@Nubert
Ich lese in deiner Argumentation einfach zuviel Vorbehalt und Vorurteil statt Objektivität. Es fällt mir schwer darauf wirklich inhaltlich zu antworten, daher lass ich es. Umstimmen werde ich dich wohl eh nicht.
Ein Hauptproblem warum Prozesse so kompliziert geworden sind oder einfach bürokratisch aufgebläht werden ist durch die Sache an sich bedingt.
Klar kann man bei einem Bauantrag schnell sagen "so können wir das machen" und nach einer Woche genehmigen.
Aber dann kommt ein Nachbar und klagt, das Gericht nimmt das ganze Verfahren auseinander, es kostet alle Geld, Zeit und Nerven.
Der nächste Bauantrag wird halt zu Tode geprüfte auf alle Eventualitäten, alle Fallstricke und dauert dann fünfmal so lange.
Schuld der Behörde? Nein.
Die Analogie lässt sich auf fast alle Verfahren die mit einem Bescheid zu tun haben übertragen.
Man kann auch einen Windpark in 6 Monaten genehmigen (das ist die gesetzliche Frist). Gib der Behörde rechtliche Rückendeckung und das läuft.
Die gibt aber keiner.
Dann hast du da Mitarbeiter die motiviert an Fragestellungen gehen, an Projekte, aber dann durch solche Klagen oder auch schon durch die lokale Politik (öffentlich - die Politik entscheidet ja wohin der Wind in der Verwaltung weht) konterkariert werden. Das erzeugt Frust, und einen Mitarbeiter der ein paarmal arg frustriert wurde und keine Besserung sieht, wird auch nicht mehr motiviert arbeiten sondern Dienst nach Vorschrift erledigen. Das ist halt am sichersten und macht am wenigsten Stress (nicht am wenigsten Arbeit, sonder tatsächlich weniger Ärger und Rechtfertigung).
Das System gehört in sich reformiert, angefangen bei rechtlicher Rückendeckung und Verwaltungsgerichten, die nicht automatisch contra Behörde schießen. Da gibt's einige Spezies die grundsätzlich der Behörde Unrecht geben weil sie am längeren Hebel sitzt.