Waren es bei den Hebammen nicht in erster Linie die Versicherungen die Probleme gemacht haben? Irgendwas mit viel zu hohen Beiträgen der Berufshaftpflicht wenn sie selbstständig tätig sein wollen?
Auch, ja.
Die Versicherungen haben die Beiträge so stark erhöht, dass du kaum als selbstständige (oder selbstständiges Geburtshaus) wieder reinbekommst.
Dazu kommt, dass die Politk auf Krampf die Ausbildung zu einem Studium umbauen will. "Damit man mehr verdient" oder "den Hebammen die Möglichkeit gewähren kann, wissenschaftlich zu arbeiten". Ist aber totaler Bullshit, wozu soll ich 3 Jahre Theorie lernen wenn ich dann in der Praxis bzw. im Praxissemsester komplett überfordert bin weil ich noch nie ne Kanüle gelegt habe oder überhaupt weiß wie man reagieren soll.
Die Ausbildung ist an sich auch eine erstklassige.
Gehalt/Vergütung ist auch so eine Sache. Hebammen verdienen, dafür das man mit ihrer Verantwortung immer mit einem Bein im Gefängnis steht, echt wenig und sind grundsätzlich schuld. Es gibt auch immer wieder Fälle, da werden Krankenhäuser verklagt, weil Sohnemann mit 7 Jahren keine Gymnasialempfehlung bekommen hat und dann wird iiiiiirgend ein Grund gesucht, dass bei der Geburt zu wenig Sauerstoff zugeführt wurde oder so ein Dreck. (Kein Witz!)
Durch den extrem hohen Rückgang der Geburtshäuser entsteht auch viel, viel mehr Nachfrage in den Krankenhäusern, die sind allerdings Platztechnisch in den Kreißsälen am Limit und kriegen kaum die schwangeren unter.
Noch so ein Ding: Dann hast du da unter den wartenden so komplett am Leben vorbeilebende Hochnäsige die ihr Privat-Familienzimmer im Hotelfeeling verlangen und mit ner Klage drohen.
Ich könnt noch mehr erzählen und aufregen. Ich hab den allerhöchsten Respekt an dem Job, den meine Schwester macht. Ich beneide sie auch, dass sie darin ihre Berufung gefunden hat und so sehr aufgeht. Trotz den Strapazen die sie dafür aufnimmt.
Es macht einen aber traurig wie wenig Rückhalt man "von oben" bekommt.