[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Aus Arbeitnehmersicht ist das natürlich schon nachvollziehbar bitter und unattraktiv, aus Arbeitgebersicht kann es aber durchaus sinnvoll sein lieber ein paar Mitarbeiter noch teurer von einer Zeitarbeitsfirma zu leihen, statt selbst mit soviel Zulange einzustellen das sie auf das gleiche Gehalt kommen würden. Denn würde man das den Zeitarbeiter die man übernehmen möchte über Zulage anbieten, möchten es auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter die Zulage. Und das würde dann oft unterm Strich noch teurer.
Immer mehr Firmen setzen wieder auf Leiharbeit, bzw. Lagern die Arbeit in Kontraktoren aus. In Deutschland sind die Arbeitnehmerrechte so heftig, das es aus Arbeitgebersicht häufig sinnvoller ist, lieber paar Euro mehr für die Leiharbeit/ ausgelagerte Arbeit zu bezahlen, als die Leute direkt einzustellen.
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft. Sei es den Unqualifizierten gegönnt, aber am Ende ist das halt auch ein Grund, weshalb das dann ausgelagert wird. Und die Firmen, welche diese Leiharbeiter oder ausgelagerten Leute bereitstellt, zahlen natürlich nicht das Geld, was die Tarifverträge der IG und co inne haben.

Der Hauptgrund ist aber tatsächlich der Kündigungsschutz in Deutschland. In einer großen Bude wirst du den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht los. Leihst du dir den Mitarbeiter aus, ist es nicht mehr dein Problem. Heute in den nachrichten, Danfoss hier um die Ecke macht dicht, weil Ungarn und so ist billiger. Alle Angestellten bekommtn 1,5 Jahre Gehalt als Abfindung. Mit Leiharbeiter wäre das nicht nötig gewesen. Einfach ein "morgen braucht ihr nicht mehr kommen" und fertig wäre die Geschichte.
Ob das aus AN Sicht gut ist, sei mal dahingestellt. Am Ende werden so Arbeitsschutzgesetze einfach nur umgangen
 
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Das ist selten, aber die Betriebe die das so handhaben, bekommen auch mal vernünftige Vorschläge mit ordentlich Einsparpotential.
Ohne finanziellen Anreiz schießt sich der MA ja im Zweifel nur selbst in den Fuß weil er danach alle Prozesse anpassen darf.

Seit bei uns das Bonusprogramm eingestampft wurde und man nen Einkaufsgutschein bekommt, sind die Verbesserungsvorschläge auf ein Witzniveau gesunken.
Man erntet, was man sät
Wenn ein Mitarbeiter einen wirklich guten Vorschlag macht und diesen gegebenenfalls ausarbeitet sollte er meiner Ansicht nacht entsprechend belohnt werden. D.h. es sollte eine Summe geben die gemessen an seinem Gehalt auch signifikant ist, also so dass die Summe auch ein Gewicht für ihn hat. Alles andere ist einfach keine gute Wertschätzung und wirkt stattdessen fake. So nach dem Motto danke für die Idee du Depp, geh mal weiter arbeiten.

Bei uns gibt es sowas nicht. Was immer wieder gemacht wird sind elend lange (!) Umfragen. Wie zufrieden sind sie mit x, y, z, x1, y2, z3, etc blabla, echt bis ins letzte Detail. Was haben ihre Eltern gelernt? Was machen ihre Eltern beruflich?

Und dann steht am Ende der Umfrage dass die Daten für die Statistiker an der Uni sind. Ja danke, war also nur Daten für die geben und nicht weil euch wirklich juckt was ich denke. :fresse: Diese Umfragen sind inzwischen auch relativ penetrant. Wenn man die Emails ignoriert dann schicken sie Erinnerungen mittlerweile per Post, sehr geehrter Herr X, sie haben noch nicht an Umfrage Y Teilgenommen... ja danke ihr mich auch.
 
Immer mehr Firmen setzen wieder auf Leiharbeit, bzw. Lagern die Arbeit in Kontraktoren aus. In Deutschland sind die Arbeitnehmerrechte so heftig, das es aus Arbeitgebersicht häufig sinnvoller ist, lieber paar Euro mehr für die Leiharbeit/ ausgelagerte Arbeit zu bezahlen, als die Leute direkt einzustellen.
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft. Sei es den Unqualifizierten gegönnt, aber am Ende ist das halt auch ein Grund, weshalb das dann ausgelagert wird. Und die Firmen, welche diese Leiharbeiter oder ausgelagerten Leute bereitstellt, zahlen natürlich nicht das Geld, was die Tarifverträge der IG und co inne haben.

Der Hauptgrund ist aber tatsächlich der Kündigungsschutz in Deutschland. In einer großen Bude wirst du den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht los. Leihst du dir den Mitarbeiter aus, ist es nicht mehr dein Problem. Heute in den nachrichten, Danfoss hier um die Ecke macht dicht, weil Ungarn und so ist billiger. Alle Angestellten bekommtn 1,5 Jahre Gehalt als Abfindung. Mit Leiharbeiter wäre das nicht nötig gewesen. Einfach ein "morgen braucht ihr nicht mehr kommen" und fertig wäre die Geschichte.
Ob das aus AN Sicht gut ist, sei mal dahingestellt. Am Ende werden so Arbeitsschutzgesetze einfach nur umgangen
Es gibt aber schon seit geraumer Zeit für alle Unternehmen erstmal neue Mitarbeiter mit Berfristung einzustellen und nochmal mit Befristung zu verlängern, erst dann ist eine unbefristeter Arbeitsvertrag verpflichtend.

Und was die Lohnentwicklung betrifft ist die in Deutschland eigentlich schon seit geraumer Zeit eher negativ, und Tarifabschlüsse werden in der Öffentlichkeit höher dargestellt als sie überhaupt sind. Sondern sie sind oft eine ziemliche Mogelpackung für die Arbeitnehmer.

Da wird zwar oft als Schlagzeile "... einigen sich auf 5,3% mehr" oder "... steigen die Gehälter um 5,9%" rausgehauen, aber defacto sind es dann nur 2,9% im ersten Jahr und 2,4% in nächsten Jahr bzw. 3,2% im ersten Jahr und 2,7% im nächsten Jahr. Also eigentlich fast genauso wenig wie früher als die Inflation noch niedriger war.

Aber als Mogelei kommt dann hinzu das die Tarifverträge oft nicht mehr über 24 Monate laufen sondern über 27 Monate oder sogar 30 Monate. Wenn man dann nachrechnet:

5,3% / 27 Monate = ~2,36% p.a.
5,9% / 30 Monate = ~2,36% p.a.

Und das ist dann wirklich nicht mehr als früher. Aber heutzutage kommt ja nichtmal das mehr Netto raus, weil noch die Steuerprogression hinzukommt und jetzt in den letzten Jahren vorallem immer ein, zwie Sozialversicherungen wo der Beitrag steigt. Netto muss man dann froh sein wenn so 1,3...1,8% mehr rauskommen.

Das reicht bei weitem nicht mehr um die Inlation auszugleichen.
 
Aufgrund der schwierigen Lage momentan im Automotive-Sektor geht bei meinem Entwicklungsplan leider auch nicht wirklich was weiter (von Senior Engineer zum Architect). Da ist gerade alles ein bisschen auf Eis gelegt. Hab meinen Chefs gestern auch gesagt, dass mich das doch ziemlich nervt, da wir seit einem Jahr über den Entwicklungsplan auf die nächste Ebene sprechen, und eigentlich schon alles ausgearbeitet war. Aber kurz bevor wir das finalisieren konnten, kam von ganz oben die Anweisung, dass die Rollen noch einmal überarbeitet werden, und da momentan nichts freigegeben wird.

Gehaltserhöhung wird dieses Jahr wohl auch eher bescheiden werden, zum Glück hab ich voriges Jahr meine große Erhöhung ausgehandelt. Viel mehr als 3-4% werden es dieses Jahr wohl nicht werden, und der Bonus wird wohl auch trotz voller Zielerfüllung teilweise untergestrichen. Genaueres sollte ich Ende Jänner, bis spätestens Mitte Februar wissen. Gut, wenn es statt 8500€ 6000€ sind, ist es noch immer ganz nett, aber trotzdem demotiviert es einen, wenn man selbst alle Ziele mehr als fristgerecht erfüllt hat, und auch so das ganze Jahr mehr geleistet hat, als eigentlich in der Position erwartet wird, und man dann trotzdem nicht den vollen Bonus bekommt.

Ganz ehrlich, ich bin mir dann gar nicht mehr so sicher, ob ich mir den Arsch noch aufreissen will, um die Beförderung zur nächsten Ebene zu bekommen. Ich komm auch so mit dem Geld ganz gut aus, ein paar hunderter mehr im Monat würden für die Lebensqualität keinen Unterschied machen. Daher einmal schauen, wann meine Chefs wieder auf mich zukommen, um den Plan zu besprechen, und was dann alles gefordert werden würde.

Mir ist schon bewusst, dass es manch anderen in der Branche noch deutlich schlechter geht, da geht es nicht um ein bisschen weniger Bonus, sondern um Jobverlust, aber ein bisschen jammern darf man ja trotzdem.
 
Jupp, sieht bei mir ähnlich aus. Ein senior bin ich noch nicht aber bin ebenfalls in der Autoindustrie tätig. Prognose für 25 wurde uns ebenfalls vorgestellt.
 
Die Prognose für unsere Firma ist auch nicht gerade sehr rosig da wir vom Automotive Bereich stark abhängig sind.
Die großen Zulieferer, welche u.a. unsere Kunden sind, bauen massiv Stellen ab...

Dank Gewinnbeteiligung gab es jedoch jetzt zum Abschied nochmal 5000€ Bonus oben drauf für das letzte Geschäftsjahr.

Bin eigentlich über meine Entscheidung die Branche zu wechseln echt glücklich, auch wenn sich natürlich "Ängste" einschleichen.
Nach 13 Jahren im festen Sattel ist es eine harte Umstellung dann in den Energiesektor zu wechseln um dort Projektleiter zu werden.

Aber ich freu mich und schaue positiv nach Vorne
 
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft.
Kannste die mal zu uns weiterleiten? Eventuell holen die ja 120.000 bei uns raus wenn die (angeblich...) schon 50k+ bei Hilfskräften rausholen. :d
 
Der Automobilsektor setzt jetzt dazu an, was seit Jahren verschleppt wurde.
Jup, andere Branchen sind da schon durch, bei uns gabs die große Aufräumwelle schon 2022. Heißt aber natürlich auch nicht, dass das die letzte ist, gerade wenn im Automobilsektor jetzt nochmal die allgemein Stimmung mit nach unten mitnimmt. Bin auch froh noch nen Job zu haben, momentan läuft es auch garnichtmal so schlecht. Der Arbeitsmarkt im Tech Sektor ist auch lange nicht mehr so einfach aus AN Sicht wie vor 3-4 Jahren, das muss man auch ganz klar sagen. Kollegen von mir die gegangen sind haben teilweise über ein halbes Jahr gesucht was im Vergleich zu früher schon lange ist.
 
Automotive ist grad ganz miserabel und keine Anzeichen, dass es absehbar besser wird. Ich persönlich glaub, dass 2025 noch schwieriger als 2024 wird. Ich bin bei nem Tier 1, letztes Jahr schon Einstellungsstopp. Heuer keine Lohnerhöhung, dafür Kündigungen. Da beklagt sich hier grad niemand über die ausbleibende Beförderung oder Lohnerhöhung, sondern ist froh, noch dabei zu sein.
 
Der Arbeitsmarkt im Tech Sektor ist auch lange nicht mehr so einfach aus AN Sicht wie vor 3-4 Jahren,
Damit steht der sektor aber auch eher allein auf weiter flur. Generell rutschen wir zunehmend in einen AN Markt und werden das weiter unausweichlich, da der boomerbauch die rentenalter erreicht.
 
Ich sehs grad eher so, dass die Boomer, die aus dem Arbeitsmarkt gehen, helfen, bzw. etwas abfedern, da die Wirtschaft grad ganz grob kippt. Da tun sich Firmen grad leichter, Stellen nicht nachzubesetzten, anstatt Leuten zu kündigen.
 
da die Wirtschaft grad ganz grob kippt.
Tut sie halt nicht außerhalb des Automobilsektors und der IT. Schau dich mal um, überall wird gesucht wie bescheuert. Vom Aushilfen bis hoch zu Spezialisten. Grad im Bereich Buchhaltung, Einkauf, Logistics, Finance, Compliance. Pharma sucht wie bekloppt zumindest in der Produktion trotz Umbau und Rotation. IT war halt ein In-Job die letzten Jahre. Wurde viel gesucht, weil viel im Aufbau war auch durch Corona. Entsprechend gut bezahlt, entsprechend viel ausgebildet und studiert wurde dort. Jetzt gibts halt langsam Überkapazitäten.

Ist halt schon krass, wie massiv die Automobil Lobby ihren Einfluss politisch und wirtschaftlich komplett über präsent gemacht hat... Man könnt meinen, ohne Mercedes, BMW und VAG wäre Deutschland ein reiner Agrarstaat...
 
Es wird etwas länger, aber ich brauche einmal eure Meinung.

Folgende Hierarchie Struktur existiert (Support Specialist L1, Support Specialist L2, Senior Support Specialist, Manager, Direktor, CTO, CEO)

Ich arbeite in einer größeren Firma im IT Support und habe ab Dezember 2020 als Teamleitung (aber auf dem Level eines Senior Support Specialist [mit der Anpassung der Signatur und des Titels im Adressbuch wo dann noch der Zusatz "Team Lead" steht]). Der damalige Direktor wollte uns dann langsam an unsere Rolle (es gab noch zwei andere Kollegen die Team Lead wurden) heranführen. Leider wurde er dann nach 1,5 Jahren in unserer neuen Rolle für längere Zeit krank und der CTO übernahm interims mäßig. Am Ende des Jahres auf die Frage, ob wir zum Manager befördert werden (was eigentlich die Rolle mit Mitarbeiterverantwortung in dieser Firma ist), hieße es man habe keine Möglichkeit gehabt sich ein genaues Bild über unsere Kompetenzen zu machen in den wenigen Monaten. Blöd, aber verständlich. Das war Ende 2021.

Im November 2022 habe ich dann auch noch die Mitarbeiter von anderen Kontinenten (zusätzlich zu Europa und APAC) übernommen, teilweise mit hohem Zeitunterschied (z.B. Westküste USA). Somit ist die Anzahl der Mitarbeiter unter mir von 7 auf 13 angewachsen. Ende 2022 wurde dann ein Interims Direktor eingestellt. Es gab keine Beförderung (den Teamleiter den ich interims weise ersetze, war natürlich auf Level 4 -> Manager), die Performance wurde als "OnTrack" bewertet, aber es gab eine höhere Gehaltserhöhung (auch wenn erst auf Nachfrage).

Es hieß dann, aber man könnte auch im Sommer schon prüfen, ob es mit der Beförderung klappt. Es kam der Sommer 2023 und der interims Direktor sagte "Ich bin gerade mal 5-6 Monate hier ich kann das nicht beurteilen". Also, blieb es beim Alten. Im Sommer fing dann auch der neue Teamlead an dessen Aufgaben ich seit November übernommen hatte und wurde natürlich auf Level 4 Manager eingestellt. Einen Monat später begann der neue feste Direktor seiner Arbeit. Es kam das Jahresende 2023 und ihr könnt euch denken, was der neue Direktor gesagt hat. Richtig, ich bin zu neu hier ich kann das nicht beurteilen. Bewertung war mal wieder nur "OnTrack". Ich muss hier nicht erwähnen, dass die anderen Senior Support Specialist = Level 3 deutlich weniger Arbeit / Verantwortung haben

Wir gehen ins Jahr 2024 mit klaren Zielen fürs Q2 -> Beförderung. Es kommt der Sommer und es heißt die Ziele sind noch nicht ausreichend erreicht (Zeitlich wird einer der anderen beiden Teamleads zum Manager und der andere resigniert und macht nur noch seine normalen Aufgaben und gibt die Führung der Mitarbeiter an den Direktor ab). Der Direktor verspricht noch engmaschiger mit mir an den Zielen zu arbeiten um die Beförderung zum Jahresende zu erzielen. Ihr könnt euch denken ich würde den langen Text nicht schreiben, wenn es geklappt hätte. Keine Beförderung, keine Gehaltserhöhung, wieder nur "OnTrack".

Das kuriose ist zudem, dass ich über die letzten beiden Jahre hinweg an vielen Manager oder Manager & Direktoren Workshops teilgenommen habe. Hier wurde also aktiv Geld in die Hand genommen was erst einmal positiv ist und sicherlich ein Signal sein sollte, dass man mich in der Leitung des Teams sieht. Dennoch bin ich seit diesem Sommer der einzige von 10 Personen in den Seminaren der kein Manager ist. Teilweise haben Manager nur 1-2 Mitarbeiter unter sich und ich 8 Vollzeit, einen Studenten und einen Auszubildenen. Die Mitarbeiter schätzen mich sehr und mein Team liefert richtig gute Arbeit ab.

Generell mag ich den Arbeitgeber und hier im speziellen das Team sehr gerne. Dies hat mich bis jetzt auch von drastischen Aktionen abgehalten (wobei ich schon an einem Bewerbungsgespräch dieses Jahr teilgenommen habe, und dort schon gute Chancen hatte bei fast doppeltem Gehalt! [aber die Work-Life Balance wäre deutlich schlechter gewesen, statt 2mal pro Woche ins Office mit 20km pro Strecke wäre es 4mal die Woche mit 80km pro Strecke gewesen. Da wäre ich 3-4 Stunden pro Tag nur im Auto gewesen])

Ich weiß aktuell nicht weiter, wie ich mit der Situation umgehen soll. Die nicht ausgesprochene Beförderung tut schon richtig weh, aber eigentlich trifft mich die Performance Einstufung "OnTrack" noch mehr. Ich habe sehr gut im Blick, was andere Kollegen auf Level 3 machen, um die Einstufung "OnTrack" zu erhalten. Für mich fühlt es sich an, als würde man Level 4 Maßstäbe ansetzen aber Level 3 Gehalt zahlen.

Gabe es hier schon User mit vergleichbaren Problemen, oder User die Tipps haben, wie ich meine Unzufriedenheiten am besten im nächsten Entwicklungsgespräch anbringen kann?
 
Gleiches Geld für gleiche Arbeit.
Das ist zumind. mein Grundsatz und wenn das nicht stimmt: ansprechen.
Ich war in einer ähnlichen Position und habe das direkt meinem Chef gesagt.
Für mich gab es 4 Möglichkeiten
  1. akzeptieren und IST-Zustand hinnehmen: keine Option (AG kann mit einem demotivierten AN nicht zufrieden sein)
  2. wechseln: keine Option für mich
  3. der Bezahlung angepasst arbeiten: für mich kein Problem, für den AG schon
  4. AG passt die Bezahlung an: für mich kein Problem, für den AG schon
Mein Chef hat sich dein eingesetzt und 4. wurde umgesetzt (schriftliche HR Bestätigung steht noch aus)

Du sagst selbst: LVL 4 Arbeit für LVL 3 Gehalt. Ansprechen und schriftlich festhalten wie und bis wann das Problem gelöst wird.
Andere Möglichkeiten sehe ich nicht.

Wenn das nicht zum Ziel führt und es einen demotiviert: wechseln.
 
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Ich würde aber auch im Auge behalten, was du bei deiner einen Bewerbung schon gesehen hast: 4x160km statt 2x40km am Tag sollte man sich wirklich reichlich überlegen, wenn kein Umzug mit in Betracht gezogen wird. Ich sehe immer wieder, wie solche Fahrstrecken komplett unterschätzt werden, vor allem wenn man es nicht kennt. Man ist unweigerlich 4 Tage die Woche min 10,5h unterwegs (8h arbeit, 30 min Pause, 2h Fahrzeit). Daraus können bei längerer Pause und schlechtem Verkehr 11,5h werden. Das wiegt auch viel Geld so schnell nicht auf und schlaucht auch auf Dauer.
 
Ich weiß aktuell nicht weiter, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Die über dir sehen bislang anhand deines Verhaltens, dass sie das Spiel so mit dir treiben können.
Wenn die wissen, dass die nächste vergleichbare Stelle weit weg ist und spekulieren, dass du nicht pendeln willst, dann hast natürlich schlechte Karten. Ist n bissl schwierig bei dir, wenn du da am Standort hängst.
 
Ich würde aber auch im Auge behalten, was du bei deiner einen Bewerbung schon gesehen hast: 4x160km statt 2x40km am Tag sollte man sich wirklich reichlich überlegen, wenn kein Umzug mit in Betracht gezogen wird. Ich sehe immer wieder, wie solche Fahrstrecken komplett unterschätzt werden, vor allem wenn man es nicht kennt. Man ist unweigerlich 4 Tage die Woche min 10,5h unterwegs (8h arbeit, 30 min Pause, 2h Fahrzeit). Daraus können bei längerer Pause und schlechtem Verkehr 11,5h werden. Das wiegt auch viel Geld so schnell nicht auf und schlaucht auch auf Dauer.

Das war dann auch der Grund warum ich mich trotz deutlich besserem Gehalt schlussendlich gegen die Stelle entschieden habe. Als zweifacher Familienvater war das mit dem Privatleben nicht im Einklang zu bringen.
 
Dann würde ich es intern zu klären versuchen. Wenn das nicht geht, Umzug in Betracht ziehen. Bei fast doppelten Gehalt ist das eine Option, die man überlegen kann. Das im Fall der Fälle, wenn intern kein weiterkommen ist, durchaus auch so anmerken. Habe das Spiel vor einigen Jahren durch. Manche begreifen es wirklich erst, wenns zu spät ist und merken dann auch, dass sie niemand neues finden, zum selben Gehalt. Obwohl auch da manche sehr kreativ sind, sich selbst zu täuschen. Ein ehemaliger Chef hat mir dann noch irgendwann erzählt, er habe ja jemanden für sogar etwas weniger gefunden. Ich Vollzeit, neue Stelle Halbtags und von den ehemaligen Kollegen wusste ich auch, wo die restliche Arbeitszeit hin beraumt worden war....
 
Das war dann auch der Grund warum ich mich trotz deutlich besserem Gehalt schlussendlich gegen die Stelle entschieden habe. Als zweifacher Familienvater war das mit dem Privatleben nicht im Einklang zu bringen.
Ich hatte eine sehr ähnliche Situation gerade. Habe mich für den Job entschieden, bin einfach zu geldgeil. Ob sich das mittelfristig im Privaten rächen wird, wird man sehen.

Allerdings sehe ich das so: Zurück in einen "einfacheren" Job kann ich immer. Meistens wird dann das Gehalt aber nicht gekürzt. Und zumindest mal ein, zwei Jahre weiter "oben" zu sitzen wird sich in jedem Lebenslauf gut machen. Bei mir sind es 17% bzw. ab März 21% Gehaltserhöhung mit einem Aufgabenbereich direkt unterm Vorstand, also im Zentrum der Macht. Wenn ich da nicht total versage, wird für den Rest meines Arbeitsleben vieles einfach werden. N Risiko ist natürlich dabei.

Das private wird aber auf jeden Fall erstmal leiden. Wie stark, welche Probleme dadurch entstehen (und eben gelöst werden müssen) und welchen Effekt das auf die Kids, 5 und 1, und Frau (und mich selbst?) haben wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Meine bessere Hälfte und ich haben das zusammen besprochen und sie trägt es erstmal mit. Ohne ihr Ok hätte ich es aber nicht gemacht.

We will see.
 
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Das hilft dir aber auch nicht, wenn dann die Scheidung oder so ins Haus steht. Zu oft erlebt. Auch wenn klar ist, dass das nicht immer so kommt.
 
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No Risk no Fun.
 
Das war dann auch der Grund warum ich mich trotz deutlich besserem Gehalt schlussendlich gegen die Stelle entschieden habe. Als zweifacher Familienvater war das mit dem Privatleben nicht im Einklang zu bringen.
würde ich persönlich auch so machen... aber das ist eine sehr persönliche Entscheidung und kannst nur du für dich treffen.


zu deiner jetzigen Firma, meines Erachtens zwei Möglichkeiten:
1. hinnehmen und darauf hoffen, dass sich was bessert/ändert
2. die Pistole ansetzen, aber dann auch mit den Konsequenzen leben, wenn es doch nicht wie erwartet läuft

🤷‍♂️
 
Ich würde an der Stelle einmal in mich gehen und selbstkritisch reflektieren:

Ist meine Performance / Arbeit so, dass es vielleicht wirklich nicht für mehr "reicht"? Im Sinne von: Es kann nicht jeder höher, schneller weiter, manchmal ist halt auch irgendwo Schluss in der Karriereleiter. Aber anstatt das anständig zu kommunizieren, werde ich nur mit Ausreden hingehalten.

oder:

Läuft in der Firma einiges schief und da werden "Spiele" mit mir gespielt. Meine Arbeitsleistung / Verantwortung usw. entspricht schon seit Jahren nicht meiner Gehaltsklasse.

Das kann man insgesamt - finde ich - von außen nicht richtig beurteilen ohne die genauen Arbeitsweisen usw. zu kennen. Ich meine das auch keinesfalls wertend! Daher aber mein Einwand, dass du es mal gründlich selbst reflektieren solltest. Wenn du dann zu dem Schluss kommst, dass du da, auf gut Deutsch gesagt, verarscht wirst und deine Arbeitsleistung nicht entsprechend honoriert wird, dann bleibt nur runterschlucken oder handeln. Letzteres bringt mMn in der geschilderten Situation nichts in Form von "einem netten Gespräch". Da muss konsequent aufgezeigt werden, wie lange du schon ohne konkrete fachliche Begründung hingehalten wirst, und deinerseits klar gemacht werden, dass es so nicht weitergeht. (Wer mag kann in so einer Situation z.B. ein Arbeitszeugnis anfordern - schriftlich im Gespräch)
 
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Bei uns ist es bezüglich des Gehalts auch etwas schwieriger geworden. Ich erkläre es kurz und knapp. Die Unis können uns Wissenschaftler (meistens) nicht bezahlen da die einfach kein Geld haben. Woher kommt dann das Gehalt? Wir müssen unser Gehalt (z.B. für 2 Jahre gesichert bzw. finanziert) selbst eintreiben. Das geht indem man z.B. eigene Projekte "vermarktet" und beispielsweise der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als Bewerbung einreicht. Die vorgestellten Projekte (zukünftige oder schon angefangene Studien) bewerten dann andere Wissenschaftler:
- Handelt es sich um ein realistisches Projekt?
- Handelt es sich um sinnvolle Grundlagenforschung oder um Forschung die der Medizin oder Gesellschaft praktisch wirklich etwas bringen kann? etc.

Die entscheiden dann ob Geld gezahlt wird oder ob der Antrag abgelehnt wird (mit eventueller Möglichkeit für Korrekturen des Antrags).

Vor einiger Zeit wurden im Bereich Neurowissenschaften noch ca. 30% der Anträge angenommen, jetzt sind es nur noch 10%. Wir nähern uns in Deutschland allgemein immer mehr amerikanischen Verhältnissen an, d.h. es wird schlechter und nicht besser. :d

Es ist zu einem großen Teil Glücksspiel ob der Antrag angenommen wird (und man somit sein Gehalt wieder für 1-2 Jahre gesichert hat), denn es kommt eben insbesondere auf die Wissenschaftler an die da gerade sitzen, welche Interessen die auch selbst haben, etc.

Aber man kann die natürlich ein Stück weit beeinflussen. Das buzz word "personalized medicine" ist z.B. schon länger in und relativ gut angesehen (habe ich zuletzt natürlich auch eingebracht :d) – also "personalisierte Medizin". Wenn man dann erklärt wie der eigene Ansatz auch personaliced medicine verbessern kann steigen je nach Gutachter wieder die Chancen.

Aber letztendlich muss man halt alle 1, 2 oder 3 Jahre wieder schauen dass man das eigene Gehalt durch externe Gelder reinbekommt. Ansonsten kann man nicht mehr bezahlt werden. Man gewöhnt sich etwas dran, aber es bleibt trotzdem etwas stressig wenn man weiß dass das eigene zukünftige Gehalt nicht dauerhaft sicher ist.
 
Spannend. Warum sind die USA dann Technologieführer? Wir brauchen hier wohl mehr privatwirtschaftliches Engagement. Werdet Ihr mit Euren Forschungsprojekten auch direkt bei Firmen vorstellig, geht das nur über die DFG oder wie kann ich mir das vorstellen?
 
Wir brauchen hier wohl mehr privatwirtschaftliches Engagement.
Denke De-Regulierung wuerde schon helfen ;)
Den TV Beitrag ueber nen Unternehmer, der gerne n paar Windraeder aufbauen wollte sitzt mir immernoch in den knochen. Ausser tonnenweise Leitz ordner hat er in den ersten Jahren nichts sinnvolles produziert.
 
Der Automobilsektor setzt jetzt dazu an, was seit Jahren verschleppt wurde.
Würde ich nicht so sagen wollen, ich sehe für den Automobilsektor eher das Problem das er "zerrieben" wird weil die Vorstellungen von Politik & Eliten sowie der einfachen Bürger immer weiter auseinander gehen.

Die Politik will CO2-Neutralität als oberstes ziel, extrem hohe Sicherheitsstandard, und möglich viel ÖPNV und Carsharing statt individuellen Besitz. Die Bürger hingegen wollen bezahlbare und flexible Mobilität mit genug Individualisierungsmöglichkeiten.

Schau dich mal um, überall wird gesucht wie bescheuert. Vom Aushilfen bis hoch zu Spezialisten. Grad im Bereich Buchhaltung, Einkauf, Logistics, Finance, Compliance. Pharma sucht wie bekloppt zumindest in der Produktion trotz Umbau und Rotation.
Grundsätzlich stimmt das schon, hilft aber oft nicht weiter, weil es zwei grundsätzliche Probleme gibt.

Erstmal fehlen trotz des sogenannten Fachkräftemangels vorallem Jobs die mittleren Fachkräfte-Ebenen. Gesucht wird vorallem einerseits auf den unteren Ebenen, wo aber dann oftmals die Bezahlung recht dürftig ist. Und dann auf den wirklich hohen Ebenen wo dann aber die Anforderungen so hoch sind, das sie fast niemand erreichen kann.

Zweitens gibt es noch eine gewisse Verteilungsproblematik zwischen bezahlbaren Wohnungen und attraktiven Arbeitsplätzen. Wo es bezahlbare Wohnungen gibt, da gibt es nur wenig attraktive Arbeitsplätze. Und wo es attraktive Arbeitsplätze gäbe, gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum.
 
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