Jlagreen
Urgestein
Ähm, ich habe 50.000€ als Geld beiseite gelegt und kann Raten nicht bedienen???!!! Siehst du überhaupt deinen Logikfehler?Ich bezweifle, dass du im Falle des Nichtbedienens einer Hypothek in der eigenen Immobilie mit dem "beiseite gelegten" Geld was anfangen kannst.
Entweder, du gehts in die Privatinsolvenz - dann sind die Rücklagen weg.
Oder du nutzt das angesparte, um die Hypothek zu tilgen. Dann ist es auch weg.
Oder du nimmst beim Nichtbedienen der Hypothek billigend in Kauf, die von dir bewohnte Immobilie räumen zu müssen. Dann hättest du zwar deine 50.000 Euro "gespartes noch (vorausgesetzt, die Hausbank akzeptiert das), aber warum sollte man in ein Haus investieren, welches man nachher doch nicht mehr nutzt? Und mit investieren meine ich noch nichtmal den Kaufbetrag. Was da an Arbeit und Aufwendungen drinsteckt, aber keine Auswirkung auf den Kaufpreis hat - ist immens. Instandhaltung, Wartung, Grundstückspflege, Garten, etc. um nur einige zu nennen.
Die 50.000€ sind ja gerade für den Fall, wenn ich keine Raten mehr aus dem regulären Einkommen bedienen kann. Wenn meine mtl. Kosten bei 2.000€ liegen, kann ich mit 50.000€ exakt 25 Monate, also über 2 Jahre ohne einen einzigen zusätzlichen Cent von sonstwo so leben wie bisher! Und das bedeutet, wenn ich mit Schulden arbeitslos werde, kann ich mich in Ruhe bewerben und habe keinen Druck. Das nenne ich Unabhängigkeit, da mich äußere Umstände nicht sofort zu unüberlegten Handlungen zwingen.
Mein Vater ist während der Hausabzahlung arbeitlos geworden für 8 Monate. Das hat ihn nicht die Bohne gejuckt. Dank Rücklagen haben wir es nicht mal bemerkt, außer dass er so viel zu Hause war . Und mein Vater war in seinem Leben in DE bisher nur Hilfsarbeiter, da immigriert (er hatte aber natürlich das Glück, dass er in Zeiten sparen konnte als es >6% Zins auf dem Sparbuch gab ). Der Umgang mit Geld hat nichts mit Bildung und Verdienst zu tun, das muss man lernen. Ich wette, dass wenn meine Verwandtschaft alle Konten offen legen würde, mein Vater das niedrigste Gehalt und das größte Vermögen vorweisen würde .
Und Vollkostenrechnung schon mal gemacht? Mal kurz deine Werte im Rechner reingehauen, besagt dass du zur Tilgung über 46J. brauchen wirst und ca. 555k an die Banken zahlen wirst (mit 3% Zins p.a. gerechnet im Schnitt). Natürlich geht das auf, wenn in diesem Zeitraum der Zins nicht mehr steigt, denn wenn das passiert, dann wird es böse. Und spätestens nach 20J. musst du Daumen drücken, denn viel länger kriegst du keine Zinsbindung mit niedrigen Zinsen. Außerdem willst du der Bank wirklich 255k schenken? Naja, jeder wie er will, immer über pöse Banken schimpfen, aber dann denen das Geld in den Rachen schmeißenBei einem Kredit für den Hauskauf über ~300.000€, der Förderungen der WfA und KfW beinhaltet, kommen wir auf eine monatliche Rate von knapp 1.000€. Aktuell zahlen wir 550€ Miete und 400€ Rate fürs Auto (bis März), dazu kommen niedrigere Heizkosten im Haus. Daher macht es für uns natürlich Sinn, möglichst früh das Geld, welches wir jeden Monat eh ausgeben, in Eigentum zu investieren und eben nicht erst 100.000€ Eigenkapital zu sparen.
Bei meiner Berechnung habe ich noch nicht mal die Zusatzkosten des Hauses berechnet (Instandhaltung, Versicherungen, Steuern). Da kommt viel mehr zusammen als man sich vorstellt. Ich zahle schon für meine einfache ETW allein 500€ Steuern p.a., Hausgrundstück haut entsprechend mehr rein .
Zum Vergleich, die 1000€ für 3% und 46J. angelegt ergeben knapp 970.000€. Lange Laufzeiten sind beim Sparen TOP, beim Finanzieren die größte Dummheit. Je länger ich finanziere, desto weniger kann ich anlegen und desto mehr bekommt die Bank. Aber sparen sollte man so früh wie möglich beginnen, denn Zinseszins wirkt gerade bei niedrigen Zinsen nur wenn man früh anfängt. Wenn man später anfängt, muss man viel höhere Summen sparen, um am Ende das gleiche Ergebnis zu erzielen.
Achso, das mit den 46 Jahren glaubst du jetzt sicher nicht, da dir überall 20 Jahre angeboten wurden. ABER die 20J. besagen ja nicht, dass es dann keine Restschuld mehr gibt, daher mal genauer fragen
Meine Angaben haben sich NIE auf die Realität bezogen, sondern einen Weg, der weniger Kosten und mehr Vermögen bietet am Ende der Laufzeit.Naja, was der Autokiller da zu Sparraten und angeblichen Möglichkeiten schreibt, oder der Hardwarekäufer hier zum Beispiel vom Stapel lässt, Jlargreen zum Eigenkapital meinte, ist in meinen Augen teilweise wirklich arg an der allgemeinen Realität vorbei.
Bei der Miete und der Wohnung würde ich vom Eigenheim generell auch eher abraten. Aber nur, wenn du dann als Mieter genauso diszipliniert über Jahrzehnte sparst. Da ich deinen weiteren Ausführungen das nicht entnehmen kann, rate ich doch eher dringend zum Eigenheim. Den einzig wirklich positiven Effekt des Eigenheim, den ich sehe, ist dass automatisch der Vermögenaufbau erzwungen wird. Nur auf Biegen und Brechen sollte das Eigenheim auch nicht sein, lieber kleiner anfangen und sich steigern als sich gleich zu Beginn zu überheben .ich finde man sollte in den jungen jahren schon die welt erkunden. sparen und bauen kann man später auch noch. auch das gemeinsame bauen ist immer so eine sache in jungen jahren. da ist man wenige jahre zusammen, baut, verschuldet sich hoch, beendet die beziehung und steht dann vor noch mehr problemen. sehe ich recht häufig.
einige schreiben ja auch, dass miete zahlen verschwendung ist. aber wenn ich mir überlege, dass ich 400€ kaltmiete für 4 zimmer und 110qm zahle (sehr zentral gelegen, fitnessstudio ist 200m entfernt, netto 150m, arbeit 1,5km), dann kann ich gerne auf eigenheim verzichten. wie lange müsste ich denn leben, um mit 400€ ein haus zu finanzieren, wo die grundstücke allein in der gegend ab 100€/qm los gehen?
klar, ich kann im dorf 25km entfernt bauen, da zahle ich nur die hälfte fürs grundstück, fahre dann aber auch immer mit dem auto ins studio, zum einkaufen, auf die arbeit,...