Beyerdynamic Headzone H1 Home / Beyerdynamic T1
Mein Erfahrungsbericht, meine Endstation
Das Beyerdynamic Headzone H1 Home ist der kleine Bruder vom Headzone H1 Pro, das für das Abhören von Surround Material in professionellen Studios mit einem KH zum Einsatz kommt. Die Home Version ermöglicht es auch hochwertigen Surround auf einem Kopfhörer zu Hause zu genießen. So zumindest der Plan. Ein weiteres großes Feature der Headzone ist das Headtracking, über das ich hier nicht berichten kann, da ich lediglich die Basisstation gekauft habe und diese mit meinem T1 nutze.
Das Headzone wird mit einem DTS, Dolby Digital, Dolby Pro Logic oder PCM Stereo Signal via S/PDIF gefüttert. DVD/BluRay bieten diese Formate oft nativ, ich nutze den DTS Connect (DTS Interactiv) meiner Creative ZxR. Die Tochter Karte der ZxR, die DBPro, mit der Mutter verbunden und den Treiber erneut installiert, bietet im Creative Pro Studio die Möglichkeit jeglichen Inhalt vom Quad Core Prozessor der Tocherkarte in ein DTS Signal zu wandeln, live.
Die D/A Wandlung wandert damit aus der Soundkarte in das Headzone. Ebenfalls sitzt der KHV nun in der Headzone, nicht mehr im Computer.
Ich höre viel Goa/Psytrance. Hier entsteht durch den Raum den der H1 kreiert eine ganz andere Wahrnehmung. Vorher war die Musik flach, "langweilig", wenngleich natürlich mit einem T1 sehr detailiert und hochauflösend, aber eben sehr flach. Jetzt hat der Psytrance Platz und Raum zum Arbeiten. Gerade diese elektronische Musik profitiert doch sehr vom Surround. Hier kann man den Surround dann auch etwas aufdrehen.
Das Headzone bietet die Möglichkeit den Surround selbst einstellen zu können. Dies geschieht über 2x Variablen mit denen der DSP im Surround Algorithmus den Sound entsprechend gestalten. "Roomsize" und "Ambience" beeinflussen den Surround. Ebenfalls kann man auf Bypass schalten und ein einfaches Stereo Signal übermitteln. Auch hochwertiges Stereo ist also möglich.
Wie gesagt, bei elektronischer Musik kann man hier schon mal etwas großzügiger zu Werke gehen. Aber auch andere Musik reagiert nicht überempfindlich auf etwas mehr Raum. Musik die vorher als flaches Stereo Links und Rechts am Ohr aufliegt, werkelt jetzt um den ganzen Kopf. Ein Gefühl von "mitten drin" macht sich breit. Musik wird etwas mehr zum Erlebnis, als nur mehr das einfache Lauschen selbiger. Klassik spielt nicht einfach nur, die wird beflügelt. Die Geige z.b. fliegt mit steigender Intensität immer weiter rein. Sie kommt förmlich auf einen zu. Im einfachen Stereo wird sie lauter und leiser, aber diese raumfüllende Dynamik hat sie so nicht.
Der Audiophile verdammt gerne jegliche Surround Simulation. Verteufelt sie als verfälschende Hexerei. Prinzipiell stimme ich zu, technisch gesehen wird ein Stück zerstört, es kommt ja nicht so an, wie es aufgenommen und abgemischt wurde. Ich pers. muss sagen, ich habe kein prinzipielles Problem damit. Das Ergebnis ist wichtig, der ganz persönliche Eindruck. Ganz im Gegenteil, mir gefällt das, was die Headzone mit Musik macht. Auch wenn ich ein gutes Stereo natürlich deswegen auch als sehr erstrebenswert empfinde.
Jetzt ein kleiner Vergleich zum Betrieb des Beyerdynamic T1 mit der ZxR alleine. Wer mal einen T1 bzw Beyer gehört hat, weiß die sind sehr hell abgestimmt. Im 5.1 Modus via DTS hat die ZxR die Möglichkeit eine Bass-Umleitung / Subwoofer-Verstärkung zu aktivieren. Ich sags euch, die Headzone kann das Wummern eines Subs schon verdammt gut abbilden. Der T1 hat zu keiner Zeit Probleme dieses Wummern aboslut klar darzustellen. Es überwummert nichts. Dieses Wummern macht mir gerade bei Goa sehr viel Spaß. Richtig tiefer und trotzdem sau präziser Tiefton, Bass möchte ich das schon garnicht mehr nennen. Eine Dröhnung, die man von einem T1 so nicht kennt.
Die ZxR alleine mit einem derart hochwertigen Kopfhörer wie dem T1 grenzt wohl fast an Frevel. Mit ein Grund, warum ich mich wieder für einen "externen Kasten" umgesehen habe. Eine Gamingkarte und dann sowas kostbares wie einen T1 dran... Der erste Track mit dem T1 an der Headzone hat mir gezeigt, dass es eine gute Investition war. Der T1 war an der ZxR schon auch gut. Jetzt ist er wahnsinnig phenomenal. Nicht weil die ZxR die 600 Ohm des T1 nicht versorgen könnte, aber das Potential, das der T1 besitzt, diese schiere Dynamik, unglaubliche Details obenrum und eine Fähigheit einen präzisen und sauberen Tiefton untenrum zu erzeugen ohne dabei zu dominante Bässe zu produzieren, reizt das Headzone schon verdammt gut aus. Ein T1 bzw Beyer ist normalerweise unternrum zurückhaltend, neutral und sauber, mit dem Headzone und der Bassverstärkung der ZxR wird ein T1 zur Bassmaschine! Qualitäten die ich von der HE-500/EF-5 Kombo kenne. Mein Goa wummert jetzt schön, nicht zu dominant aber trotzdem schön tief und stark. Präziser und überaus definierter Bassschlag in Stücken, die nicht dieses Wummern erzeugen wollen. So stelle ich mir Goa vor. Weit, nicht flach. Tief nicht lasch. Detailiert. Räumlich. Es arbeitet, wird nicht nur abgespielt.
Goa war am DT880 schon eine Erfahrung, mit dem HE-500 am EF-5 eine Gewalt. Der T1 am Headzone mit Bassverstärkung vereint beides und trägt es mit dem Raum auf ein neues Level. Man möchte sich sofort bewegen, bissl dancen, so nimmt einen das mit.
Begonnen habe ich vor vielen Jahren mit einem 10€ Headset. Wichtig war damals nur, man konnte sich mit den Leuten im Teamspeak verständigen. Irgendwann guckt man sich mal nach etwas mehr um. Möchte beim Zocken evtl auch Surround haben. Die Logitechs, sowohl wired als auch wireless liefen lange Zeit und setzten in Sachen Surround schon mal einen persönlichen neuen Standard. Soundqualität reichte zum Spielen allemal. Musik lief halt, man kannte ja nichts Ánderes. Man konnte orten woher die Kugeln flogen, woher der Helikopter angeflogen kam. Man war zurfrieden. Trotzdem ist irgendwann ein Astro A50 bei mir gelandet. Es macht alles besser als das Logitech. Da der AMP optisch an der Soundkarte hing, war auch ein entsprechend kodiertes 5.1 Signal die Quelle. Gerade die Wireless-Fähigkeit überzeugte. Zocken war angehmen. Irgendwann musste trotzdem etwas Neues her. Die Hifi Ecke wurde interessant. Ein DT880 hatte dann überhaupt keinen Surround mehr. Ortung und Räumlichkeit waren trotzdem irgendwie gegeben. Qualitativ eine andere Dimension im Vergleich mit dem Gamingzeug. Eine HE-500/EF-5 Kombo musste plötzlich Gamingtauglich sein...
Ich erzähle das, weil ich zeigen möchte, was meine Erfahrungen sind und wie weit die H1/T1 Kombo über allem steht, das ich je gehört habe.
Eine 5.1 Surroundanlage kann das Headzone nicht vollständig ersetzen. Gerade diese von Hinten nach Vorne klappt nicht ganz so gut, wie man es von 5.1 Lautsprechern kennt. Es gibt dem Sound aber einen irren Raum. Die Geräusche in diesem Raum sind überaus ortbar platziert. In einer Runde BF3 konnte ich gestern feststellen, wie gut Entfernungen wiedergegeben werden. Ich saß in einem Schalter in der Metro, überall um mich rum ob Weit ob Fern, Geballer, als ich plötzlich quasi bildlich vor mir eine Stimme höre, "Grenaaadeee". Genau vor dem Schalter lag ein Feind, den ich gehört habe, als stände er wirklihc vor mir. Diese Stimme war so laut und deutlich im Vergleich zu dem Geballer um mich rum, dass ich sofort wusste, da liegt einer direkt einen Meter vor mir. Jetzt könnte man sagen, das höre ich mit meinem einfachen Stereo aber auch. Ich kann dir sagen, das hörst du so nicht, nicht auf diese Art und Weise. Entfernungen also, dass kann das Headzone sehr sehr gut darstellen.
Ortung wird mit größerem Raum und dieser Entferungsdarstellung zum Kinderspiel. Hinten Links, nahe, oder vorne Rechts, draußen, etwas weiter weg, kein Problem das raus zu hören. Der Raum ist dabei der Unterschied zu Stereo. Stereo arbeitet am Ohr. Ich kann sagen, ja, das Geräusch kommt von vorne Links. Ist aber kein Vergleich zum Headzone.
Ein weiterer Eindruck aus dem Spiel Insurgency von gestern Abend, ein taktik Shooter. Mit zwei Freunden im TS versuchen wir taktisch den Gegner zu überlisten, taktisch zusammen zu spielen. Stirbt man, kann man erstmal nicht spawnen. Man kann dann in die Ich Perspektive der Spieler im eigenen Team umschalten. Ich gucke also einem meiner Freunde zu, als ich ein Geräusch hinter ihm höre und es ihm sage. Er dreht sich um, es dauert einen Augenblick und plötzlich steht tatsächlich ein Gegner vor ihm. Er selbst hat es mit einem Beyerdynamic MX300 an einer D2X nicht gehört. Andere Szene, meine Freunde sehen mir beim Spielen zu, ich höre Geräusche, drehe mich auf das Geräusch zu, aim an und warte bis mir der Feind in den Gewehrlauf rennt. Meine Dudes nur: "Was du alles hörst", "Ich höre da nichts". Es stimmt, was ich höre, auch in anderen Spielen... ich höre den Gegner lange lange bevor er mich überraschen kann, aim den Gegner ab, kill ihn safe. Im Chat nur, Wallhacker... unglaublich was ich Sachen höre, die mir einen klaren Vorteil verschaffen.
Bei einer kurzen Runde DayZ, dem Mod, Arma II Basis zeigt sich aber auch, das ich lernen muss, damit umzugehen. Ich liege in einem Busch, als ich jemanden hinter mir vorbeischleichen höre. Ich höre ihn Meter bevor er mich erreicht und noch einige Meter nach mir. Hatte aber irrsinnige Angst mich zu bewegen, aus dem Grund auch er könnte mich ja hören. Ich glaube nicht, dass er mich gehört hätte. Das T1 ist so unglaublich detailiert, die Ortung mit der Headzone in gefährlichen Spielszenen lässt einem den Atem anhalten und den Puls steigt. Kommt er näher, wann kommt er, ich höre wieder seine Schritte, jeden Augenblick muss er vorne an der Ecke auftauchen. Gaming fühlen.
Surround Simulationen im allgemeinen sind mit steigender Qualität der Kopfhörer immer schlechter geworden. Speziell mit Hifi Equipment merkt man, wir ekelhaft die Software Simulationen diverser Hersteller sind. Unnatürlich, künstlich, Hall bis hinten gegen. Keine Minute konnte ich mit den hochwertigen Hörern eine Surround Simulation ertragen. Das Headzone hingegen macht gar wirklich Spaß. Es macht alles viel besser als jede Software Simulation dich ich getestet habe mit dem Hifi KH´s. Es entsteht eine gewaltige Bühne, ein gewaltiger Raum, natürlich, nicht künstlich, dazu die Details eines T1 und der Druck des Basses... Alle Vorteile, die ich je mit einem Kopfhöerer, ob Gaming oder Hifi, hatte, vereinen sich in der H1/T1 Kombo.
Gaming und Musikgenuss, wie es nicht viele erleben können.
Beyond everything before! und auch danach kommt glaube ich nicht mehr viel ;D