[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Och das ausbilden kann Spaß machen, kommt natürlich auf den Azubi an. Ich bin jetzt seit 4 Monaten als Ausbildungslokführer unterwegs. Den ersten Azubi konnte man vergessen, dem habe ich nach der ersten Schicht gesagt, das ich für seine theoretische Prüfung schwarz sehe (er stand kurz davor) und ich behielt recht. Fahren konnte er aber er war total überheblich und hatte derbe Defizite, was das Regelwerk betraf. Der zweite, naja zu dem kann ich nicht viel sagen, nach der ersten Nachtschicht, hat er sich krank gemeldet. War ihm wohl zu lang, wie der Disponent mir am Telefon erzählt hat. Der, den ich bis vor meinem Urlaub dabei hatte, der war absolut Top, ich denke wenn man den Morgen die Prüfung machen lässt, besteht der mit mindestens 90%. Jede betriebsdienstliche frage, die ich ihm gestellt habe, hat er korrekt beantwortet. Das fahren war nach 3 Tagen für den kein Problem mehr(40 Schichten benötigt er, um zur Prüfung zugelassen zu werden).
 
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Jo, als Ausbilder muss ich aber mit beiden Welten klarkommen. Wenn der Azubi nicht so recht will, wäre es meine Aufgabe ihn zu motivieren. Ich kann Begeisterung denke ich gut unterstützen, ich kann aber (nach meiner Selbsteinschätzung) bei fehlender Motivation nicht begeistern. Genau das sehe ich dann aber als Job des Ausbilders. Ob ers schafft oder nicht, sei mal dahingestellt, aber ich bin da halt so, das wenn ich sehe das jemand keinen Bock hat, ich auch instant keinen Bock mehr habe zu versuchen da noch was zu retten. :d
 
Motivator-Level 5000, Hut ab.
Der war, wie du bereits erwähnt hast, zu cool um zuzuhören und wusste alles besser.
Angefangen hat es bei mir, als mein Disponent mich bequatscht hat, zwei EiBs mitzunehmen, die nur noch auf ihre Lossprechung gewartet haben. Eigentlich wollte ich garnicht den Paten (so werden bei uns die Ausbildungslokführer genannt) machen, hab schon genug graue Haare .:haha:Danach den Lehrgang und dann ging das Chaos los :fresse:
Der letzte bzw. aktuelle ist ein Quereinsteiger, der mitte 30 ist, der hört gut zu und nimmt auch tips an.
 
Der war, wie du bereits erwähnt hast, zu cool um zuzuhören und wusste alles besser. Angefangen hat es bei mir, als mein Disponent mich bequatscht hat, zwei EiBs mitzunehmen, die nur noch auf ihre Lossprechung gewartet haben. Danach den Lehrgang und dann ging das Chaos los :fresse:

Ich habe gar nichts erwähnt. Leute, die etwas abgehoben sind muss man dann (bedacht) auf den Boden der Tatsachen holen oder ggf. auch mal eine Ansage machen. Aber "Ich sehe Schwarz für deine Prüfung" ist die wohl denkbar schlechteste "Motivationslösung". Wenn man sich überreden lassen muss jemanden auszubilden, ist es evtl. auch der falsche Ansatz.

Just my two cents.
 
@Liesel Weppen

Und das funktioniert auf Dauer nicht. Ich versuche dir kurz zu erklären, warum.

Ich hatte mal einen recht jungen Lehrling. Pubertät, wusste noch nicht genau, wo er steht. Aus der Schule raus, rein in den Betrieb. Alltag, Verantwortung zeigen. Das überfordert viele junge Menschen. Als Ausbilder bist du auch manchmal Psychotherapeut und Kumpel zugleich. Zumindest habe ich mir den Schuh der Empathie immer mit angezogen und bin damit gut gefahren. Wenn es dem Lehrling auch mal einfacher fällt zu sagen, warum er gerade durch hängt, fällt es dir als Ausbilder auch einfacher Gegenzusteuern.

Stichwort intrinsische und extrinsische Motivation. Wenn der Lehrling von sich aus merkt, dass das was du mit ihm machst ja positive Resultate zeigt (gute Schulnoten, Verständnis für komplexe Sachverhalte etc), wird er positiv bestätigt und er zieht mit, weil er Erfolgserlebnisse hat. Und dann macht es beiden Seiten erst richtig Spaß :)
 
Ich habe gar nichts erwähnt. Leute, die etwas abgehoben sind muss man dann (bedacht) auf den Boden der Tatsachen holen oder ggf. auch mal eine Ansage machen. Aber "Ich sehe Schwarz für deine Prüfung" ist die wohl denkbar schlechteste "Motivationslösung". Wenn man sich überreden lassen muss jemanden auszubilden, ist es evtl. auch der falsche Ansatz.

Just my two cents.
Der hatte nur noch knapp eine Woche bis zur theoretischen Prüfung und ich habe ihm klar gesagt, was ich denke. Ich habe mehrfach versucht ihm was zu erklären, was er abgetan hat und dann rede ich nicht lange um den heissen Brei, dafür ist die Verantwortung im Job einfach zu hoch. Ich hab mich ja auch mit den Kollegen ausgetauscht, die den auch dabei hatten und die waren klar der selben Meinung. Nur war ich der einzige, der es auch ausgesprochen hat.
 
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Und das funktioniert auf Dauer nicht. Ich versuche dir kurz zu erklären, warum.
Verstehe gerade nicht ganz, was du mir erklären willst. :d

Das man einen Härtefall sowieso nicht motivieren kann, oder das man genau das können sollte, wenn man ein guter Ausbilder sein will?

Das es mir schwer fallen würde, jemanden auf die "richtige Bahn" zu bringen, habe ich ja schon geschrieben und deswegen hätte ich bei dem Punkt als Ausbilder ein Problem.
 
Das du dran bleiben musst, auch wenn du für dich selbst vielleicht gerade wenig Motivation aus dem Verhalten des Azubis ziehen kannst. Das darf keine Bremse werden :)
 
Richtig einfach dranbleiben und daran denken, das man so auch selbst um to Date bleibt. Ich stelle gerne fragen zum Regelwerk und auch gerade sicherheitsrelevante Fragen. Die theoretische Prüfung besteht bei uns zu 50% aus sicherheitsrelevanten fragen. Das heißt, du kannst auch mit 99% durchfallen, wenn du eine solche Frage falsch beantwortest. Das haben meine Fahrpaten auch mit mir gemacht und es war absolut richtig, da ich gerade diese Themen so gut verinnerlichen konnte.
 
Ich habe aber auch schon Ausbilder erlebt, wo ich auch dachte, sie haben den Schein vom Rummel. Kotzbrocken, sehr zweifelhafte Strafmethoden um wissen ,reinzuprügeln‘. Unnötig.

Dann braucht man sich aber auch nicht wundern, dass man dort eine junge Meute hat, für die du der Antichrist bist.
 
Der Schein sind ja hauptsächlich erstmal rechtliche Rahmenbedingungen, als auch Methodik.

Und ja, nicht jeder, der einen Schein hat, ist wahrlich ein Ausbilder. Ich muss auch sagen, leider nicht. Ausbildung kann definitiv NICHT jeder. Das muss man auch ein Stück weit leben und sich bewusst darauf einlassen. Die Lehrlinge merken schnell, ob man vom Betrieb zum Schein verdonnert wurde, oder ob man darauf wirklich Lust hat.

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Ich habe mich auch mit Zusatzseminaren weitergebildet, was Lernmethoden etc. angeht. Nur einmal Schein machen war mir persönlich auch zu dünn. Da will ich auch den Azubis ein Mehrwert sein.
 
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Ende der Woche habe die entsprechenden Skip Manager noch ihr Ok zum Azubi gegeben. Wird jetzt nochmal einen Schnuppertag geben ob es für beide Seiten passt. Mal eine komplett andere Herausforderung
 
Geh ganz unvoreingenommen ran und lass dich überraschen. Kann wirklich gut werden!
 
Junge Menschen auszubilden kann auch sehr anspruchsvoll sein. Mein Kfz-ler hatte einen Muster-Azubi im negativen Sinne. Der hatte sich in der Schule grundsätzlich krank gemeldet und geglaubt der Ausbilder bekommt es nicht mit...
Ich zitiere mal von meinem Kurs: Man bringt den jungen Menschen ein Höchstmaß an Lebensbewältigungsfähigkeit bei.
Ergo gehört zum Ausbilden schon längst mehr als der berufliche Teil.
 
Naja, das es keinen heißen Draht zwischen Berufsschule und Betrieb gibt, das Denken immer ein paar Dumme, aber nicht lang.
Schwierig ist es nur bei den Klassen, wo nur Leute ohne Betrieb sitzen.
 
Der heiße Draht muss aber nicht unbedingt existieren. Wie bei meinem Beispielfall von Oben, kann es auch mal sehr lange dauern, wenn der Lehrer glaubt, die Krankmeldung kommt im Betrieb an. Das ist zwar ein seltenes Beispiel, zeigt aber auf, dass man als Ausbilder auch in der Pflicht ist, sich regelmäßig beim Lehrer zu melden.
Ergo: auch mit Betrieb im Hintergrund kann Einiges schief laufen.
 
Musst aber schon zugeben daß der "Schein" witzlos ist. 2wochen Kurs und dann hast ihn.
ich denke es kommt drauf an wo du ihn machst... ich hab ihn an ner fh gemacht, das war dann ne 3h klausur mit 110 fragen (1/4 multiple choice) + praktischen teil. es war mehr oder weniger einfach, verglichen mit anderen sachen, aber ich ganz sicher kein selbstläufer :fresse:
 
Ich hab ihn nach HWO gemacht. Das waren vier Teile, wovon man fast Alles von Hand schreiben musste. Dazu kam natürlich die Unterweisung nach dem Vier-Stufen-Modell. Spaß sieht jedenfalls anders aus... Zumal noch jeder Prüfer eigentlich alles anders bewertet. Ich hatte Glück mit meinen Prüfern, meine Kollegen hatten aber wohl ein richtiges A...Lo.. dabei...
 
Bei uns ist es „nur“ eine einwöchige Fahrpatenschulung, für den richtigen Ausbilder macht man bei uns eine 6 monatige Schulung inklusive Hospitieren. Die Ausbildung ist bei uns auch strickt zwischen dem praktischen Teil (also das fahren) und dem theoretischen Teil (Betriebsdienstunterricht, Fahrzeugausbildung usw.) getrennt. Als Fahrpate hat man den Azubi dabei (wenn der Betriebsdienstunterricht beendet ist und kurz vor der Fahrzeugausbildung) und lässt den im laufenden Betrieb fahren aber trägt dabei die volle Verantwortung. Da sind so Fragerunden, wie ich sie mache, gern gesehen um die Thematik zu vertiefen.
 
Der Schein sind ja hauptsächlich erstmal rechtliche Rahmenbedingungen, als auch Methodik. Und ja, nicht jeder, der einen Schein hat, ist wahrlich ein Ausbilder. Ich muss auch sagen, leider nicht. Ausbildung kann definitiv NICHT jeder. Das muss man auch ein Stück weit leben und sich bewusst darauf einlassen. Die Lehrlinge merken schnell, ob man vom Betrieb zum Schein verdonnert wurde, oder ob man darauf wirklich Lust hat.

Entscheidender Punkt. Wenn die Azubis sowieso nur als Aufwand oder "Zeitrauber" gesehen werden, hat keiner etwas davon.

Ich hatte damals auch zwei Seminare über die hauseigene Akademie gemacht, das war sehr hilfreich. Am Seminarende war immer ein echter Azubi vor Ort für gemeinsamen Austausch, hat echt Spaß gemacht. Den ollen AdA-Schein brauchte ich im Konzern nicht.
 
Ich hatte damals Crashkurs für das Wissen an sich. Dann vier Stunden Prüfung vor den IHK Augen und Prüfungsteil 2 war die praktische Ausarbeitung zu einer Lehrsitustion im Betrieb. Da saßen auch richtig Prüfer aus IHK und anderen Unternehmern und haben das abgenommen.

Schlussendlich liefert dir der Schein auch nur einen groben Überblick über die Rahmenbedingungen. Was du nachher in der Sprays machst und ob du mit Empathie, Ehrgeiz und einer menschenfreundlichen Art junge Menschen davon überzeugen kannst, dass sie gerade etwas cooles und sinngebendes für ihre Zukunft lernen, das steht auf einem anderen Blatt.
 
Der größte Vorteil meiner Meinung nach, ist neben dem vermitteln des Wissens, das man sich selbst mehr auf dem laufenden hält, anstatt nur seinen Job abzuspulen.
 
Ich wurde gestern gefragt ob ich die Betreuung eines Azubi übernehmen würde. Erst selbst Schulungen zum Thema Ausbildung/Ausbilder und dann eben Betreuung bis zum Abschluss. Das ist mal was ganz neues für mich, mein vorheriger AG hat nicht ausgebildet und bin ja selbst erst seit einem 3/4 Jahr in Firma und Land. Mal sehen was das wird :coffee:
Hab dieses Jahr den IHK Schein gemacht, kam durch meinen internen Wechsel. In der neuen Position gehört das dazu. Am 01.09. haben die ersten angefangen, bei mir ist im Wechsel immer ein Azubi + ein BAler. Joa ist mal was anderes. 🙈 Bei dem einen Azubi hats auch schon etwas geknirscht in der ersten Woche, jeden Tag um 6 auf der Matte stehen lag ihm noch nicht :fresse: Bin mal gespannt was das noch gibt.
 
Ja, das ist in der Ausbildung von Lehrenden, egal ob Betrieb oder auch zukünftige Lehrer an Schule dasselbe: die formale Ausbildung ist ne Eintrittskarte. Ob du die Persönlichkeit dazu hast, jungen Leuten was zu lernen und die für irgendwas zu begesitern, ist deutlich schwerer zu vermitteln und auch formal abzuprüfen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

jeden Tag um 6 auf der Matte stehen lag ihm noch nicht :fresse: Bin mal gespannt was das noch gibt.
Ja, das wäre auch was, was ich physiologisch nicht packen würde. Das wundert mich oft, dass es in Betrieben kompromisslos so früh losgeht. Ist das immer so?
 
Also das mit der Bewerbung bei der anderen Firma war definitiv kein Fehler, hab jetzt nach gut 2 Monaten endlich die Info bekommen, wie viel ich jetzt Erhöhung bekomme. Sage und schreibe 2,5% ... Es hätten eigentlich mindestens um die 400€ sein sollen, aber so sind es dann nur um die 130€, Brutto natürlich. Damit bin ich nicht glücklich und ich hab das auch so meinem Chef ziemlich direkt gesagt. Sie hatten mehr angefordert, aber das wurde vom oberen Management herunterstrichen. Ein bisschen fühlt man sich da schon verarscht.

Dafür hab ich jetzt mit meinem ehemaligen Chef geredet, der bei der Firma arbeitet, wo ich mich beworben hab. Sie suchen sogar 4 Leute, kann also gut sein, dass da ein Platz für mich dabei ist. 100% Homeoffice, nur hin und wieder muss man ins Büro oder zu Kunden vor Ort, aber das ist eher die Ausnahme. Firmenauto oder alternativ 1000€ Car Allowance gibt's zusätzlich oben drauf, ich könnte also auch mein neues Auto, das ich mir selber gerade gekauft hab behalten, wobei mir ein richtiges Firmenauto, wo ich mich um nichts kümmern muss, schon fast lieber wäre. Aber einmal das Bewerbungsgespräch und das Gehaltsangebot abwarten, ganz abgeneigt bin ich dem aber zumindest nicht mehr. Aber von dem, was ich so gehört hab, war das Gehalt für ähnliche Stellen vor 1-2 Jahren schon um die 100k, da müsste ich dann also wirklich nicht mehr lange überlegen, falls sie mich haben wollen.

Ich finde immer noch dass du für dein Alter gut da stehst :)
Und glaub mir, ich war schon einige male bei euch, für diverse Projekte (nicht in deiner Abteilung), das Gejammer ist bei "euch" auf recht hohem Niveau :) und ich hab in unserer Umgebung so ziemlich alle Firmen durch (unterstütze ja diverse Projekte)

Der Rasen des Nachbarn ist doch immer etwas grüner, bis man mal drüben steht ;)

Ich kenne deine Abteilung nicht, aber auch andere Firmen zahlen ja nicht umsonst "mehr". Vlt herrscht dort eine andere Kultur, mehr Stress, mehr Leistungsdruck, das Team ist kacke oder whatever...

Am Ende musst eh du diese Entscheidungen treffen. Aber Geld ist wirklich nicht alles. :) aber du hast da eh eine vernünftige Einstellung zu dem Ganzen.
 
Ich kenne deine Abteilung nicht, aber auch andere Firmen zahlen ja nicht umsonst "mehr". Vlt herrscht dort eine andere Kultur, mehr Stress, mehr Leistungsdruck, das Team ist kacke oder whatever...
Der nicht unwichtigste Punkt dürfte Intern vs. Consultant sein, ich habe den Schritt ja in die andere Richtung gemacht und das auch noch im gleichen Themengebiet (auch wenns groß ist....). Die Unterschiede sind massiv und der Leistungsdruck im Consulting war ein ganz Anderer. So Sachen wie "keine Überstunden" sind im Consulting halt höchst unwahrscheinlich, weil du idR allein deine Wochenarbeitszeit beim Kunden verbringen darfst/musst und alles andere zusätzlich dazu kommt. Entsprechend genannte Gehälter kommen mit Seniorität und damit aber auch Erwartungshaltungen Projekte auszubauen (Sales!) usw..

Ich kenne die jetzige Firma nicht aber aber selber mit sehr vielen Leuten aus großen und kleineren Consultinghäusern im Azure Umfeld gearbeitet, wirklich Abweichungen davon gab es eigentlich nie.
 
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