Bulli in die Schublade und irgendwann wieder rausholen. Bulldozer ist einfach ein ineffizientes Monster. Man beachte allein die DIE size. So geht AMD sehr schnell den bach runter.
Die Bulldozer Architektur ist alles andere als ineffizient. Ganz im Gegenteil. Größte Baustelle ist im Moment einfach die Fertigung. Dazu kommen noch Kinderkrankheiten im Design, die nicht nur die Performance drücken, sondern natürlich auch die Effizienz. Und Die Size ist doch völlig belanglos. Orochi wurde nie für den Client Markt entwickelt. SB-E fällt im Vergleich zu SB (exklusive IGP) auch grösser aus. Selbst wenn man die doppelte Anzahl an Kernen für SB-E berücksichtigt. Jedes Design fällt anders aus. Letztendlich befindet sich die Architektur in den Kernen. Und wenn du ein Bulldozer Modul mit einem SB Kern vergleichst, wirst du sehen, dass die sich grössentechnisch kaum was geben. Bulldozer ist im Moment die vielversprechendste x86 Architektur. Warum sollte man die wieder in die Schublade stecken? Das macht keinen Sinn. Erst recht nicht mit K10 als Ausweichoption. K10 ist in allen Belangen unterlegen. Und dass du hier so auf IPC rumreitest, zeigt nur, dass du das Thema einfach nicht verstanden hast oder verstehen willst. Das haben wir nun schon gefühlt hundertmal durchgekaut. Bulldozer hat nicht per se weniger IPC als K10. Die Architektur selbst gibt mehr her. K10 ist lediglich 3-fach, während Bulldozer 4-fach superskalar ist. Im Moment sind es noch einige Flaschenhälse im Design, die Bulldozer vor allem bei Legacy Code zurückhalten. Mit Steamroller dürfte sich aber auch das erledigt haben. Auf der anderen Seite bleiben dann trotzdem die 20-25% mehr Takt für Bulldozer bei gleichem Energiebudget aufgrund der veränderten Pipeline. Takt, der K10 einfach immer fehlen würde. IPC ist schliesslich nicht alles.
Die 25% auf 10% klein zu rechnen in dem man einfach mal mit dem Vorquartal vergleicht ist schön reden.
Nö. Der Vergleich zum Vorquartal zeigt ja immer, was sich im abgelaufenen Quartal getan hat. Alles andere hat schon davor stattgefunden. Ist statistisch vielleicht interessant, interessiert fürs abgelaufene Quartal aber nicht.
Dass es AMD finanziell schon mal schlechter ging, wage ich zu bezweifeln.
Dann liegst du mit deinen Zweifeln falsch. Nach dem ATI Kauf ging es ihnen deutlich schlechter.
AMD hat in den letzten sechs Jahren zu fast dreiviertel in den Quartalen Verluste eingefahren, Verluste bedeutet Schulden.
Nein. Quartalszahlen geben letztendlich immer Bilanzen wieder. Das hat mit Schulden überhaupt nichts zu tun. Vereinfachtes Beispiel, wenn du zB 100 Mio operativen Gewinn machst, tilgst aber 200 Mio deiner Schulden, dann stehen unterm Quartalsbericht zwar rote 100 Mio, trotzdem hast du 200 Mio weniger Schulden. Allerdings hast du auch 100 Mio weniger Kapital. Schliesslich hast du nur 100 Mio eingenommen. Die restlichen 100 Mio, die du fürs Tilgen der Schulden brauchst, müssen auch irgendwo her kommen.
Dazu haben sie nicht das attraktivste Portfolio am Markt
Nun ja, liegt immer im Auge des Betrachters und am Bereich, auf den man schaut. Ich finde sehr wohl, dass sie ein attraktives Angebot haben. Besser GPUs als Intel, bessere CPUs als Nvidia. Und bezüglich P/L kann man nun auch nicht gerade meckern.
AMDs Bonität sollte inzwischen ziemlich bescheiden sein, ich bezweifel, dass sie noch leicht viel Geld von Banken bekomemn, welches sie brauchen wie es scheint um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
AMD hat noch einiges an Cash. Ausserdem haben sie in den vergangenen Jahren viele Schulden getilgt. Die Bonität sollte nicht das Problem sein.
Findest du automatisierte Designs etwa gut? Das ist auch einer der Gründe warum AMD Prozessoren im Moment so verschwenderisch sind (platzbedarf und stromhunger).
Das ist nicht richtig. Das einzig wirklich automatisierte Design von AMD ist im Moment Bobcat. Und der ist alles andere als verschwenderisch. Wenn du mal mit einem Atom Kern vergleichst, der Bobcat Kern ist im gleichen Node deutlich kleiner, bei mehr Performance. Und der Strombedarf fällt gemessen an der Performance und am 40 nm Prozess auch nicht zu hoch aus.
Die Weiterentwicklung der Automatisierung von Designs kann man nur begrüssen. Das hat nichts mehr mit dem zu tun, was es noch vor Jahren gab. Letztendlich hilft Automatisierung dabei, Designs schneller und effizienter zu gestalten, als man es per Hand könnte. Auch wenn die gängige Meinung eine andere sein mag. Sowas erinnert mich immer ein bisschen an die Diskussion von Compiler- und Interpretersprachen. Da meinen auch viele Leute, dass Compilersprachen schnelleren und effizienteren Code erzeugen. Das mag im Moment so sein. Ich nutze ja selbst gerne viel C oder C++. Das ändert aber nichts daran, dass Interpreter (Bytecode) in der Theorie Vorteile bezüglich Geschwindigkeit und Effizienz haben, weil der Code vor der Ausführung direkt aufs jeweilige System angepasst werden kann, und man nicht mit unterschiedlichen Codepfaden bzw eingeschränkter ISA auskommen muss. Und irgendwann wird auch die Entwicklung so weit sein, diese Vorteile in der Praxis auszuspielen. Genauso ist das auch mit der Automatisierung von Prozessordesigns. Wobei man da vermutlich flexibler arbeiten kann. Man muss ja nicht das gesamte Design automatisieren. Es reichen schon bestimmte Einheiten. Der Rest wird dann per Hand drumherumgebaut.
Die Realität ist, daß man auf AMD Hardware nur mit Fremdcompilern gute Ergebnisse erzielt. AMDs eigene Compiler sind nicht wirklich praxistauglich und liefern auch keinen substantiell besseren Code, wenn sie denn funktionierenden Code liefern.
Ich selbst habe noch nichts mit Open64 gemacht, da dieser bisher nicht für Windows verfügbar war. Hat sich das mittlerweile geändert? Wie auch immer, Testergebnisse, zB auf Phoronix, sahen aber meist recht gut aus. Kann daher deine Aussagen nicht wirklich nachvollziehen.