In den meisten Skylake-Prozessoren werkelt eine Gen9-Grafikeinheit, die schon für eine iGPU eine gute Leistung zu bieten hat. Für "Kaby Lake" hat Intel die Gen9-GPU mit 24 Execution-Units als Basis genommen und diese um zwei Hardware-Features ergänzt. Intel hat einerseits den Multi-Format-Codec (MFX) und die Video-Quality-Engine (kurz: VQE) mit integriert, sodass die Grafikeinheit insgesamt eine bessere Effizienz aufweist und andererseits mithilfe der parallelen Engines den Performance-Output für 4K-Medien steigern kann.
Der Multi-Format-Codec (MFX) beinhaltet eine 10-Bit HEVC und 8/10-BitVP9-Dekodierung und eine 10-Bit HEVC inklusive 8-Bit-VP9-Kodierung, welche die Hauptverantwortlichen für eine deutlich bessere 4K-Video-Dekodierung und Kodierung sind. Bei der Video-Quality-Engine (VQE) wurde die High-Dynamic-Range to Standard-Dynamic-Range-Tone Mapping-Unterstützung implementiert sowie der Wide-Color-Gamut-Support.
Die zuvor genannten Verbesserungen resultieren in der generell gesteigerten 4k-Leistung. Unterstützt werden eine bis zu acht 4K-Multistream-Wiedergabe mit 30 Frames pro Sekunde für beispielsweise Monitor-Walls oder Überwachungsanlagen. Zudem ist es möglich, HEVC-Material in 4K mit 60 Frames pro Sekunde in Echtzeit mit bis zu 120 MBit/s zu übertragen. Eine AVC-zu-AVC-De-/Kodierung kann mit Kaby-Lake-Y bis zu zweimal und mit Kaby-Lake-U dreimal in Echtzeit erfolgen. Dagegen ist eine De-/Kodierung von AVC-zu-HEVC mit Kaby-Lake-Y einmal und mit Kaby-Lake-U zweimal drin – ebenfalls in Echtzeit.
Diese Folie zeigt die offensichtlichen Kodierungs- und Dekodierungsunterschiede zwischen "Skylake" und "Kaby Lake" auf. Beide Core-Generationen unterstützen die 1080p-HEVC-Kodierung beziehungsweise Dekodierung. Jedoch unterstützt erst "Kaby Lake" das Kodieren und Dekodieren von 4K(2160p)-HEVC-10-Bit-Daten. Ebenfalls gehört bei der siebten Core-Generation die VP9-Dekodierung zur Featureliste. Eine Kodierung vom VP9-Format sieht Intel für "Kaby Lake" hingegen nicht vor und wird daher hardwareseitig nicht beschleunigt.
Der Trend zu höher auflösenden 4K-Medien nimmt nicht ab; eher zu. Google hat die YouTube-Plattform daher schon weitestgehend auf das VP9-Format für die HTML-5-Wiedergabe umgestellt, das im Vergleich zu anderen Codecs eine sehr starke Komprimierung aufweist, sodass die Hälfte der eigentlich benötigten Internet-Bandbreite für den Transfer zum eigenen PC ausreicht. Dadurch fallen kürzere Bufferzeiten an und der Nutzer kann das (U)HD-Video ohne Puffer-Unterbrechungen genießen. Eine entsprechende Internet-Anbindung natürlich vorausgesetzt.
Letztes Jahr im April wurde im YouTube-Tech-Blog verkündet, dass bereits bis zurück ins Jahr 2014 satte 25 Milliarden Stunden Videos von den Nutzern in HD mithilfe des VP9-Codecs geschaut wurden. Ohne dem VP9-Codec wäre dies nicht möglich gewesen, hieß es.