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Eine komplette Seite unseres ausführlichen Tests der GeForce RTX 2080 Ti und GeForce RTX 2080 Founders Edition haben wir der überarbeiteten Strom- und Spannungsversorgung gewidmet. Bei der GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition sind laut NVIDIA 13+3 Phasen vorhanden, die GeForce RTX 2080 Founders Edition kommt auf 8+2 Phasen und die GeForce RTX 2070 Founders Edition wird mit einem 6+2-Design ausgestattet sein.
TomsHardware Deutschland hat sich der Frage nach der Anzahl der Spannungsphasen noch einmal genauer angeschaut, denn aufgrund der von NVIDIA verwendeten PWM-Controller-Chips ist eine Ansteuerung von 13+3 Phasen wie bei der GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition eigentlich gar nicht möglich.
Unser Sample der Karte verfügt über zwei MP2888 von MPS (Monolithic Power Systems). Diese können jeweils zehn Phasen ansteuern – allerdings kümmert sich einer der MP2888 nur um die drei Phasen der Speicherchips (MVDD), während der zweite auf irgendeine Art und Weise die 13 Phasen der GPU (VDDC) versorgen soll. Nun sind 13 oder gar 16 Phasen alleine für die GPU keine Besonderheit, allerdings betont NVIDIA gegenüber der Presse, dass kein Phase-Doubling stattfinden soll und die 16 Phasen allesamt einzeln angesprochen werden.
Dem ist offenbar nicht so, denn der MP2888 ist lediglich in der Lage, bis zu zehn Phasen anzusteuern, auf manchen Karten kommt ein uP9512P zum Einsatz, der sogar nur acht Phasen ansteuern kann. Wie also will NVIDIA 13 Phasen für die GPU-Spannung liefern, wenn der Controller nur acht oder zehn Phasen steuern kann?
Die Frage ist laut TomsHardware Deutschland schnell beantwortet: Es sind nur acht die direkt angesteuert werden. NVIDIA nimmt allerdings tatsächlich kein einfaches Phase-Doubling vor, sondern wählt eine Art Hybrid-Lösung. Sowohl der MP2888 als auch der uP9512P können sogenannte Smart Power Stages betreiben. Fünf Phasen werden mit jeweils zwei Smart Power Stages betrieben, drei weitere haben nur jeweils einen Regelkreis. 2 x 5 + 3 ergibt von NVIDIA angegebenen 13 Spanungsphasen für die GPU.
Auf ein Phase-Doubling verzichtet NVIDIA also wirklich, wenngleich man etwas genauer sein muss. Ein Phase-Doubling hat laut NVIDIA zu viele Nachteile und macht das Design zudem weniger flexibel.
Die Ansteuerung mittels Smart Power Stages sorgt für weniger Spikes. Eine Leistungsaufnahme der Karte von 260 W bedeutet nicht, dass diese stabil eben diese 260 W aus dem Netzteil zieht. Im Mittel sind es 260 W, die Schwankung zwischen dem höchsten und niedrigsten Lastzustand betragen im Falle der GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition etwa 236 W. Bei der GeForce GTX 1080 Ti sind es 347 W. Eben in diesem Bereich hat die neue Spannungsversorgung von NVIDIA große Vorteile. Diese spürt der Normalverbraucher sicherlich nicht, zur Effizienz der Karte insgesamt kann es aber beitragen.
Das Rätsel um die Einzelsteuerung wäre damit gelöst. Wir werden sehen, wie die Boardpartner mit diesem Thema umgehen.