Das ist im Süden auch keine wirklich weite Strecke. Aber da gebe ich
@Daunti recht - im Zweifelsfall fährt man 20min länger. Das ist durchaus im Rahmen dessen, was durch im normalen Verkehr passieren kann. Straße gesperrt/Baustelle, Stau, hohes Verkehrsaufkommen. Ich hatte in der Elektro-Zeit schon ein paar dieser Fälle und es war bislang überhaupt kein Thema; und wir sind jetzt nicht gerade die, die permanent anstecken, im Gegenteil.
Vorallem ist es auf lange Sicht gesehen, derzeit günstiger auf e fuels umzusteigen, als auf Elektro. Solange die Ladeinfrastruktur nicht flächendeckend gegeben ist (wo das größte Problem die Netzauslastung ist) werden viele noch beim verbrennen bleiben und das ist das große pro der e fuels. Dafür dürfte es relativ wenig Umrüstung für die bestehenden Motoren benötigen und man kann problemlos nachtanken
Ein weit verbreiteter Irrglaube - bzw. etwas, was die Mineralölwirtschaft lautstark propagiert. Das traurige an der Geschichte ist: Was bleibt denn beim Tanken gleich? Die Tankstelle. Ansonsten muss sämtliche Infrastruktur zur Erzeugung und Aufbereitung erstmal neu geschaffen werden. Wenn wir in 10 Jahren eine nennenswerte Stückzahl an Produktionsstätten dafür hätten wären wir verdammt schnell. Da ist nichts mit "sofort". Wenn ich mir einige Produzenten von dem Zeug ansehe, dann leben die seit 20 Jahren von Forschungs- und Fördergeld. Alles im kleinen Stil; Sogar die Porsche-Anlage nicht nicht wirklich groß. Die E-Gas-Anlage von Audi ist jetzt seit wie vielen Jahren in Betrieb? 10? Wer sich so nen g-tron kauft bekommt eine Tankkarte wo man "bilanziell CO2-Neutral" fährt.
Das andere Problem sind definitiv die Kosten: Wir haben hier Tankstellen die R33-Diesel verkaufen. Das soll angeblich die CO2-Bilanz aufhübschen aber genauso verbrennen wie rein fossiler Diesel. In dem Fall ist halt was zugemischt. Das Problem: Das Zeug verkauft sich nicht weil es noch teurer als Premium-Diesel ist. Ein reines Alibi-Angebot. Wie das mit den "minimalen Umrüstungen" läuft hat man am E10 gesehen. Da tanken die Leute lieber Super-Plus bevor sie mit ihrem dafür freigegebenen Auto erfundene Schäden riskieren.
Reines e-Fuel ... ich hab mal die Kosten für die Energie-Bereitstellung, einfach nur für die Energie im Endprodukt berechnet und die Baukosten für die exklusiv genutzten WKAs über 30 Jahre auf den Sprit umgelegt. Das waren dann ~2,50€ pro Liter. Keine Verluste, keine Transport und Erzeugungskosten. Man kann mit Rechentricks über CO2-Zertifikate schon noch irgendwas drehen - im Grunde genommen ist der Weg unbezahlbar für die meisten Leute. Rechne mal reguläre Kosten wie Mehrwertsteuer oder Transport drauf oder eine Gewinnmarge, dann bist du schnell bei 3€ aufwärts.
Der Grund warum Porsche da baut ist das Chile ein Dreck auf Umweltschutz legt, da kannst du dir ja mal die Lithiumfelder anschauen. Da können die Menschen nicht mehr Wohnen, weil es kein Wasser mehr dort gibt.
Ich finde es erstaunlich wie einige wenige Menschen dieses Bild in die Köpfe gesetzt haben, dass in Chile Wassermangel herrscht UND die Lithiumgewinnung daran schuld wäre. Sorry, es ist an der Stelle völlig absurd. Die meisten Leute haben keinen Zugang zu Trinkwasser weil sie es sich a) durch Privatisierung nicht leisten können b) Das wichtige Oberflächenwasser durch den Klimawandel und die Gletscherschmelze reduziert wird c) Das verfügbare Wasser fast vollständig (80%) in die exportorientierte Landwirtschaft fließt. Siehe hier:
https://www.dw.com/de/der-chilenische-wasser-krieg/a-52570042
Das Problem was ich bei Stromern sehe ist eben, dass, bei geringeren Akkugrößen diese Spontanfahrten ein Thema werden. Und je ländlicher man lebt, desto schwerer wird es, Schnellader in der Richtung zu finden, wo man vielleicht hin will
gerade wenn es eben ein Ziel ist, das auch wieder im Nix ist.
Man kann sich schon was zusammenkonstruieren, wo es Nachteile gibt.
Aber wie schon geschrieben: Je ländlicher desto einfacher die Geschichte mit der privaten Ladeinfrastruktur. Und wenn ich mir ansehe wie die Schnelllader hier aus dem Boden schießen, dann mache ich mir da weniger sorgen. Die Akkus werden ja nicht kleiner. ~30kWh ist da eher die untere Grenze dessen, was neu verkauft wird. M-V hatte 2018 noch einige Stellen wo man 50km zum nächsten Schnelllader fahren konnte. Mittlerweile sind die Löcher auch wieder gestopft. Im
https://www.standorttool.de/ findet man die Ausbaupläne der geförderten Ladeinfrastruktur (also: Alleine das was neu dazu kommt). Einige Anbieter wie EnBW verzichten aber längst auf die Förderung um schneller zu werden.
Ich denke worüber wir nicht diskutieren müssen ist dass in dicht besiedelten Vierteln, wo Parkplätze schon Mangelware sind, es damit ein Problem gibt was weder durch Verbrenner noch durch E-Autos gelöst werden kann. Da muss einfach der ÖPNV ausgebaut werden, was dann wieder für freiere Straßen und mehr Spaß beim Autofahren führt