@Ralle86
Messungenauigkeiten sind das eine (sehe ich nur als Teileffekt, da das Wasser schon mal beim Durchfluss durch den 360er abkühlt).
Dann ist es aber auch eine Frage der Kombination der Radiatoren. Meiner Meinung nach hier der entscheidendere.
In Abhängigkeit des Radiators (z.B. Fläche, Massenstrom an Luft, der durch den Radiator geht, Aufbau des Radiators) ergibt sich in Kombination mit der abzuführenden Wärmemenge ein gewisses Temperaturdelta zwischen dem warmen Medium (in der Wakü: Wasser) und dem kälteren Medium (in der Wakü: Luft).
Wenn man nur einen Radiator im Kreislauf hat, ergibt sich dann aus der abzuführenden Wärmemenge und dem Durchfluss des warmen Mediums ein Temperaturdelta zwischen Eintritt- und Austritt des Mediums.
Dieses ist völlig unabhängig vom Radiator. Es ergibt sich physikalisch rein aus Durchfluss und abzuführender Wärmemenge.
Der Radiator bestimmt nur, bei welchem Temperaturdelta zwischen den beiden Medien dies abläuft.
Ich spreche hier immer nur vom Gleichgewichtszustand.
Die Höhe des Massenstroms des kälteren Mediums ergibt wiederum in Kombination der aufgenommenen Wärmemenge ein Temperaturdelta zwischen dem Eintritt- und dem Austritt.
Man kann den Radiator im Kreislauf auch wie einen Widerstand in einem elektrischen Stromkreis betrachtet.
Wenn man in einem Stromkreis Widerstände in reihe oder parallel schaltet, so hat das unterschiedliche Auswirkungen, was mit der Spannung (V) und dem Strom (A) passiert.
Kombiniert man z.B einen sehr hohen Widerstand mit einem sehr kleinen Widerstand in Parallelschaltung, so liegt an beiden die gleiche Spannung an, es fließt aber deutlich mehr Strom über den kleinen Widerstand. Diese Analogie würde z.B. auch sehr gut zur parallen Verschlauchung/Verrohrung in einer Wakü passen.
Hat dort in einer Parallelschaltung ein Kühler mehr Durchflusswiderstand, so wird durch diesen weniger Wasser fließen als durch den mit dem geringeren Durchflusswiderstand.
Aber zurück zu den Radiatoren.
Diese sind in Reihe geschaltet. Bei den Widerständen fließt in diesem Beispiel der gleiche Strom, es fällt aber am höheren Widerstand mehr Spannung ab als am kleineren Widerstand.
Wie groß der Unterschied ist hängt direkt linear vom Verhältnis der Widerstände ab.
So ist es dann auch bei den Radiatoren.
Hättest Du 2 baugleiche Radiatoren im Kreislauf mit genau gleichen Umgebungsbedingungen, so würde sich das Gesamtdelta hälftig auf diese beiden Radiatoren aufteilen.
Tatsächlich hat einer Deiner beiden Radiatoren deutlich weniger Fläche als der andere. Zusätzlich muss dieser auch noch mit einer höheren Temperatur des kühlenden Mediums arbeiten.
Beides führt dazu, dass der MoRa quasi einen deutlich höheren Widerstand hat (in der Analogie gesprochen zum Strom) und an diesem die meiste Wärme abgegeben wird.
Probiere doch mal folgendes aus:
Schalte die Lüfter am MoRa entweder komplett oder teilweise ab.
Folgendes wird passieren:
Das Delta über den MoRa wird sich reduzieren. Das Delta über den 360er wird sich erhöhen. In Summe wird sich die mittlere Wassertemperatur aber leider erhöhen.
Ich habe in meinem Kreislauf z.B. einen 420er MoRa und einen rein passiven Radiator.
Im Idle sind die Lüfter am MoRa aus. In dieser Konstellation ist das Delta über den passiven Radiator in etwa so groß wie über den passiv betriebenen MoRa.
Unter Last gehen dann die Lüfter am MoRa an. Nun kann der MoRa in Relation zum passiven Radiator deutlich mehr Wärme abführen.
Nagel mich bitte nicht auf eine Zahl fest. Es dürfte aber nur noch ein Drittel oder weniger sein, was über den passiven Radiator abgeführt wird.
Ich ergänze es noch, falls ich lange genug zocken kann bis der Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Edit: ja, es ist ca. 30%
Zurück zum Beispiel mit den 2 genau baugleichen Radiatoren:
Tatsächlich dürfte der Radiator, der zuerst durchflossen wird, ein etwas größeres delta haben.
Grund: Das Temperaturdelta zwischen zu kühlendem Medium und dem Kühlmedium ist hier größer.
#DKforscht