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Ryzen-4000-G-Serie

AMD bringt Renoir für OEMs bei 65 W auf den Desktop (Update)

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AMD bringt Renoir für OEMs bei 65 W auf den Desktop (Update)
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Nach wochen- wenn nicht monatelange Gerüchte zu Desktop-Modellen auf Basis von Renoir ist es heute endlich soweit. AMD stellt die Ryzen-4000-G-Serie vor. Aber mit dem Start gibt es auch gleich einen Wermutstropfen zu verkünden: AMD wird die Prozessoren nicht für den Do-it-Yourself-Markt (DIY) anbieten, sondern ausschließlich in OEM-Systemen. Auch System-Integratoren sollen entsprechende Systeme in ihr Angebot aufnehmen können. Heute nun schauen wir uns die technischen Details der neuen Serie an.

Bei den Prozessoren der Ryzen-4000-G-Serie handelt es sich um den gleichen Chip wie in der Ryzen-Mobile-4000-Serie. Unterschiede gibt es also nicht. Es handelt sich um einen monolithischen Chip, der in 7 nm gefertigt wird. Der Chip besteht aus 13-Metalllayern, die einzeln gefertigt werden müssen. Ein Renoir-Prozessor besitzt schlussendlich 9,8 Milliarden Transistoren. Die Größe des Chips beläuft sich auf 156 mm².

Ein Renoir-Chip kommt auf 62,82 Millionen Transistoren pro Quadratmillimeter (MTr/mm²). Ein CCD der Ryzen-Prozessoren für den Desktop kommt auf 52,7 MTr/mm² (3,9 Milliarden Transistoren auf 74 mm²) und die Navi-10-GPU auf 41 MTr/mm² (10,3 Milliarden Transistoren auf 251 mm²). AMD hat es also geschafft, die Transistoren auf den Renoir-Chips deutlich enger zu packen. Bereits hier sei angemerkt, dass AMD die Vega-Architekur auf 7 nm gebracht hat.

Neben acht Zen-2-Kernen bietet er eine integrierte Grafikeinheit auf Basis der Vega-Architektur. Der L3-Cache wird im Vergleich zu den Desktop-Prozessoren auf 8 MB reduziert. Die Vega-GPU hat ebenfalls einige Optimierungen erhalten. Die Anzahl der CUs (Compute Units) wurde von maximal 11 auf 8 gesenkt – sprich anstatt maximal 704 Shadereinheiten sind nun nur noch 512 vorhanden. Allerdings will man die Leistung der einzelnen CUs um 64 % verbessert haben. Dies gelingt vor allem durch die Fertigung in 7 nm, aber auch durch andere Maßnahmen. Bei der Ryzen Mobile 4000-Serie gibt AMD diesen Wert mit +59 % an.

Da die Ryzen-4000-G-Serie auf Renoir basiert, gibt es auch keinen Unterschied im Angebot der sonstigen SoC-Funktionen. So unterstützen sie PCI-Express 3.0, kein PCI-Express 4.0 wie bei den Desktop- und Servervarianten. Diese Entscheidung ist aufgrund der geringeren Leistungsaufnahme gefallen, was beim Einsatz in Notebooks von entscheidender Bedeutung ist. Auf dem Desktop wäre der Einsatz von PCI-Express 4.0 sicherlich sinnvoll gewesen, Vorteile gibt es aber in der Praxis fast nur bei schnellen NVMe-Laufwerken.

Alle technischen Details zu den Renoir-Prozessoren haben wir zum Start der mobilen Varianten zusammengefasst. Mit dem Ryzen 9 4900HS haben wir das Spitzenmodell ausführlich getestet.

Die Ryzen-4000-G- unterscheidet sich von der Ryzen-Mobile-4000-Serie aber vor allem durch die höhere TDP, was wiederum mehr Spielraum beim Takt ermöglicht. Die mobilen Varianten arbeiten mit nominellen 15 bis 45 W – los geht es entsprechend konfiguriert bei 10 W. Die Ryzen 4000 G-Serie geht rauf auf bis zu 65 W.

Ryzen 4000 G-Serie
Modell Kerne/Threads Basis/Boost L3-Cache GPU GPU-Takt TDP
Ryzen 7 4700G 8 / 16 3,6 / 4,4 GHz 8 MB Vega 8 2.100 MHz 65 W
Ryzen 5 4600G 6 / 12 3,7 / 4,2 GHz 8 MB Vega 7 1.900 MHz 65 W
Ryzen 3 4300G 4 / 8 3,8 / 4,0 GHz 4 MB Vega 6 1.700 MHz 65 W
Ryzen 7 4700GE 8 / 16 3,1 / 4,3 GHz 8 MB Vega 8 2.000 MHz 35 W
Ryzen 5 4600GE 6 / 12 3,3 / 4,2 GHz 8 MB Vega 7 1.900 MHz 35 W
Ryzen 3 4300GE 4 / 8 3,5 / 4,0 GHz 4 MB Vega 6 1.700 MHz 35 W

AMD unterteilt die Renoir-Desktop-Varianten in die G- und GE-Serie. Es gibt jeweils einen Ryzen 7, Ryzen 5 und Ryzen 3 mit acht, sechs und vier Kernen. Ein Simultaneous Multithreading (SMT) ist immer aktiv. Das Spitzenmodell Ryzen 7 4700G bietet einen Basis-Takt von 3,6 GHz, per Boost geht es bis auf 4,4 GHz. Ein Ryzen 9 4900HS kommt auf 3,0 bzw. 4,3 GHz. Die Vega-Grafikeinheit mit acht CUs taktet mit bis zu 2.100 MHz – die mobile Variante kommt auf 1.750 MHz. Auch der Ryzen 5 4600G und Ryzen 3 4300G boosten auf 4,0 GHz und mehr. Für das Quad-Core-Modell wird der L3-Cache auf 4 MB reduziert. Die Vega-Grafikeinheit schrumpft mit den kleineren Modellen auf sieben bzw. sechs CUs. Der Takt wird auf 1.900 bzw. 1.700 MHz reduziert. Dies alles geschieht innerhalb einer TDP von 65 W.

Bei den GE-Modellen wird die TDP auf 35 W reduziert. Damit sinken auch die Taktraten der Zen-2-Kerne und der integrierten GPU. Dennoch werden per Boost mehr als 4 GHz erreicht und auch die integrierte Grafikeinheit taktet mit bis zu 2 GHz. Die Basis-Taktraten sind allerdings deutlich geringer.

AMD liefert auch gleich einige Benchmarks im Vergleich zu den Konkurrenzprozessoren aus dem Hause Intel. Hinsichtlich der Single-Threaded-Leistung sieht man sich mindestens auf Augenhöhe. Im Multi-Threaded-Bereich will man die deutlichsten Vorteile für sich verbuchen können und die Leistung der GPU ist wie zu erwarten auf deutlich höherem Niveau. Natürlich ist die Leistungssteigerung im Vergleich zu Ryzen-3000-Serie ebenfalls beachtlich. Erst kürzlich verkündete AMD die Einhaltung des 25X20-Effizienzzieles – die Renoir-Prozessoren bildeten den Schlussstein in dieser Serie.

Neue Modelle der Athlon 3000 G-Serie

Außerdem gibt es noch drei neue Modelle der Athlon-3000-G-Serie. Diese verwenden weiterhin Zen+-Kerne.

Athlon 3000 G-Serie
Modell Kerne/Threads Basis/Boost L3-Cache GPU GPU-Takt TDP
Athlon Gold 3150G 4 / 4 3,5 / 3,9 GHz 4 MB Vega 3 1.100 MHz 65 W
Athlon Gold 3150GE 4 / 4 3,3 / 3,8 GHz 4 MB Vega 3 1.100 MHz 35 W
Athlon Silver 3050GE 2 / 4 3,4 / 3,4 GHz 4 MB Vega 3 1.100 MHz 35 W

Kleine OEM-Systeme werden das Haupteinsatzgebiet der Athlon-Prozessoren sein. Eine große Aufmerksamkeit wird man damit nicht erwecken können. Es geht hier vor allem um kostengünstige Systeme, die ohne zusätzliche Komponenten, wie eine dedizierte Grafikkarte, auskommen.

Konkurrenz aus eigenem Haus: Desktop-Renoir zu stark?

AMD spricht im Zusammenhang mit der Ryzen-4000-G-Serie ausschließlich von OEM-Systemen, in denen diese Prozessoren eingesetzt werden. Der DIY-Nutzer wird also vorerst kein Desktop-System mit einem Renoir-Prozessor bauen können. Ob sich diese Situation noch ändern wird, bleibt abzuwarten.

Die Kombination aus Ryzen-4000-G-Prozessor und einem gut ausgestatteten B550-Mainboard wäre sicherlich für viele Nutzer und vielerlei Einsatzgebiete interessant. Eben solche Konfigurationen wird es nun von den OEMs geben. Auch auf Mainboards mit X570-Chipsatz können die Ryzen-4000-G-Prozessoren eingesetzt werden.

Als Grund nennt AMD die Tatsache, dass der OEM-Markt um den Faktor 50 größer sei wie der DIY-Markt ist. Es wäre für AMD aber sicherlich kein Problem die drei G-Modelle in den Markt einzuführen. Wir vermuten vielmehr, dass AMD keine sinnvolle Positionierung der Prozessoren zur bestehenden Ryzen-Produktpalette gefunden hat. Die vier, sechs und acht Zen-2-Kerne wären eine Konkurrenz zu den Prozessoren mit gleicher Kernanzahl. Als Bonus bieten sie noch eine schnelle integrierte Grafikeinheit. Der Preis für die Prozessoren hätte entsprechend hoch sein müssen, um die kleineren Ryzen-5- und Ryzen-3-Modelle nicht obsolet erscheinen zu lassen.

Update: Preise

Auch wenn die Prozessoren nur für den OEM-Markt vorgesehen sind, so ist nun dennoch eine Preisliste veröffentlicht worden.

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Demnach soll ein Ryzen 7 4750G/GE 309 US-Dollar kosten und wäre damit sogar etwas günstiger als ein Ryzen 7 3700X mit acht Kernen. Ein Ryzen 5 4650G/GE wird mit einem Preis von 209 US-Dollar aufgeführt. Der Ryzen 5 3600X mit sechs Kernen kostet laut Liste 249 US-Dollar. Die kleinsten Modelle Ryzen 3 4350G/GE werden zu einem Preis von 149 US-Dollar geführt.

Vereinzelt finden sich die Prozessoren auch im deutschen Handel. Aus Taiwan wurden bereits einige Testberichte bekannt, da die Prozessoren dort offenbar freier verfügbar sind, als dies von AMD geplant ist.

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