Werbung
Wie Bloomberg berichtet, soll sich NVIDIA intern darauf vorbereiten, dass der Kauf von ARM nicht wie geplant über die Bühne gehen kann. Einer Quelle zufolge habe "NVIDIA seinen Partnern mitgeteilt, dass man nicht davon ausgeht, dass die Transaktion zustande kommt".
Bloomberg verweist zudem auf eine weitere Quelle innerhalb des Unternehmens, nach der SoftBank, der aktuelle Besitzer der ARM-Anteile, ein IPO (Initial Public Offering), also ein öffentliches Angebot von Wertpapieren für einen Börsengang, vorbereite.
Sollte NVIDIA die Übernahme tatsächlich abbrechen müssen, würde eine Strafe in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar fällig. Die Gesamtsumme der Übernahme wurde zur Ankündigung im September 2020 mit 40 Milliarden US-Dollar bewertet. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Meldungen zu vermeintlichen Hürden, die sich für NVIDIA ergeben haben. So haben Konkurrenten und Wettbewerbsbehörden Bedenken geäußert. Offenbar konnten die weiteren Gespräche diese Hürden nicht vollständig aus dem Weg räumen.
Für NVIDIAs Produktstrategie dürfte sich nicht viel ändern: NVIDIA selbst ist bereits Lizenznehmer und entwickelt unter anderem die Grace-CPU. ARM-Kerne nehmen im Datacenter/Cloud-Geschäft eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Amazon präsentierte erst vorgestern den Graviton3 auf Basis des Neoverse-V1-Designs von ARM. Dies gilt auch für die Ampere Altra-Prozessoren.
1. Update:
Die Financial Times und Reuters berichten zeitgleich von einem "kollabierten Deal" zwischen NVIDIA und Softbank. Auch wenn es noch keine offizielle Mitteilung dazu gibt – damit dürfte einer der größten Käufe im IT-Sektor fehlgeschlagen sein. Stattdessen soll ARM an die Börse gebracht werden und dort 80 Milliarden US-Dollar erlösen.
2. Update:
Nun ist es offiziell: NVIDIA, Softbank und ARM haben nun verkündet, dass der Kauf von ARM durch NVIDIA nicht zustande kommen wird:
"The parties agreed to terminate the Agreement because of significant regulatory challenges preventing the consummation of the transaction, despite good faith efforts by the parties. Arm will now start preparations for a public offering."
Nun wird der offizielle Börsengang von ARM vorbereitet. Softbank wird die von NVIDIA im Voraus gezahlten 1,25 Milliarden Dollar behalten, die im vierten Quartal als Gewinn verbucht werden. NVIDIA wird seine 20-jährige ARM-Lizenz behalten.
"Arm has a bright future, and we’ll continue to support them as a proud licensee for decades to come," sagt Jensen Huang, CEO von NVIDIA. "Arm is at the center of the important dynamics in computing. Though we won’t be one company, we will partner closely with Arm. The significant investments that Masa has made have positioned Arm to expand the reach of the Arm CPU beyond client computing to supercomputing, cloud, AI and robotics. I expect Arm to be the most important CPU architecture of the next decade."