In einem Netzteil werden z.T. auch Heißleiter verbaut, die auch nicht ewig halten. Dieses Bauteil dient dazu, den Ladestrom des Pufferkondensators zu limitieren.
Auch deiner Darstellung, dass Spulen seltener kaputt gehen, muss ich widersprechen. Die Regel ist es natürlich nicht, aber es kann vorkommen.
Das sind nur 2 Beispiele, aber es gibt auch noch andere Bauteile in einem Netzteil, die z.T. relativ stark belastet sein können, sowohl auf der primären als auch auf der Sekundären Seite. Ein Netzteil kann nur so gut sein, wie das schwächste Glied. Wenn
ein Bauteil in einem Netzteil ausfällt, kann das bedeuten, dass das Netzteil nicht mehr nutzbar ist. Hierbei muss es sich nicht unbedingt um einen Kondensator handeln.
Wie dem auch sei: natürlich hast du Recht, dass bessere Kondensatoren besser wären, nur müssen bessere Kondensatoren nicht zwangsläufig die Lebensdauer eines Netzteiles erhöhen
Ja, natürlich gibt es in einem Netzteil noch viel mehr Bauteile. Gleichrichter, Dioden, etc... Nur sind diese meistens sowieso gnadenlos überdimensioniert, sodass da eigentlich kein Ausfall zu erwarten ist, zumindest bei den Herstellern, die ich kaufe.
Und es tut mir leid, aber dass Spulen (oder Heißleiter) auch nur Ansatzweise das "Defekt-Potenzial" eines Kondensators haben, *kann* ich dir einfach nicht glauben. Eine Spule (fest) zu wickeln ist nicht ansatzweise so schwierig, wie ein gutes Elektrolyt zu entwickeln. Und genau am Elektrolyt scheitern viele Hersteller doch... Gerade weil ein gutes Elektrolyt eben viele Eigenschaften vereinen muss (Spannungsfestigkeit, keine Verflüchtigung, dielektrische Eigenschaften), die sich teilweise kaum vereinen lassen und daher eine präzise Abstimmung der Zusammensetzung erfordern. Warum sind die China-Caps denn so in Verruf geraten? Eben weil die besten Elektrolyte aus Japan kommen und man in China hauptsächlich versucht, diese Elektrolyte nachzubauen. Inzwischen ist man da vielleicht auch recht erfolgreich, aber mit einem Nippon Chemicon KZE oder Rubycon MCZ/MBZ nimmt es einfach keine Serie von OST/Teapo/CapXon auf.
Und wie gesagt, ich kann gar nicht aufzählen, wie viele defekte Geräte ich schon gesehen habe, wo ein Kondensator eben für diesen Defekt verantwortlich war. Wenn irgendein Gerät kaputt ist, kann man fast schon blind erst mal die K. tauschen und ist damit meistens schon erfolgreich...
Ich habe hingegen noch KEINEN einzigen Defekt gesehen, für den eine Spule oder ein Heißleiter verantwortlich war. Ich streite NICHT ab, dass es das nicht gibt. Aber wieviele Defekte sind auf Spulen/Heißleiter/Halbleiter etc. im Vergleich zu K. zurückzuführen? Wie gesagt, meine Erfahrungen sind eindeutig - und ich rede keinesfalls nur von PC-Netzteilen. Die "K.-Plage" zieht sich quer durch nahezu alle elektronischen Geräte... Auch heute noch.
Gibt es für Spulen eigentlich auch Lebensdauerangaben wie für K. (1000h@105°C)? Warum nicht?
Oder provokant gefragt: Würdest du dir ein Gerät der Dark Power Pro Serie kaufen, wenn wir dort japanische Kondensatoren verbauen würden und stattdessen einen preiswerteren Lüfter mit einem einfachen Gleitlager verbauen würden? (aktuell verbauen wir ein sehr sehr gutes Gleitlager -> FDB)
Oder wäre dir nicht ein sehr guter Lüfter lieber, bei dem du weißt, dass er auch nach längerer Zeit noch keinen Verschleiß aufweist?
Nein, ich würde mir dann auch noch kein Dark Power kaufen. Denn es gibt auch noch andere Hersteller, die gute Lüfter UND gute K. verbauen. Der "Twister" Lüfter im Modu87+ ist sicher nicht riesig weit von den Silent Wings entfernt...
Ich halte es nicht für fair, es mit einem Seasonic X series oder Enermax Modu87+ zu vergleichen
Richtig, deswegen habe ich das Modu87+ auch mit einem P9 verglichen.
Solid state caps pauschal zu bevorzugen halte ich für sehr gefährlich.
Was die elektrischen Eigenschaften angeht, sind SSC einfach sehr gut für diese Art von Anwendungen geeignet. Warum schreibt Intel denn seit geraumer Zeit SSC für den VRM-Bereich vor? Bzw. es werden keine SSC vorgeschrieben, aber diese erfüllen als einzige die geforderten Eigenschaften... Aber ich fordere ja auch keine SSC in Netzteilen. Klar, nice to have, aber ich gebe mich auch schon mit KZE, MBZ, MCZ oder vergleichbare guten Serien zufrieden.
Sonst: Be quiet spricht besonders die Leute an, die ein leises Netzteil wünschen.
[...]
Diejenigen, die auf geringe Lautstärke angewiesen sind, greifen aber durchaus gerne zu BQ.
Ich glaube nicht, dass ein Modu87+ lauter ist als ein BQ. Oder man nimmt ein semi-passives Netzteil. Auch da wird ein BQ kaum leiser sein (können).
Jedenfalls summt mein Monitor lauter als mein Rechner...
Es gibt eine menge Leute da draußen, die nicht an einem Netzteil 'rumfummeln' möchten und lieber von der Garantie gebrauch machen.
Naja, und das ist dann eben auch so ein Punkt. Die Konkkurrenz bietet für die High-End-Serie mindestens fünf, manchmal sogar sieben Jahre Garantie.
Und ich möchte auch nochmal betonen, dass ich ein Netzteil nicht nur auf eine Komponente reduziere, ich achte selbstverständlich auf das Gesamtbild. Und natürlich gleichen die besten Kondensatoren keinen mittelprächtigen Lüfter aus -
umgekehrt aber auch nicht.
In einem High-End-Netzteil will ich:
1) Sehr gute Kondensatoren (hat BQ nicht - machen andere deutlich besser)
2) Gute Verarbeitung der Elektronik (an sich bei BQ schon ganz akzeptabel, so Kleinigkeiten wie nicht abgeschnittene Beinchen oder fehlende Isolierungen trüben das Bild dann aber leider wieder - machen andere besser)
3) Einen guten Lüfter (hat BQ auf jeden Fall - machen andere nicht viel schlechter. Ich glaube sowohl die Silent Wings als auch die Twister bei Enermax überleben jedes Netzteil.)
4) 5-7 Jahre Garantie (BQ hat 3)
5) Sämtliche Schutzschaltungen (hat BQ, aber andere auch)
6) Natürlich auch gute Qualität der restlichen Bauteile (hat BQ [?], andere aber auch)
7) Eingehaltene Spezifikationen, einwandfreies Verhalten bei Crossload, Hotbox, Transient (hat BQ [?], andere aber auch)
High-End heißt
für mich: Qualität und Leistung zählt, Preis ist sekundär. Keine Kompromisse. BQ erfüllt
mindestens zwei der genannten Punkte nicht, das ist dann leider zu viel.