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Über das Wochenende sorgte ein Artikel von Toms Hardware in den USA für großen Wirbel. Chefredakteur Avram Piltch veröffentlichte unter dem Titel "Just Buy It: Why Nvidia RTX GPUs Are Worth the Money" einen Artikel, der erst später klarer als persönliche Meinung markiert wurde.
Dabei ist an der Intention den Leser mit zwei gegenteiligen Meinungen zu versorgen, gar nichts auszusetzen. Mit "Why You Shouldn’t Buy Nvidia’s RTX 20-Series Graphics Cards (Yet)" stellte THG-Kollege Derek Forrest die Gegenposition und brachte auch Argumente ein, die Leser eines Tech-Magazins auf die richtige Fährte führen sollen. Handwerklich sollte eine uneingeschränkte Kaufempfehlung eines Redakteurs an die Leser, ohne die Hardware selbst testen zu können, aber ein No Go sein und hier setzt die Kritik in diesem Fall sein. Das sollte Piltch als Chefredakteur von Toms Hardware in den USA eigentlich wissen.
Die Unklarheit, in der der Leser gelassen wird, ist einer der großen Kritikpunkte an diesem Artikel. In der Artikel-Übersicht war anfänglich ebenso wenig ein Hinweis auf die Tatsache vorhanden, dass es sich dabei um die persönliche Meinung des Autors handelt, wie im Artikel selbst. Dies geschah erst später und im Verlaufe der folgenden Tage wurden zahlreiche Ergänzungen und Änderungen gemacht.
"As with all of our op-eds, the opinions expressed here belong to the writer alone and not Tom's Hardware as a team. This article is a counterpoint to Derek Forrest's equally-worthy "Why You Shouldn’t Buy Nvidia’s RTX 20-Series Graphics Cards (Yet)." We encourage readers to check out both articles, form their own opinions and share feedback in the comments section below."
"Editor's Note (8/25): I've made a few changes to the original copy of this story to clarify and clearly express my view that reading independent reviews of any new product (especially a pricey GPU) is generally a good idea. I've also added the disclaimer above to make it obvious to everyone that this is an opinion piece (one of a pair of articles taking different sides on a hot button issue), not official buying advice from the entire team at Tom's Hardware."
Doch es bleibt aber dabei: Der Artikel ist eine überschwänglich lobende und uneingeschränkte ausgesprochene Kaufempfehlung, die in dieser Form als Tech-Magazin unangebracht ist. Dies sehen nicht nur viele Leser so, sondern auch einige Kollegen.
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Ihr Hardwareluxx-Team
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Gamers Nexus hat ein Video dazu gemacht, welches seit dem Wochenende tausendfach angeschaut wurde. Aufgrund der Kritik hat Toms Hardware in Deutschland sich vom Meinung-Artikel der US-Kollegen distanziert und auf Twitter entbrannte eine Diskussion zu diesem Thema.
So lange wir und die Kollegen keine unabhängigen Tests zu den Karten der GeForce-RTX-20-Serie gemacht haben, verbieten sich pauschale Einschätzungen der Leistung ebenso wie solche Meinungen, die der nicht so gut informierte Leser auch gerne allzu ernst nimmt sich tatsächlich für einen Kauf entscheidet.
Gleiches gilt auch für Benchmarks und Videos zur Lautstärke des Kühlers, die auf einem Beta-Patch sowie kaum eingepassten Treiber basieren. Die Entwickler haben auf der GamesCom erstmals die finale Hardware von NVIDIA gesehen und konnten diese in den Demo-Systeme einsetzen. Nach Auskunft einiger Entwickler unterschied sich die Hardware deutlich von dem, was man für die erste Entwicklungsphase zur Verfügung hatte. Dies schließt auch Taktraten etc. mit ein. Eine Messe-Demo kann und darf kein Maßstab für eine Einschätzung der Leistung der Hardware oder des Kühlers sein.
Im Falle von Battlefield V haben wir zwei unterschiedliche Versionen der RTX Alpha anschauen können. Die erste konnte uns hinsichtlich der Darstellung und Leistung noch nicht überzeugen, ein zweiter Build zwei Tage später lief schon deutlich besser.
Auch NVIDIA hat eine Mitschuld
NVIDIA ist an der ganzen Situation nicht ganz unschuldig. Die eingeladene Presse durfte am vergangenen Mittwoch ein Diagramm veröffentlichen, welches eine erste Leistungseinschätzung möglich machen sollte. Unserer Meinung nach ist das nicht der Fall. Einige Kollegen versahen ihre Artikel mit Überschriften wie "Geforce RTX 2080 rechnet 50 Prozent schneller" - ohne Kenntnisse der genaue Testvariablen ist eine solche Aussage aber schlichtweg nicht möglich. Alles basiert aber auf den von NVIDIA veröffentlichten Daten.
Für NVIDIA scheint sich der ganze Hype auszuzahlen. Nach einer langen Durststrecke ist die GeForce-RTX-20-Serie eine Neuheit, die es nun aber zunächst einmal genauer zu beleuchten gilt. Im Online-Shop von NVIDIA ist die Founders Edition der GeForce RTX 2080 Ti ausverkauft – trotz des Preises von 1.259 Euro.