@Rancher & FeuerToifel: Die DDC- und D5-Baureihen unterscheiden sich technisch nur marginal - Konstruktiv ist eigentlich nur die Dimensionierung und das Material des Statorgehäuses unterschiedlich. Bei beiden Pumpen kommt ein selbst nachstellendes Kalottenlager zum Einsatz, welches damals als die beiden Pumpen entwickelt wurden den Markenkern von Laing ausmachte. Bei beiden gleitet eine Hartkohlekalotte im Rotor auf der feststehenden Keramikkugel in der Mitte des Stators. Es ist kein Magnetlager, sondern ein mediengeschmiertes hydrodynamisches Lager. Im Lagerspalt zwischen Keramikkugel und Kalotte baut sich bei Bewegung des Rotors ein Schmierfilm aus dem Medium auf, welches die Pumpe fördert. Je schneller die Relativgeschwindigkeit zwischen Rotor und Stator ist, desto besser trägt der Schmierfilm die Lagerflächen der Kalotte und damit den Rotor. Damit ist gemeint, dass sich eine Kraft aufbaut die die Kalotte von der Kugel abhebt, so dass sie nur noch auf einem Film aus Kühlmedium gleitet und keinen Festkörperkontakt mehr hat. Diese Tragkraft ist abhängig von der Relativgeschwindigkeit und von der sog. dynamischen Viskosität des Kühlmediums. Deshalb spielt Letzteres in der Tat eine wichtige Rolle. Verwendet man nur Aqua dest., ist der Schmierfilm aufgrund der niedrigeren Viskosität bei gleicher Drehzahl etwas weniger tragfähig als wenn dem Wasser Zusätze mit höherer Viskosität beigemischt sind. In beiden Fällen wird das Lager zwar im Betrieb bei Nenndrehzahl definitiv ordnungsgemäß geschmiert (die Pumpen sind bei Nenndrehzahl für den Betrieb mit Wasser ausgelegt) aber mit reduzierter Drehzahl muss das Lager bei einem Kühlmedium geringerer Viskosität zwangsläufig mehr leiden als mit höherer Viskosität des Kühlmediums. Dreht der Rotor langsamer sinkt die Tragfähigkeit des hydrodynamischen Schmierfilms in beiden Fällen - aber von einem jeweils unterschiedlichen Niveau kommend. Der Lagerverschleiß wird in einem sauberen System aber vor allem auch durch die Häufigkeit der Einschaltzyklen bestimmt, den bei jedem Start-Stop-Zyklus setzt der Rotor auf der Kugel auf. Beim Anlaufen stellt sich, während sich der hydrodynamische Schmierfilm mit steigender Drehzahl aufbaut, kurz Mischreibung ein (teilweise noch Festkörperkontakt), bevor der Schmierfilm vollständig trägt und kein Festkörperkontakt mehr zwischen Kugel und Kalotte auftritt (zumindest überwiegend), wenn der Rotor auf Drehzahl gekommen ist. Je öfter das passiert, desto mehr Verschleiß entsteht, denn bei Festkörperkontakt ist das unvermeidlich.
Ist die Drehzahl zu klein und die sich mit niedriger Viskosität des Schmiermediums einstellende Tragfähigkeit des hydrodynamischen Schmierfilms zu gering könnte es u. U. sogar sein, dass sich das Lager im Betrieb ständig im Mischreibungsbereich befindet, was den Lagerverschleiß beträchtlich erhöhen würde. Noch schlimmer ist nur Trockenreibung - also der Betrieb ohne Kühlmedium im trocken Zustand. Dabei kann das Lager innerhalb von Minuten, oder im dümmsten Fall sogar innerhalb weniger Sekunden hops gehen. Was selbstverständlich ebenfalls vermieden werden sollte, sind sehr kleinkörnige abrasive Stoffe im Kühlmedium.
Auf jeden Fall haben mehrere Faktoren Einfluss auf die Lebensdauer der Lagerung. Nutzt man nur Aqua dest. als Medium, reduziert zusätzlich die Drehzahl und startet die Pumpe häufig neu, ist das für die Lebensdauer des Lagers tendenziell ziemlich abträglich. Nimmt man glykolhaltiges Wasser als Kühlmedium trägt der hydrodynamische Schmierfilm besser und auch bei geringeren Drehzahlen ist der Lagerverschleiß geringer als ohne. Die Geräuschreduktion ist in der Tat ein netter Nebeneffekt mit Glykol im Wasser, der aber wohl im Wesentlichen nicht vom Lager kommt. Durch die höhere Viskosität des Mediums werden nämlich auch Strömungsgeräusche gedämpft. Übertreibt man es aber mit dem Glykoleinsatz leidet die Pumpe wieder. Dann allerdings nicht wegen erhöhtem Lagerverschleiß, sondern wegen erhöhter Verlustleistung und damit der Tendenz zur Überhitzung (besonders den starken Varianten der DDC oder D5 sollte man bei voller Drehzahl nicht zu viel Glykol zumuten - schon gar nicht dauerhaft). Der Grund dafür liegt darin, dass bei sehr hoher Viskosität des Kühlmediums vom Motor mehr Arbeit geleistet werden muss, weil das Medium einen größeren Scherwiderstand bietet. Dadurch wird er heißer. Wenn es dann noch eine Pumpe wie die DDC-1T+ ist, die sowieso schon grenzwertig warm wird, sind nachhaltig schädliche Temperaturen u. U. ganz schnell überschritten.
@FeuerToifel: Besonders falls du deine DDC mit reduzierter Drehzahl betreibst, würde ich ebenfalls empfehlen über einen glykolhaltigen Wasserzusatz in üblicher Dosierung nachzudenken. Dabei wirst du auch die damit verbundene Geräuschreduktion schätzen lernen. Andererseits musst du dann natürlich mit den Nebenwirkungen des Glykoleinsatzes andernorts Leben (Stichwort Weichmacherauswaschungen bei PVC-Schläuchen und leicht erhöhte Rissanfälligkeit bei ungetemperten Plexiglas-Bauteilen). Diese Empfehlung gilt aber nicht nur für die DDC, sondern natürlich auch für die D5. Die ist aufgrund ihrer größeren Dimensionen zwar noch eine Quäntchen robuster als die DDC, aber aufgrund des gleichen Aufbaus gelten da auch die gleichen Empfehlungen (insb. bei reduzierter Drehzahl).
Ob das was du da bei deiner Pumpe beobachtet hast bereits fortgeschrittener Lagerverschleiß war, der zu erhöhter Haftreibung im Stillstand führte, die dann beim Start nicht mehr überwunden werden konnte, kann man nicht sagen ohne sich das Lager sehr genau angesehen zu haben. Wenn du die Pumpe aber mit reduzierter Drehzahl betriebst und ohne Startboost arbeitest, ist die Wahrscheinlichkeit dafür nicht allzu gering.