Nausicaä - Prinzessin aus dem Tal der Winde (Japan 1984) 9/10
In einer postapokalyptischen Zukunft sind weite Teile der Erde von einem giftigen Pilz-Dschungel, dem "Meer der Fäulnis" bedeckt, der sich unaufhaltsam weiter ausbreitet. Aber nicht nur die giftigen Pilzsporen stellen für die Menschen eine tödliche Gefahr dar, sondern auch die Bewohner dieses Waldes, riesige, aggressive Insekten, allen voran die gigantischen Omos.
Die wenigen übriggebliebenen Menschen leben in kleinen Reichen an den letzten sicheren Orten dieser Welt und betrachten den Pilzwald und ihre Bewohner als Todfeinde. Nicht so Prinzessin Nausicaä aus dem Tal der Winde, die schon immer ein besonderes Gespür für den Umgang mit der Natur hatte. Sie treibt sich öfter mit ihrem Gleiter im "Meer der Fäulnis" herum und hat eine besondere Beziehung zu den dort lebenden Kreaturen.
Eines Tages macht Nausicaä eine wichtige Entdeckung, die das Meer der Fäulnis in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Aber bevor sie dies jemandem mitteilen kann, wird ihr Volk von den Truppen des Königreichs Torumekia überrannt. Diese haben bereits das Königreich Pejite zerstört und wollen nun den letzten Kriegstitanen aus vergangenen Tagen zum Leben erwecken und mit seiner Hilfe den giftigen Pilz-Dschungel und dessen Bewohner mit Feuer überziehen und vernichten.
Nausicaä weiß, dass das ungeahnte Folgen haben wird und dass die Menschheit damit ihrem Ende entgegensteuert. Sie versucht die Torumekianer aufzuhalten...
Dieser, wenngleich nicht offiziell zu den Studio Ghibli Filmen zählende erste Output des Großmeisters Hayao Miyazaki, verdient meine heutige Besprechung.
Kennt ihr dies auch, wenn ihr zuerst skeptisch seid, dann aber mehr und mehr begeistert seid, und am Ende einfach rundum zufrieden mit dem zuvor Gesehenen? Dann wisst ihr auch, was ich empfunden habe.
Absolut liebe- und hingebungsvoll animiertes Epos mit kongenial unterstützendem Soundtrack... Ein Fest für die Sinne des geneigten Zuschauers... Kein reiner Kinderfilm, für die ganz Kleinen sowieso nichts, da man schon aufmerksam bei der Sache sein sollte...
Dreh- und Angelpunkt ist für mich die titelgebende Prinzessin Nausicaä, welche einem mit ihrer lieben und gleichzeitig auch taffen Art sofort ans Herz wächst... Ihr weitestgehend gewaltloser Kampf gegen die Bedrohungen auf verschiedenen Seiten, reißt einen einfach mit. Hier haben die Macher Wert auf Figuren mit Herz und Seele gelegt.
Das Alter, nunmehr schon bald gute 35 Jahre, sieht man dem Streifen kaum an, nur hie und da merkt man, durch neuere Werke ist man schon etwas mehr verwöhnt, aber absolut kein Minuspunkt - denn was man hier zu sehen und zu hören bekommt, ist, für mein Empfinden, einfach nur erstklassig.
Ich habe mitgefiebert, mich mitgefreut und mitgelitten.
In diesem Sinne: There's nothing to fear...