Rückruf? Umtausch? Viele Fragen ....
wenn ich die 700 Millionen mal durch 200$ pro Board teile, ergebe das 3,5 Millionen Boards.
Intel dürfte den Schaden eher auf der Basis der Bulk-Abgabepreise an die Board-Hersteller kalkuliert haben. Und die dürften eher bei 20$ denn bei 200$ liegen. Damit werden 35 Millionen Chipsets daraus, aber nicht unbedingt ebenso viele Boards, da (noch) nicht alle Chipsets verbaut sein werden.
Zudem dürfte Intel auch ziemlich genau wissen, wie viele der Chipsets bereits "draußen" - d.h. von den Board-Herstellern bereits verbaut, noch dort im Lager, oder dorthin unterwegs sind.
Weiterhin liegt es ganz offensichtlich im Ermessen der Board-Hersteller, ob sie die bei sich lagernden oder an sie im Zulauf befindlichen Chipsets in die (weiter-) laufende Produktion geben oder nicht, und ob sie die Boards mit den neuen Chipsets entsprechend (Rev.-#) kennzeichnen, oder zumindest die Start-Seriennummern der "neuen" Boards mit fehlerfreiem Chipsatz veröffentlichen müssen. Hierzu liegen aber bislang noch keinerlei Informationen der Board-Hersteller vor.
Somit ist zumindest die Wahrscheinlichkeit für Käufer eines originalen Intel-Boards vermutlich ziemlich hoch, ihr betroffenes Board per "Rückruf" oder anhand der Serien-# problemlos getauscht zu bekommen.
Was die "Fehlerwahrscheinlichkeit" betrifft, so ist gemäß üblicher MTBF-Ermittlungspraxis anzunehmen, daß hier ein gewisser Unterschied zwischen "Wahr" und "Schein(lich)" besteht....
Es werden nämlich immer die "günstigsten", d.h. "optimistischsten" Werte veröffentlicht. Ob sie jedoch stimmen, kann nur die Realität zeigen, und die liegt in diesem Fall perspektivisch in der Zukunft ....
Natürlich hat Intel das nicht absichtlich verbockt - kein Hersteller würde derart gegen die eigenen Interessen handeln. Die Frage ist vielmehr, wie viele Endkunden gegen ihre eigenen Interessen handeln, indem sie eine vom Hersteller selbst als "möglicherweise fehlerhaft" bezeichnete Ware kaufen, ohne tatsächliche feste Zusagen bezgl. Ersatz zu erhalten. Je mehr solcher Käufer es gibt, desto geringer wird künftig die Hersteller-Motivation sein, fehlerfreie Produkte zu liefern. Es geht ja auch anders ...