Stromspar-Server zusammengebaut - jedoch einige Probleme...
Hallo Leute,
zunächst einmal vielen herzlichen Dank an alle - speziell
duaffe &
joinski - für die ausführliche Diskussion und vielen hilfreichen Tipps bezüglich der Auslegung eines extrem stromsparenden PCs in diesem Thread !
Auch ich bin Anfang dieser Woche mit der Ankunft der letzten Bauteile in die "erste Stromspar-Liga" aufgestiegen. Hier zunächst die Daten meines Systems:
Mainboard: | ASRock B85M-ITX |
CPU: | Intel Core i7-4770T |
CPU-Kühler: | SilverStone Nitrogon NT01-PRO |
RAM: | Crucial Ballistix Sport VLP DIMM Kit 16GB (2x 8 GB DDR3L-1600, CL9-9-9-24) |
SSD: | Samsung SSD 840 Evo Series 750GB, 2.5", SATA 6Gb/s |
HDD: | Western Digital WD Green Mobile 2TB, SATA 6Gb/s (WD20NPVX) |
PSU: | PicoPSU-160-XT |
Tower: | BitFenix Prodigy schwarz, Mini-ITX |
OS: | Windows 8.1 Pro 64Bit |
Wie man sieht, habe ich mich bei den "verbrauchskritischen Komponenten" (Mainboard, RAM, CPU) an den hier genannten Bauteilen mit bekannt höchster Effizienz orientiert. Das System selbst läuft auch bereits, ist jedoch aktuell noch recht weit von den möglichen Leistungsaufnahme-Werten entfernt: Niedrigster bisher gemessener Wert nach Clean-OS Installation (nur Treiber - dazu später mehr) mit Undervolting gemäß Vorschlägen im ersten Post von
joinski:
8,7 W (gemessen mit KD-301 Messgerät).
Zudem gibt es auch noch ein paar andere "Probleme" bzw. Auffälligkeiten, welche ich im Folgenden in der Hoffnung auf weitere hilfreiche Tipps einmal kurz schildern möchte:
(RST- und Grafik-)Treiberinstallation extrem kritisch für geringe Leistungsaufnahme
An den letzten drei Abenden habe ich Windows 8.1 mehrfach neu installiert (geht ja dank USB 3-Stick und SSD in weniger als 5 Minuten) und verschiedene "Treiber-Konstellationen" getestet. Hierbei fiel mir auf, dass speziell Rapid Storage und Grafikkarten-Treiber extrem kritisch zum Erreichen einer niedrigen Leistungsaufnahme sind, Audio- (Realtek), LAN- (Qualcomm) und Management Engine-Treiber jedoch keinen nennenswerten Einfluss haben.
Wenn beispielsweise während der Installation von Windows eine Netzwerkverbindung besteht, wird wenige Minuten nach Fertigstellung des Setups automatisch der neuste Intel HD-Grafiktreiber heruntergeladen (welcher seltsamerweise sogar eine noch neuere Version als die auf der Intel-Webseite angebotene aufweist) und installiert. Hiermit sind meiner Beobachtung nach keine geringen Leistungsaufnahmen zu erzielen; die Package C-States erreichen nie weniger als C2 in Throttlestop.
Versucht man dann, wie von
joinski empfohlen, eine ältere Treiberversion einzuspielen, kommt es zu gravierenden Fehlern (Windows startet zunächst nicht mehr und will mehrfach eine automatische Reparatur ausführen; nach einem Hard-Reset funktioniert das Booten schließlich wieder). Ist der alte Treiber schließlich installiert, lassen sich weder die Systemsteuerungs-Kontrolle der Grafikkarte noch das Programmfenster des Rapid Storage Treibers mehr öffnen (beides wird von Windows mit der üblichen "XYZ funktioniert nicht mehr"-Meldung quittiert).
Logischerweise ist dann auch die Leistungsaufnahme nicht optimal - weniger als ca. 13 Watt sind nun nicht mehr möglich; eine OS-Neuinstallation (
OHNE LAN-Verbindung !) ist meiner Erfahrung nach unumgänglich, um den Grafikkarten-Treiber wieder "sauber" einspielen zu können.
Konnte jemand ebenfalls dieses sonderbare Verhalten feststellen ?
Dabei möchte ich an dieser Stelle eine vielleicht wichtige Anmerkung machen:
Um unnötigen "Ballast" zu vermeiden, versuche ich schon seit Jahren immer, Treiber nur per INF-Installation (also direkt über den Geräte-Manager) einzuspielen. In diesem Fall habe ich auf diese Weise Audio-, LAN-, Rapid Storage (SATA)- und Management Engine (Intel ME)-Treiber eingespielt; nur Chipsatz- und Grafiktreiber wurden "klassisch" per Setup.exe installiert.
Eventuell führt dies jedoch in manchen Fällen zu nicht optimalen Ergebnissen (hier speziell bezüglich verringerter Leistungsaufnahme) - daher bin ich für entsprechende Hinweise, wie andere hier vorgehen, dankbar.
Was ich leider dummerweise noch nicht getestet habe (aber heute Abend tun werde), ist, exakt die von
joinski empfohlene Treiber-Version gleich nach dem (ohne LAN-Verbindung durchgeführten) Windows-Setup einzuspielen. Es wäre allerdings schon ein starkes Stück seitens Intel, wenn nur dieser Treiber wirklich ordentlich funktionieren würde...
@joinski: Da du ja eine "Optimalkonfiguration" gefunden zu haben scheinst, könntest du bitte einmal eine Liste aller von dir installierten Treiber (inkl. Versionsnummern) erstellen - idealerweise vielleicht sogar noch die Reihenfolge von deren Installation ?
Schreib- & Lesegeschwindigkeit auf interne 2 TB-Festplatte recht gering
Wenn ich größere Datenmengen von der SSD auf die 2 TB-HDD kopiere (oder auch in umgekehrter Richtung) erreiche ich hierbei lediglich Datenraten von ca. 55-60 MB/s, was meiner Meinung nach selbst für ein Low-Power-Laufwerk zu wenig ist (WD nennt für das Modell 135 MB/s Host-Geschwindigkeit und auch andere User berichten von Datenraten um die 120 MB/s in der Praxis).
Natürlich habe ich mich schon mit der LPM-Problematik auseinandergesetzt und hier mit HIPM und DIPM "experimentiert". Allerdings brachten weder reine Software-Maßnahmen (Abschalten von LPM im Rapid Storage Treiber, Registry-Tweaks, Energieprofile) noch die Abschaltung des
SATA Aggressive Link Power Management im UEFI hier irgendeine Veränderung.
Könnte irgendjemand mit dem gleichem Mainboard einmal testen, wie hoch die Datenrate beim Kopieren von Daten zwischen zwei internen Laufwerken ist (optimalerweise, wie in meinem Fall, eine große Datei von SSD lesen und auf leere HDD schreiben, um die echte "Maximalperformance" zu ermitteln) ?
Zum Vergleich habe ich die gleichen Daten auch noch einmal von einer Partition der SSD auf eine andere kopiert (also "SSD-intern" sozusagen) und dabei Transferraten zwischen 80 und 120 MB/s erreicht. Dieses etwas ernüchternde Ergebnis hat mich zunächst auch stutzig gemacht (schließlich sollen Schreib- und Leseraten bis über 500 MB/s mit diesem Laufwerk möglich sein - im Benchmark des testweise einmal installierten
Samsung Magician werden diese Werte auch erreicht), scheint jedoch gemäß einiger Erfahrungsberichte im Web offenbar bei SSDs normal zu sein...
Kann hier jemand vielleicht auch Messwerte auf dem gleichen Board bereitstellen, damit ich weiß, ob meine SSD-Leistungswerte definitiv in Ordnung sind ?
Instabilitäten beim Undervolting
Auch wenn ich noch kein eindeutig reproduzierbares Szenario gefunden habe, ist mein System - zumindest mit den von
joinski genannten Undervolting-Einstellungen - aktuell etwas instabil. Dies äußerst sich darin, dass das System z.B. beim Neustart abstürzt (Rechner geht während des Herunterfahrens komplett aus) und mitunter unter Windows bei ruhendem Desktop kleine Grafikfehler (Flackern der Taskleiste) auftreten.
Zudem kam es auch bereits mehrfach vor, dass (Microsoft Funk-)Maus und (kabelgebundene Dell-USB-)Tastatur im laufenden Betrieb für einen kurzen Moment (< 0,5s - LEDs an Tastatur erlöschen) "abgemeldet" und sofort wieder neu erkannt werden.
Ist ein derartiges Verhalten auch anderen beim Undervolting aufgefallen ?
@joinski: Wie bist du zu den Offset-Voltages in deinen UEFI-Screenshots gelangt ? Ich vermute 'mal durch "Trial-and-Error", aber nutzt du nur die "Klassiker"
Furmark und
Prime, oder noch andere Tools zur Überprüfung der Stabilität ?
Bildschirm schaltet nicht in den Standby-Modus
Trotz Einstellung im aktiven Energieprofil, dass der Monitor nach einer Minute ausgeschaltet werden soll, bleibt dieser dauerhaft an (auch 10-minütiges Warten hilft nicht).
Ein derartiges Problem hatte ich bisher noch bei keinem meiner Rechner, da es sich hierbei meines Wissens noch doch um eine recht alte "Basisfunktion" handelt, zu der es keine weiteren Optionen / Einstellmöglichkeiten gibt...
Aktuell nutze ich noch den VGA-Anschluss (da nur "Testaufbau"); heute Abend versuche ich mein Glück nochmal via HDMI oder DisplayPort.
Hat jemand dieses Phänomen ebenfalls beobachtet oder weitere Tipps diesbezüglich ?
C7 Package State wird nicht erreicht
Throttlestop 6.00 (heruntergeladen von
hier - ist das die "richtige" Version ?) zeigt im Feld "Package C State Limit" den Wert C6r an, obwohl ich im UEFI für Package C State Support den (empfohlenen) Wert C7 eingestellt habe.
@joinski: Könntest du einmal einen Screenshot des entsprechenden Throttlestop-Fensters auf deinem B85M-ITX Rechner machen und eventuell einen Download-Link zur von dir verwendeten Version des Tools posten ? Laut deiner Aussage ist es mit diesem Board doch definitiv möglich, auch den Package C-State C7 zu erreichen...