Review Antec P182 SE
Inhalt:
1. Zusammenbau
1.1. Kabelmanagement
2. Kompatibilität (Stromversorgung: Mainboard-Netzteil, CPU-Kühler, Lüftersteuerungen)
3. Lautstärke und Kühlleistung (Vergleich zum alten Thermaltake Shark)
3.1 Standartlüfter
4. Sonstiges und Bilder
5. Zusammenfassung der Vor-/Nachteile
1. Zusammenbau:
Zu diesem Punkt möchte/brauche ich nicht zu viel schreiben, da mir beispielsweise sofort crysels Post einfällt, in dem ja detailliert der Verbau der Komponenten in einem P182 geschildert wurde. Ich möchte nur noch anmerken, dass ihr wirklich die Kabel schon vor dem Einbau in das Gehäuse an die Laufwerke anschließen solltet – ich hatte es nicht gemacht und somit auch mehr Scherereien, als ich hätte haben müssen ^^
Etwas ist mir noch aufgefallen: die Frontblenden, die den externen 3,5 Zoll- und die 5 1/2 Zoll-Schächte verdecken lassen sich relativ schwer vom Gehäuse lösen. In der Anleitung steht zwar, dass man sie vorsichtig abnehmen solle, aber ich hatte es besonders bei dem 3,5 Zoll-Schacht ohne leichte Gewalteinwirkung nicht hinbekommen – das Gehäuse hat dies jedoch unbeschadet überstanden
.
1.1 Kabelmanagement:
Das Kabelmanagement des Gehäuses ist echt klasse. Zwar dauert der Einbau der Komponenten wesentlich länger, wenn man alle vorhandenen Schächte und Öffnungen nutzen möchte, aber es lohnt sich.
Allerdings ist auf der Rückseite des Mainboards relativ wenig Platz für dicke Kabel. So findet mein 24-Pin-Stromkabel nur sehr knapp Platz inmitten von Gehäuse- und Zwischenwand. Auf dem Foto der Gehäuserückseite sieht man auch, dass es relativ eng in der Durchführung zwischen unterer Kammer und Rückseite der oberen Kammer für die Kabel wurde – dies hängt zum Großteil am sehr dicken 24-Pin-Stromkabel.
Ein Netzteil mit modularem Kabelsystem ist ebenfalls sehr nützlich für eine saubere Kabelverlegung im Gehäuse. Mein Enermax Liberty hat zwar ein solches System, jedoch sind die Stecker auf den Kabeln teilweise relativ ungünstig positioniert, sodass ich zum Beispiel auf der Gehäuserückseite die Kabel direkt an den nicht verwendeten SATA- und Molex-Anschlüssen stark verbiegen musste, damit die Stecker dichter anliegen und somit sich überhaupt die Gehäusewand schließen ließ. Andere Beispiele sind unvorteilhaft kurze Abstände zwischen den Anschlüssen, was bei dem Bild mit der Gehäuseinnenansicht gut zu erkennen ist. Dort ist hängt ein ungenutzter 4-Pin-Molexstecker des Stromkabels für den DVD-Brenner und die Lüftersteuerung direkt vor der Aussparung zur Kabeldurchführung. Aber genug Kritik zum Netzteil, es geht ja schließlich um das Gehäuse
Rein optisch hätte es besser ausgesehen, wenn ich das Netzteil um 180° gedreht hätte (Verbau des Netzteils in zwei Richtungen ist ja möglich), dann wäre nämlich anstelle des Aufklebers eine glatte schwarze Fläche mit Enermaxprägung zu sehen gewesen, aber ich hatte zum einen Angst, dass das Netzteil in umgedrehter Position vielleicht schlechter arbeitet und zum anderen hätte dann wahrscheinlich die 8-Pin-12-Voltleitung nicht mehr sauber hinter dem Mainboard verlegt werden können, ohne eine Verlängerung zu benutzen. So passt sie von der Länge her perfekt bis zum Anschluss auf dem Mainboard. Dies führt mich gleich zum nächsten Punkt:
2. Kompatibilität:
Wie bereits gesagt ist die 8-pin-12Volt-Leitung des Enermax Liberty 500W lang genug, um den Anschluss auf dem Mainboard ohne Verlängerung über die Rückseite des Gehäuses zu erreichen. Allerdings scheinen neuere Revisionen dieses Netzteils kürzere 12-Voltleitungen zu haben (laut anderen Usern). Deshalb poste ich hier noch einen Link zu einem Verlängerungskabel:
*Klick*
Der auf dem Gigabyte P35 DS4 Rev. 1.0 verbaute Thermalright Ultra 120 extreme passt ohne Probleme in das Gehäuse.
Zwischen der Fronttür und den Laufwerken sind nach meiner Messung etwa 22mm Platz vorhanden – somit sollte auch für weit ausladende Lüftersteuerungen genügend Platz vorhanden sein. Die Montage der Laufwerke/Lüftersteuerung in den 5 1/2 Zoll-Schächten wird durch ein Schienensystem realisiert. Ich weiß nicht, ob das evtl. problematisch bei manchen Lüftersteuerungen sein könnte, aber meine CoolerMaster Aerogate 3, die eine kurze Lüftersteuerung ist (nur eine Schraube je links und rechts zur Befestigung), ließ sich einfach und fest verbauen.
3. Lautstärke und Kühlleistung:
Jetzt, nach dem Einbau der Komponenten kann ich sagen, dass sich der Umstieg von meinem alten Thermaltake Shark auf das P182 SE gelohnt hat. Zum einen ist nämlich die Verarbeitungsqualität des Antecs hochwertiger als die des Thermaltakes, zum anderen ist ein starker Lautstärkeunterschied zu erkennen. Rein subjektiv empfunden ist das P182 mit seinen drei Standardlüftern bei einer Geschwindigkeit von 1200 U/min wesentlich leiser, als das Shark, dass nur zwei Lüfter (ebenfalls mit 1200 U/min) besitzt.
Dies wird zum einen mit einem höheren Gewicht erkauft (das P182 ist doppelt so schwer, wie das Shark), zum anderen ist die Kühlleistung des P182 bei gleicher Lüftergeschwindigkeit trotz drei verbauten Gehäuselüftern etwas schlechter als die des Sharks. Das Gewicht selbst ist mir eigentlich egal. Ein Kaufkriterium war sogar dass das Gehäuse mindestens etwa 10 Kilogramm oder mehr wiegen sollte. Grund dafür war die schlechte Schalldämmung des Thermaltake Gehäuses, denn bedingt durch die dünnen Aluminiumseitenwände begann es sehr leicht zu vibrieren und auch sonst drangen leichter Geräusche aus dem Gehäuseinneren an den Anwender. Das P182 hat sehr dicke und schwere Seitenwände, wodurch Vibrationen gar nicht erst entstehen und auch Geräusche gut gedämmt werden. So hört man beispielsweise keine Laufgeräusche der Festplatten, nur Zugriffsgeräusche dringen noch leicht gedämmt zum Anwender. Dies mag vielleicht auch an der guten Entkopplung der Festplatten in den Käfigen liegen, denn sie werden auf sehr weichen und dicken Silikonunterlegscheiben montiert.
Ich habe einen kleinen Temperaturvergleich zwischen Shark und dem P182 SE gemacht. Dabei habe ich je Gehäuse die Komponenten mit dem 3dmark 06 in zwei Testdurchläufen belastet. Zusammenfassend kann ich zum Test sagen, dass die Komponenten (Mainboard, CPU, GraKa) in der oberen Kammer des P182 SE nach den Testdurchläufen durchschnittlich etwa 3 Kelvin wärmer waren, als im Shark. Das Netzteil und die Festplatten im unteren Gehäuseteil erschienen mir jedoch etwas kühler, als im Shark (~2K). Die Temperaturen wurden intern mit Everest und Coretemp ausgelesen und extern mit Messfühlern meiner CoolerMaster Aerogate 3 ermittelt. Die Raumtemperatur bei den Temperaturmessungen, b€trug (muss ich leider so schreiben, da es sonst zensiert wird
) etwa 21°C.
Da ich für den Test nur zwei direkt aufeinander folgende 3dmark-Durchläufe zur Aufheizung der Komponenten nutzte ist er natürlich nicht repräsentativ, jedoch zeigt er einen gewissen Temperaturanstieg.
3.1 Standartlüfter:
Wenn man die Gehäuselüfter mit der im Gehäuse integrierten Lüftersteuerung schneller drehen lässt, so sind Luftgeräusche klar wahrzunehmen, doch das ist normal.
Ist das Gehäuse bei Lüfterdrehzahlen von 1200 U/min (niedrigste Einstellung) noch flüsterleise, so ist es bei Einstellung zwei (1600 U/min) schon deutlich wahrnehmbar. Die dritte Einstellung (2000 U/min) ist meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen, es sei denn man ist Geräuschunempfindlich und möchte lieber einen hohen Luftdurchsatz, beispielsweise für starkes Overclocking, erreichen. Letztendlich bin ich der Ansicht, dass Antec hochwertige Lüfter verwendet hat, denn Lagerrasseln oder sonstige negative Geräusch konnte ich nicht feststellen. Stärkere Luftgeräusche lassen sich bei hohen Drehzahlen nun mal einfach nicht vermeiden.
Um die Kühlleistung zu verbessern werde ich demnächst noch einen Lüfter an der Front der oberen Temperaturzone verbauen. Laut anderen Usern soll dies die Temperaturen im Gehäuse noch mal um einige Kelvin verringern. Ergebnisse werde ich dann natürlich nachtragen.
4. Sonstiges:
Um noch ein paar Worte zum Snakelight zu verlieren: es ist ein nettes Gimmik, jedoch ist es nicht wirklich nutzbringend, denn die Lampe funktioniert nur, wenn das Gehäuse mit Strom versorgt wird und dann bastelt man eh nicht an der Hardware herum. Somit ist der von Antec beschriebene Vorteil dieser internen Lampe einfach nicht vorhanden.
Nach dem langen Text möchte ich einfach noch ein paar Bilder sprechen lassen:
(Ich entschuldige mich für die miserable Bildqualität meiner Digitalkamera von Medion. Ich habe noch versucht mit Photoshop das Maximale aus den Bildern herauszuholen.)
Innenansicht des Gehäuses mit eingebauter Hardware:
Ansicht des Kabelmanagements der Rückseite:
Gegenüberstellung des neuen fertigen und des leer geräumten alten Gehäuses:
5. Zusammenfassung der Vor-/Nachteile:
Positiv:
+gute Geräuschdämmung
+Festplattenmontage
+hohes Gewicht (wie oben beschrieben meiner Meinung nach positiv)
+gute Lüfter inklusive integrierter Steuerung
+herausnehmbare Staubfilter in der Front
+elegantes Aussehen (natürlich subjektiv
)
+schwarzer Innenraum (wirkt sehr edel)
+hohe Verarbeitungsqualität
+viel Platz zwischen Frontklappe und Laufwerken (ideal für große Lüftersteuerungen)
Negativ:
-im Vergleich zum Shark etwas schlechtere Kühlleistung (ich werde demnächst noch einen -Frontlüfter nachrüsten – evtl. verbessert sich dadurch die Kühlung noch einmal etwas)
-hohes Gewicht (ich nenne es einfach noch mal, da es manche Leute sicher stört)
-erschwerter Transport zu LAN-Partys, bedingt durch das hohe Gewicht (dafür wäre es eh zu schade – nicht auszudenken, wenn die verspiegelte Oberfläche Kratzer bekäme
)
-schwer abnehmbare Abdeckungen der Schächte für externe Laufwerke
-kein herausnehmbarer Mainboardschlitten (dadurch etwas schwierigere Montage, aber nix, dass man nicht meistern könnte
)
Nachtrag:
Ich habe einen Noctua NF-P12-1300 in der Gehäusefront nachgerüstet. Diesen Lüfter betreibe ich jetzt bei etwa 1000 U/min.
Das Nachrüsten des Lüfters hat die Temperaturen im Gehäuse noch einmal um rund 2 Kelvin gesenkt. Die Prozessorkerne werden etwa 1K kühler. Desweiteren kann mein CPU-Lüfter im Idlemodus jetzt mit etwa 350-450 U/min drehen, umd die Kerne des E6750 bei etwa 30°C zu halten.
Am meisten profitiert die Grafikkarte von einem nachgerüsteten Frontlüfter: meine 8800GTS/640 MB ist mit dem Frontlüfter rund 4K Kühler als zuvor.
Ich hoffe, ich konnte allen, die beim Lesen dieses Textes nicht eingeschlafen sind eine Hilfe sein