Nicht falsch verstehen bzw. gegen dich, aber deine Kritik ist insgesamt das, was die meisten sagen, daher nehme ich das jetzt einfach mal exemplarisch!
Mir scheint als wenn das Spiel stark polarisiert, hab in einem anderen Forum paar Meinungen gelesen und die gehen teils sehr weit auseinander, von totaler Begeisterung von der Inszenierung eines interaktiven Films bis zur öden Ballerei mit ständigen Quick Event Einlagen.
Die QTE sind mir am Anfang auch zuviel gewesen. Die erste Stunde hatte ich auch weniger das Gefühl, dass ich Spiele sondern einfach nur die Protagonistin begleite. Insgesamt finde ich den Mix aber gut und toll. Ich will primär unterhalten werden. Ich habe schon viele Shooter, die einige "Freigeister" hier sagen hören wie toll Shooter XYZ ist (für mich als Bsp. wäre das HL². Ich mag HL², ich wurde aber stellenweise so absolut angeödet weil einfach nichts zwischendrin passiert und man stupide umher läuft. Man hat insgesamt mehr Freiheit, ja, aber die Freiheit muss auch gefüllt werden)
Insgesamt ist es aber ein Action Adventure was meiner Meinung nach wieder mehr der Indie Jones Reihe angelehnt ist.
Ich mochte auch super gerne die alten TR Teile, das hier ist aber was ganz neues, frisches. Mehr Rätsel: Ja, wäre schön, mehr Freiheit? Hm, ich weiß nicht, ich werde so sehr gut unterhalten und Story technisch geführt und ich habe nie das Gefühl, wo ich jetzt rumlaufe oder was ich mache ist Zeitverschwendung.
Das kommt wohl nicht von ungefähr denn Tomb Raider scheint selbst so einige Widersprüche zwischen Gameplay und der Protagonistin zu besitzen. Auf der einen Seite wird eine junge hilflose zerbrechliche Studentin dargestellt die mit Emotionen und einem Gewissen konfrontiert wird z.B. ein Reh zu töten und auf der anderen, bietet es eine übertriebene Gewaltdarstellung samt Bonus XP für Headshots und Exekution von Menschen inklusiver Finishing Moves welche eher an einen Zombie Splatter erinnern. Die Glaubwürdigkeit der Chrakterentwicklung leidet natürlich stark darunter.
Und das ist überall der größte Kritikpunkt. Und da hab ich natürlich sehr darauf geachtet, weil es überall angesprochen wird. Und ich muss sagen: Finde ich (!) absolut nicht. Warum?
Ok klar, sie entwickelt sich sehr schnell, das heißt von der unerfahrenen Archäologin zur Kämpferin. Aber man muss eins überlegen: Das Spiel hat vllt. eine Netto-Spielzeit von 8-10h (ich hab nach 4h ca. 35-40% rum). Will man das, in der Zeit, so dermaßen rauszögern? Klar, manchmal, auch nach den Cutscenes, denkt man "Wow, da tust du so als ob du es nicht könntest und bläst drei Leuten den Schädel weg". Aber: Ich finde bisher in keinster Situation das ganze "unglaubwürdig". Nochmal: Man packt das ganze in eine kurze Zeit an Story und will (vllt. ist das der Fehler) möglichst viel Charakterentwicklung einbringen. Ich sehe den Widerspruch zwischen: "Ich mag keine Tiere töten und ich töte irre Menschen die mich umbringen wollen" nicht. Sie muss sich natürlich verteidigen und das sollte in der Story doch genug herauskommen, dass sie eben keine andere Chance "eigentlich" hat.
Ob man das ganze dann immer noch widersprüchlich findet oder nicht muss man dann für sich entscheiden. Ich hatte mir das ganze "krasser" vorgestellt, aber wie will man ein Action Adventure sonst gestalten, wenn nicht mit Action? Hätte es mehr Sam Fisher mäßig dann ablaufen müssen?
Wie gesagt, ich verstehe wenn jemand sagt: Manche Sachen (Finishing Moves) sind zu krass. Insgesamt sehe ich aber keinen Widerspruch
Das stimmt, es ist fast alles von allem etwas dabei, wie in einem Party Mix eines bekannten Knabbergebäck Herstellers versucht man hier möglichst viele Geschmäcker zu treffen, damit für jeden was dabei ist.
Gut klar, zuviel Köche verderben den Brei. An manchen Ecken finde ich es hier auch. Ich sage auch nicht, dass alles perfekt ist. Und ja, so schlecht finde ich es persönlich nicht, dass man sich aus vielerlei Spielen was "leiht".
Ich dachte am Anfang auch, oha diese Lagersystem sieht so ein wenig wie bei den neusten Ubisoft Colin McRaes aus. Ab in die Garage und an der Karre tweaken. Aber es passt sich imho sehr gut ins Geschehen ein. Und ohne groß aufzutragen, mMn.
Insgesamt sollte man auch Crystal Dynamics verstehen, warum sie sich eher für den "Mainstream" Markt entscheiden (Was mMn hier schon etwas geschieht): Sie haben viel Geld investiert, viel Zeit (und mMn auch viel Liebe ) in den Reborn Prozess gesteckt, sie haben sich wirklich viel Mühe gegeben die Welt stimmig aussehen zu lassen und allen Charakteren eigentlich sehr tolle eigene Charaktere gegeben. Die Erzählung ist mMn par excellence und wenn man sich die Final Hour Videos anschaut, dann weiß man schon, dass natürlich viele Sachen quasi "gefilmt" sind.
Das sehe ich aber bei weitem nicht negativ. Natürlich war früher es anders, aber mit der Zeit und dem Laufe der Technik ist es spielen nun mal heute deutlich besser möglich eine Story (wenn richtig eingesetzt) viel näher und besser zu erzählen.
Negativ (wie bei fast allen Spielen) stößt mir maximal die Schnelligkeit bzw. die Kürze des Spiels auf. Anderseits werde ich in der Zeit dermaßen "ausfüllend" unterhalten, so dass ich keine 20-30h brauche die "irgendwie" gefüllt sind. Man kommt relativ schnell zu fast allen Waffen und auch Upgrades gehen schnell aber vllt. bringt CD mit TR2 ja ein längeres, vllt an manchen Ecken etwas durchdachteres Konzept, so wie bspw. Arkham City (was jeder durch die Länge gelobt hat, mMn fand ich Arkham Asylum um längen Besser als AC
)
Bisher kann ich sagen, auch der KRitikpunkt der Story kann ich nicht zustimmen. Ich finde es toll und Stimmungsvoll. Keine 90er Game meiner Meinung nach, aber eine mittlerer bis hoher 80er Wert auf jeden Fall.
Edit: Oh man, sorry für die Rechtschreibung bzw. Grammatik. Ich versuch das gröbste rauszuleiern noch. Heute morgen bin ich echt nicht auf dem Dampfer.