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Intel 'Kaby Lake'

Die siebte Core-Generation im Detail vorgestellt - Zusammenfassung der Neuigkeiten zur siebten Core-Generation

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Es war von vornherein klar, dass die Kaby-Lake-Prozessoren keinen neuen Durchbruch im CPU-Segment bedeuten, sondern dass diese eine Produktpflege und als Evolution anzusehen sind. Wie bei jeder neuen Core-Generation, hat Intel neben der generellen eher geringfügigen IPC-Steigerung (Instructions per Cycle) großen Wert auf die integrierte und verbesserte Gen9-Grafikeinheit gelegt, die der Fokus und das Highlight bei den Kaby-Lake-Modellen ist. Mithilfe der neuen, hardwareseitigen Integration des Multi-Format-Codecs (MFX) und der Video-Quality-Engine (kurz: VQE) sowie der dadurch erfolgten HEVC-8/10-Bit- und VP9-Unterstützung lag Intel die gesteigerte 4K-Performance beim Kodieren und Dekodieren von 4K-Material mit dem HEVC-10-Bit-Codec und vor allem der sehr flinken Dekodierung des VP9-Codecs (YouTube) sehr am Herzen.

Im gleichen Atemzug wurde laut den Informationen die Leistungsaufnahme und die CPU-Auslastung während der 4K-Dekodierung dank der hardwareseitigen Unterstützung auf ein Minimum gesenkt, die sich gerade bei der mobilen Kaby-Lake-Y- und Kaby-Lake-U-Plattform als Vorteil erweisen dürften. Doch hat Intel gleichzeitig am Turbo-Boost-2.0-Feature geschraubt und mit der Speed-Shift-Technik verfeinert, sodass die Reaktionszeiten beim Umschalten vom Idle-Zustand bis zum höchsten Turbotakt unter Last und andersherum mit deutlich kürzeren Intervallen erfolgt. Insgesamt macht das Produkt im Notebook-Segment also Sinn – im Desktop-Bereich werden die Optimierungen aber wohl eher für Overclocker interessant sein. Denn man hört, dass durch den "14+"-Fertigungsprozess höhere Taktfrequenzen beim Übertakten möglich werden. 

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Viele Interessenten werden enttäuscht sein, dass erneut lediglich bis zu vier physikalische Kerne in den Dies verbaut werden. Demnach bildet auf der Intel-Seite ausschließlich die Enthusiasten-Plattform auf Basis des Sockel LGA2011-3 und dem X99-Chipsatz – der technisch mit erweitertem SATA-Bereich einem Z97-Chipsatz entspricht – die Möglichkeit, mehr als vier Kerne zu nutzen. Aktuell bietet Intel für diese Plattform mit dem Core i7-6800K, dem Core i7-6850K, dem Core i7-6900K und dem Core i7-6950X vier CPUs mit sechs bis zehn physikalischen Kernen inklusive HyperThreading an, die auf der Broadwell-Architektur in der 14nm-Fertigung basieren. Das Update dieser Plattform auf Kaby Lake wird man wohl am spätesten sehen, noch nach den 4-Kern-Desktopmodellen zum Jahreswechsel. 

Insgesamt erreicht Intel wohl wieder ca. 10 bis 15% Performancesteigerung mit Kaby Lake – wie bei jedem neuen CPU-Update, das wir in den letzten Jahren gesehen haben. 

AMD hingegen konzentriert sich derzeit momentan sehr stark auf die für Anfang 2017 erwarteten Zen-Prozessoren. Diese arbeiten mit dem neuen Sockel AM4 und dem aktuellen DDR4-Speicher zusammen. In einem ersten Test konnte AMDs Zen-Achtkerner inklusive SMT (Simultaneous Multithreading) bei gleichem Takt mit dem Core i7-6900K (Broadwell-E) mithalten, welcher ebenfalls mit acht Kernen ausgestattet ist und auf die von Intel getaufte HyperThreading-SMT-Funktion zurückgreift und somit auch auf seine 16 Threads kommt. Dies könnte also Druck auf Intel ausüben, sodass der Chipriese dazu gedrängt werden könnte, auch im Midrange-Segment etwas mehr Gas zu geben, als jährlich 10 bis 15% Performance draufzulegen.

Insgesamt wird es im nächsten halben Jahr im Prozessormarkt also sehr spannend. Tests der ersten Kaby-Lake-Notebooks mit den in diesem Test vorgestellten Modellen werden wir in Kürze bringen.  

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