@rabe
Die Welt funktioniert da etwas anders, als du evtl. glaubst. (so scheint es mir)
Da entwickelt irgendwer irgendetwas im Bereich Ethernet. Der erste Einsatz ist dann immer der Enterprisemarkt. (und damit ist nich das 5k Bürohochaus gemeint, sondern RZ Einsatz) Die Technik wird also da eingesetzt, wo sie notwendig ist, und das ist da, wo der Bandbreitenbedarf da ist.
Und natürlich kommen da zuerst die bewärten Grundzüge zum Einsatz. Im Enterprisemarkt ist das im Regelfall -SR und -LR. (und das war bereits lange vor 10G so) Und ich verfolge die Geschichte nun schon ein paar Jahre. Und es wiederholt sich die Geschichte immer wieder und wieder und wieder. Der Hintergrund ist einfach, dass man im Enterprisemarkt nicht so den Kostendruck hat. Daher sind (teure) Transciever kein Problem.
Allerdings kommt es, wie es kommen muß, die Technik will irgendwann aus dem Schattendasein raus und das geht nicht mit irgendwelchen LWL oder anderen Transcievern. Hier braucht es eine massentaugliche Ware/Infrastruktur. Und diese ist seit runden 20Jahren -T.
Daher ist die logische Konsequenz, dass man vom -SR und -LR weggeht, weil das eine reine Enterpriseanwendung ist, und den Weg zu -T sucht.
Wenn man sich mal umschaut, dann kann man seit gut einem Jahr feststellen, dass -T den Markt langsam durchdringt. Angefangen hat es mit den X520 und geht mit den X540 weiter. Broadcom zieht auch nach.
Bisher war 10G im Bereich der größeren Rechenzentren im Einsatz. So langsam bewegen wir uns auf den Bereich zu, wo kleine RZ/Serverräume in KMUs damit vernetzt werden. Diese setzten deutlich weniger auf -SR Verbindungen sondern relativ stark auf -T Verbindungen. Will man also seine Server (bzw 10G) in diesem Bereich aufstellen, so muß man auch die Schnittstellen bedienen, die der Kunde einsetzen will und das ist -T. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo 10G dann massentauglich wird.
Und genau dieses Verhalten konnte man schon bei GBE beobachten. Auch hier war zuerst der Enterprisemarkt standard, da mit LWL und keiner wußte von GBE. Dann kamen die "Massenserver" und irgendwann waren dann auch mal die Endkunden und noch etwas später auch onboard dabei.
Ich habe mir damals für richtig böse Geld die ersten "sinnvollen" Endkunden GBE Komponenten(-T) gekauft. Und ich habe da gerade ein dejavu, es passiert jetzt genau das Gleiche. Das Netgear ist im Preissegment für Endkunden, die NICs auch. (auch wenn man für den "Starter-Kit" noch gute 1,5k hinlegt)
Wie kommst du darauf, dass du bei HP keine 10G Infrastruktur bekommst? E3800er bekommst du mit -T Anbindung. NCs für -T kannst du bereits auch für 10G bekommen, bzw. Server damit konfigureiren. Mit genau diesen Komponenten kannst du einen Server mit großem Bandbreiten bedarf an ein Netzwerk koppeln. Und das ganz ohne 802.3ad und solche Scherze. Ganz so wie es früher der Fall war als gbit kam.
Da hat man auch zuerst die Server mit gbit an 100mbit angebunden. (und auch hier sind wie wieder bei dem Dejavu)
Wir sind jetzt also genau an dem Punkt, wo 10G den KMU Markt durchdringt.
Und glaube mir, innerhalb von 1-2 Jahren wirst du auch bei HP und Konsorten eine voll integrierte(multiport 10G) -T Infrastruktur bekommen. Supermicro bietet schon seit längerem 10G onboard an.
Das einige "Idioten" wie wir zu viel Geld haben und sich den neusten Schrei kaufen, sagt rein garnichts darüber aus, wie der Markt aussieht.
Die paar Freaks werden in keinster Weise vom Markt registriert. Die KMU Ebene ist die, wo der impact von -T zu spüren ist. Und darauf zielen die aktuellen -T Komponenten ab.
Dass wir so doof waren und uns SFP, IB, -SR und was auch immer in Haus geholt haben, ist unsere persönliche Entscheidung gewesen. Ich habe mir IB angetan, weil ich relativ schnell etwas brauchte die Server-Server Verbindung. Allerdings habe ich mir gesagt, begründet auf der dargelegten Historie/Erfahrung, dass ich diese Sackgasse nicht weiter verfolgen werden, sondern auf die logische Konsequenz (-T) warten werden.