Immer mehr Firmen setzen wieder auf Leiharbeit, bzw. Lagern die Arbeit in Kontraktoren aus. In Deutschland sind die Arbeitnehmerrechte so heftig, das es aus Arbeitgebersicht häufig sinnvoller ist, lieber paar Euro mehr für die Leiharbeit/ ausgelagerte Arbeit zu bezahlen, als die Leute direkt einzustellen.
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft. Sei es den Unqualifizierten gegönnt, aber am Ende ist das halt auch ein Grund, weshalb das dann ausgelagert wird. Und die Firmen, welche diese Leiharbeiter oder ausgelagerten Leute bereitstellt, zahlen natürlich nicht das Geld, was die Tarifverträge der IG und co inne haben.
Der Hauptgrund ist aber tatsächlich der Kündigungsschutz in Deutschland. In einer großen Bude wirst du den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht los. Leihst du dir den Mitarbeiter aus, ist es nicht mehr dein Problem. Heute in den nachrichten, Danfoss hier um die Ecke macht dicht, weil Ungarn und so ist billiger. Alle Angestellten bekommtn 1,5 Jahre Gehalt als Abfindung. Mit Leiharbeiter wäre das nicht nötig gewesen. Einfach ein "morgen braucht ihr nicht mehr kommen" und fertig wäre die Geschichte.
Ob das aus AN Sicht gut ist, sei mal dahingestellt. Am Ende werden so Arbeitsschutzgesetze einfach nur umgangen
Es gibt aber schon seit geraumer Zeit für alle Unternehmen erstmal neue Mitarbeiter mit Berfristung einzustellen und nochmal mit Befristung zu verlängern, erst dann ist eine unbefristeter Arbeitsvertrag verpflichtend.
Und was die Lohnentwicklung betrifft ist die in Deutschland eigentlich schon seit geraumer Zeit eher negativ, und Tarifabschlüsse werden in der Öffentlichkeit höher dargestellt als sie überhaupt sind. Sondern sie sind oft eine ziemliche Mogelpackung für die Arbeitnehmer.
Da wird zwar oft als Schlagzeile "... einigen sich auf 5,3% mehr" oder "... steigen die Gehälter um 5,9%" rausgehauen, aber defacto sind es dann nur 2,9% im ersten Jahr und 2,4% in nächsten Jahr bzw. 3,2% im ersten Jahr und 2,7% im nächsten Jahr. Also eigentlich fast genauso wenig wie früher als die Inflation noch niedriger war.
Aber als Mogelei kommt dann hinzu das die Tarifverträge oft nicht mehr über 24 Monate laufen sondern über 27 Monate oder sogar 30 Monate. Wenn man dann nachrechnet:
5,3% / 27 Monate = ~2,36% p.a.
5,9% / 30 Monate = ~2,36% p.a.
Und das ist dann wirklich nicht mehr als früher. Aber heutzutage kommt ja nichtmal das mehr Netto raus, weil noch die Steuerprogression hinzukommt und jetzt in den letzten Jahren vorallem immer ein, zwie Sozialversicherungen wo der Beitrag steigt. Netto muss man dann froh sein wenn so 1,3...1,8% mehr rauskommen.
Das reicht bei weitem nicht mehr um die Inlation auszugleichen.