[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Aus Arbeitnehmersicht ist das natürlich schon nachvollziehbar bitter und unattraktiv, aus Arbeitgebersicht kann es aber durchaus sinnvoll sein lieber ein paar Mitarbeiter noch teurer von einer Zeitarbeitsfirma zu leihen, statt selbst mit soviel Zulange einzustellen das sie auf das gleiche Gehalt kommen würden. Denn würde man das den Zeitarbeiter die man übernehmen möchte über Zulage anbieten, möchten es auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter die Zulage. Und das würde dann oft unterm Strich noch teurer.
Immer mehr Firmen setzen wieder auf Leiharbeit, bzw. Lagern die Arbeit in Kontraktoren aus. In Deutschland sind die Arbeitnehmerrechte so heftig, das es aus Arbeitgebersicht häufig sinnvoller ist, lieber paar Euro mehr für die Leiharbeit/ ausgelagerte Arbeit zu bezahlen, als die Leute direkt einzustellen.
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft. Sei es den Unqualifizierten gegönnt, aber am Ende ist das halt auch ein Grund, weshalb das dann ausgelagert wird. Und die Firmen, welche diese Leiharbeiter oder ausgelagerten Leute bereitstellt, zahlen natürlich nicht das Geld, was die Tarifverträge der IG und co inne haben.

Der Hauptgrund ist aber tatsächlich der Kündigungsschutz in Deutschland. In einer großen Bude wirst du den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht los. Leihst du dir den Mitarbeiter aus, ist es nicht mehr dein Problem. Heute in den nachrichten, Danfoss hier um die Ecke macht dicht, weil Ungarn und so ist billiger. Alle Angestellten bekommtn 1,5 Jahre Gehalt als Abfindung. Mit Leiharbeiter wäre das nicht nötig gewesen. Einfach ein "morgen braucht ihr nicht mehr kommen" und fertig wäre die Geschichte.
Ob das aus AN Sicht gut ist, sei mal dahingestellt. Am Ende werden so Arbeitsschutzgesetze einfach nur umgangen
 
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Das ist selten, aber die Betriebe die das so handhaben, bekommen auch mal vernünftige Vorschläge mit ordentlich Einsparpotential.
Ohne finanziellen Anreiz schießt sich der MA ja im Zweifel nur selbst in den Fuß weil er danach alle Prozesse anpassen darf.

Seit bei uns das Bonusprogramm eingestampft wurde und man nen Einkaufsgutschein bekommt, sind die Verbesserungsvorschläge auf ein Witzniveau gesunken.
Man erntet, was man sät
Wenn ein Mitarbeiter einen wirklich guten Vorschlag macht und diesen gegebenenfalls ausarbeitet sollte er meiner Ansicht nacht entsprechend belohnt werden. D.h. es sollte eine Summe geben die gemessen an seinem Gehalt auch signifikant ist, also so dass die Summe auch ein Gewicht für ihn hat. Alles andere ist einfach keine gute Wertschätzung und wirkt stattdessen fake. So nach dem Motto danke für die Idee du Depp, geh mal weiter arbeiten.

Bei uns gibt es sowas nicht. Was immer wieder gemacht wird sind elend lange (!) Umfragen. Wie zufrieden sind sie mit x, y, z, x1, y2, z3, etc blabla, echt bis ins letzte Detail. Was haben ihre Eltern gelernt? Was machen ihre Eltern beruflich?

Und dann steht am Ende der Umfrage dass die Daten für die Statistiker an der Uni sind. Ja danke, war also nur Daten für die geben und nicht weil euch wirklich juckt was ich denke. :fresse: Diese Umfragen sind inzwischen auch relativ penetrant. Wenn man die Emails ignoriert dann schicken sie Erinnerungen mittlerweile per Post, sehr geehrter Herr X, sie haben noch nicht an Umfrage Y Teilgenommen... ja danke ihr mich auch.
 
Immer mehr Firmen setzen wieder auf Leiharbeit, bzw. Lagern die Arbeit in Kontraktoren aus. In Deutschland sind die Arbeitnehmerrechte so heftig, das es aus Arbeitgebersicht häufig sinnvoller ist, lieber paar Euro mehr für die Leiharbeit/ ausgelagerte Arbeit zu bezahlen, als die Leute direkt einzustellen.
Ein anderer Grund sind natürlich die Gewerkschaften, die hohe Gehälter selbst für das einfachste "Fussvolk" rausholen. Wenn der angelernte Schrauberling am VW Fließband 50k+ verdient, dann ist das halt lächerlich gegenüber anderen gut qualifizierten Jobs ohne Gewerkschaft. Sei es den Unqualifizierten gegönnt, aber am Ende ist das halt auch ein Grund, weshalb das dann ausgelagert wird. Und die Firmen, welche diese Leiharbeiter oder ausgelagerten Leute bereitstellt, zahlen natürlich nicht das Geld, was die Tarifverträge der IG und co inne haben.

Der Hauptgrund ist aber tatsächlich der Kündigungsschutz in Deutschland. In einer großen Bude wirst du den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht los. Leihst du dir den Mitarbeiter aus, ist es nicht mehr dein Problem. Heute in den nachrichten, Danfoss hier um die Ecke macht dicht, weil Ungarn und so ist billiger. Alle Angestellten bekommtn 1,5 Jahre Gehalt als Abfindung. Mit Leiharbeiter wäre das nicht nötig gewesen. Einfach ein "morgen braucht ihr nicht mehr kommen" und fertig wäre die Geschichte.
Ob das aus AN Sicht gut ist, sei mal dahingestellt. Am Ende werden so Arbeitsschutzgesetze einfach nur umgangen
Es gibt aber schon seit geraumer Zeit für alle Unternehmen erstmal neue Mitarbeiter mit Berfristung einzustellen und nochmal mit Befristung zu verlängern, erst dann ist eine unbefristeter Arbeitsvertrag verpflichtend.

Und was die Lohnentwicklung betrifft ist die in Deutschland eigentlich schon seit geraumer Zeit eher negativ, und Tarifabschlüsse werden in der Öffentlichkeit höher dargestellt als sie überhaupt sind. Sondern sie sind oft eine ziemliche Mogelpackung für die Arbeitnehmer.

Da wird zwar oft als Schlagzeile "... einigen sich auf 5,3% mehr" oder "... steigen die Gehälter um 5,9%" rausgehauen, aber defacto sind es dann nur 2,9% im ersten Jahr und 2,4% in nächsten Jahr bzw. 3,2% im ersten Jahr und 2,7% im nächsten Jahr. Also eigentlich fast genauso wenig wie früher als die Inflation noch niedriger war.

Aber als Mogelei kommt dann hinzu das die Tarifverträge oft nicht mehr über 24 Monate laufen sondern über 27 Monate oder sogar 30 Monate. Wenn man dann nachrechnet:

5,3% / 27 Monate = ~2,36% p.a.
5,9% / 30 Monate = ~2,36% p.a.

Und das ist dann wirklich nicht mehr als früher. Aber heutzutage kommt ja nichtmal das mehr Netto raus, weil noch die Steuerprogression hinzukommt und jetzt in den letzten Jahren vorallem immer ein, zwie Sozialversicherungen wo der Beitrag steigt. Netto muss man dann froh sein wenn so 1,3...1,8% mehr rauskommen.

Das reicht bei weitem nicht mehr um die Inlation auszugleichen.
 
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