Damit meine ich das dieses für mich aussagt das Corona nicht Gefährlicher ist.
Ich habe mir gestern Abend
dieses Dokument vom RKI etwas genauer angeschaut. Und ich sehe da Zahlen, die mich erschrecken. Warum die mich erschrecken, werde ich im Folgenden auch erklären.
Das Dokument fängt an, dass es 127.584 laborbestätigte Infektionen in Deutschland gibt. Das für mich erschreckende kommt dann weiter hinten:
RKI schrieb:
Geschätzte 72.600 Personen sind von ihrer COVID-19-Infektion genesen.
...
Von den Todesfällen waren 2.809 (87%) Personen 70 Jahre und älter. Im Unterschied dazu beträgt der Anteil der über70-Jährigen an der Gesamtzahl der übermittelten COVID-19-Fällenur 18%.
Von den laborbestätigten Fällen entfällt ein Anteil von 18 Prozent auf Persönen älter als 70 Jahre. Das sind rechnerisch knapp 23.000 Personen. Von diesen knapp 23.000 Personen sind aber schon 2.809 Personen gestorben - also deutlich mehr als 10 Prozent (genau genommen 12,2x %). Geht man davon aus, dass von den aktuell noch infizierten Personen (127k bestätigt, schätzungsweise 72,6k genesen, ergibt etwa eine Quote von ~43 Prozent noch nicht genesener) auch noch ein gewisser Prozentsatz über 70 Jahre sein wird, dann wird deren Sterberate wohl nochmal deutlich über 12,2 Prozent ansteigen - denn die Anzahl der bereits bestätigt infizierten steht ja schon jetzt fest, der Ausgang für viele der Personen (also Tod oder Genesung) noch nicht.
Wenn ich mir dann
hier anschaue, dass 2018 (scheinbar die neuesten Zahlen) 19 Prozent der deutschen Bevölkerung 67 Jahre und alter waren, dann ergibt das bei 83 Millionen Einwohnern eine Zahl von ca. 15,7 Millionen Personen. Nun sind die Altersangaben nicht Deckungsgleich - also runde ich mal großzügig ab und nehme eine Zahl von 10 Millionen Personen mit einem Alter von 70 oder mehr an (real vermutlich mehr).
Allgemein heißt es dann, dass sich ca. 60 Prozent der Bevölkerung infizieren müssten, um eine Herdenimmunität auszubilden. Runden wir auch hier größzügig ab und sagen, 50 Prozent reichen aus. Dann würden sich möglicherweise ca. 5 Millionen Personen des entsprechenden Alters 70+ infizieren. Wahrscheinlich mehr, da a) die Anzahl entsprechend alter Bürger wohl höher ist und b) sie auch häufiger gemeinsam in Alterseinrichtungen wohnen, wo die "Durchseuchungsquote" schon jetzt scheinbar höher als 50 Prozent liegt. Aber nehmen wir nur mal diese 5 Millionen an und verrechnen diese Zahl mit der bisher bekannten Sterblichkeit von großzügig abgerundeten 10 Prozent. Dann spuckt mein Rechenschieber eine Zahl 500.000 möglichenn Toten allein in der Altersgruppe 70+ in Deutschland aus.
Selbst wenn wir annehmen, dass die Dunkelziffer der Infektionen jetzt schon 10x höher ist, dann reden wir noch immer über 50.000 Tote Ü70 in Deutschland - und dass an mehreren Stellen der Rechnung großzügig abgerundet.
Und genau das wäre das Szenario, was ohne Einschränkungen drohen könnte. Neben meinen mehrfachen Abrundungen, die letztendlich zu einer deutlich niedrigeren Opferzahl in meiner Rechnung führen, bleibt zudem außer Acht, dass wir uns aktuell noch in der Luxussituation befinden, dass jeder, der behandelt werden muss, auch behandelt werden kann. Bei einer Verbreitung ohne Maßnahmen wäre das aber nicht lange gewährleistet - siehe Italien, Spanien, Großbritannien und derzeit ganz besonders USA/New York.
Selbst in dieser noch scheinbar entspannten Lage in Deutschland hat in Potsdam ein Krankenhs einen Aufnahmestopp mitgeteilt - auch für Corona-Patienten. Gäbe es nicht ausreichend Alternativen in Form noch freier Kapazitäten anderer Häuser rundherum, wäre das eines der Krankenhäuser, in welchem sich Dinge wie in Italien oder New York abspielen könnten: Man krepiert jämmerlich ohne Hilfe, ohne seelische Begleitung, ohne Würde. Und da ginge es dann nicht mehr nur um die Altersgruppe 70+.
Ich frage mich daher, wie man anhand solcher Statistiken und der Begleitumstände noch immer davon reden kann, Corona sei nicht gefährlicher als Grippe.
Denn ich komme mit meiner mehrfach wohlwollend abgerundeten Rechnung auf Basis von bestätigten Zahlen auf die zweieinhalbfache Anzahl Toter (und das allein bei 70+) als die für Gesamtdeutschland aller Altersgruppen kolportierten 20k, die immer beim Grippevergleich herangezogen werden.