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Lian Li & DAN Cases A3-mATX im Test

Ein Micro-ATX-Raumwunder - Fazit

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Wir haben direkt vor dem Lian Li & DAN Cases A3-mATX drei andere Micro-ATX-Gehäuse getestet, die alle sehr unterschiedlich ausgelegt waren. Das Corsair 2500D Airflow ist ein groß geratener Cube mit enormen Kühlmöglichkeiten und optionalem Holzdesign. Thermaltakes The Tower 300 ist ebenfalls auffällig groß und glänzt als Showgehäuse, das in ganz unterschiedlichen Farben angeboten wird. Doch zumindest das SilverStone Sugo 17 ist vom grundlegenden Konzept her durchaus mit dem A3-mATX vergleichbar. Es ist ebenfalls ein kompakt wirkendes, in die Länge gestrecktes Micro-ATX-Gehäuse mit beinahe identischem Volumen (26,1 statt 26,2 L). Beide Gehäuse stellen dem CPU-Kühler und der Grafikkarte ähnlich viel Platz bereit - und beide können zwei 360-mm-Radiatorenplätze vorweisen. Selbst bei den Laufwerksplätzen (jeweils 1x 3,5/2,5 Zoll und 2x 2,5 Zoll) herrscht Gleichstand. 

Zu beachten ist, dass solche Nutzungsmöglichkeiten bei derart kompakten Gehäusen teilweise mit Kompromissen erkauft werden. Wer im A3-mATX z.B. einen 360-mm-Deckelradiator nutzen möchte, muss das Netzteil tiefer setzen. Wenn das Netzteil zu lang ist, verringert sich dabei aber die maximale Grafikkartenlänge deutlich. Man sollte deshalb möglichst im Vorfeld klären, ob die geplante Systemzusammenstellung auch im Detail stimmig ist

Trotz der ähnlichen Spezifikationen gibt es gravierende Unterschiede zwischen den kompakten Micro-ATX-Modellen von Lian Li und SilverStone. Während SilverStone auf ein invertiertes Layout setzt, bei dem das Mainboard kopfüber auf der linken Gehäuseseite montiert wird, nutzt Lian Li ein konventionellers Layout. Obwohl wir das lüfterlos ausgelieferte A3-mATX nur mit einem 120-mm-Hecklüfter bestückt haben, konnte es das Testsystem besser kühlen als das Sugo 17 mit seinen drei Deckellüftern. Ein überzeugendes Kabelmanagement kann hingegen keines der beiden Gehäuse bieten. Dass Lian Li ein optionales Glasseitenteil anbietet, wäre eigentlich ein Pluspunkt. Mit Blick auf das Kabelmanagement und die etwas schlechteren Temperaturen erscheint das Meshseitenteil aber als die sinnvollere Wahl. 

Auch auf den konsequenten Einsatz von Staubfiltern wurde jeweils verzichtet. Bei nutzerfreundlichen Montagelösungen hat das A3-mATX die Nase vorn. Die Seitenteile und die Front können direkt abgenommen werden, nur beim Deckel müssen Rändelschrauben gelöst werden. Und auch an anderer Stelle ist der Schraubaufwand beim SilverStone-Modell höher. Die seitliche Lüfterblende wird z.B. von vier Schrauben gehalten, dem Lian-Li-Modell reichen zwei Schrauben. Während SilverStone das I/O-Panel im Deckel platziert, sitzen Anschlüsse und Powertaste beim A3-mATX in Bodennähe. Das ist zumindest dann unpraktisch, wenn der PC auf dem Fußboden steht. 

Mit seiner Aluminiumfront wirkt das Sugo 17 etwas hochwertiger als das A3-mATX mit Kunststofffront. Doch das Lian Li-Gehäuse kann dafür mit dem sehr viel besseren Preisleistungsverhältnis punkten: Während das SilverStone-Modell rund 260 Euro kostet, ruft Lian Li einen Preis von gerade einmal 69,90 Euro auf. Im Vergleich hat das Micro-ATX-Gehäuse von Lian Li und DAN Cases damit klar die Nase vorn: Es bietet bei vergleichbarem Volumen ähnliche Nutzungsmöglichkeiten, ein wirkungsvolleres Kühlsystem (wird aber lüfterlos ausgeliefert) und die geradlinigere Montage. 

Der Blick auf die Preise macht dann endgültig deutlich, dass das Lian Li & DAN Cases A3-mATX die Nase vorn hat. Wir zeichnen es deshalb auch mit einem Preis-Leistungs-Award aus.

Lian Li & DAN Cases A3-mATX

  • relativ kompaktes Micro-ATX-Modell, das trotzdem beachtliche Nutzungsmöglichkeiten und recht flexiblen Innenraum bietet
  • Platz für mittelhohe Towerkühler und die längsten Grafikkarten, ATX- oder SFX(-L)-Netzteil nutzbar
  • zwei 360-mm-Radiatorenplätze
  • solide Kühlleistung schon mit einem nachgerüsteten Gehäuselüfter (ab Werk lüfterlos)
  • drei Laufwerksplätze mit Laufwerksentkopplung durch Gummiringe
  • Front und Seitenteile können einfach werkzeuglos abgezogen werden
  • Grafikkartenstütze inklusive
  • vollständig bestücktes I/O-Panel mit USB-C
  • Glasseitenteil und Kit für die vertikale Grafikkartenmontage als optionales Zubehör

  • gute Planung nötig, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden
  • Staubgitter nur unter dem Gehäuse, aber kein konsequenter Staubschutz an den Seiten und am Deckel
  • fehlendes Kabelmanagement
  • unten sitzendes I/O-Panel bei Aufstellung auf Fußboden unpraktisch