@chicken
Ich verstehe nicht warum du die Deckelung abschaffen willst. 71,4k Brutto in einer Familie ist doch nicht viel. Da würde es etlichen in diesem Land noch schlechter gehen als jetzt.
@autokiller
Du hast das Wörtchen "überspitzt" scheinbar überlesen. Finde auch deine Definition von Luxus merkwürdig. Ist Luxus für dich alles, was man nicht zum Leben benötigt? Ist ein Schwimmbadbesuch für zwei Erwachsene und ein Kind 12,50€ Eintritt Luxus? Wenn man in diesem Land mehr als nur überleben will, sind auch 30k brutto oder darunter für mich einfach zu wenig.
Oh dann würde es "etlichen" (wie vielen genau von den 10% oder so, die die 71,4k Brutto überhautp bekommen?) immer noch besser gehen, als dem Durchschnitt. Ja, das ist schon eine schwere Last...
Und wie genau man sich mit 30k als Single(!, die 30k hab ich nie auf eine Familie bezogen) einen Schwimmbadeintritt nicht nicht mehr leisten kann, weiß ich nicht genau. Ich stelle sogar mal die krasse Behauptung auf, dass selbst eine Familie mit 30k ca. 1x / Monat ins Schwimmbad gehen könnte. Zudem sind 12,50 schon arg teuer, ich glaube ich hab in meinem Leben für einen Schwimmbadeintritt noch nicht mehr als 4€ gezahlt, die meisten einfachen Bäder die ich kenne liegen eher so bei 2,50. Klar, das Super-Duper-Erlebnisbad kostet mehr, aber da fängt dann eben meine Definition von Luxus an. Da kann man halt nur 1x / Jahr hin und nicht alle 2 Wochen oder so.
Vor allem kann ich das bei deiner Vorgeschichte nicht verstehen. Wenn du doch selber mit viel weniger aufgewachsen bist, müsste dir doch klar sein, wie irre viel Geld 70k Brutto und mehr ist?
Du bist wie alt? 15? Ich hoffe es bei dieser Sichtweise.
Manche hier sind wohl zu oft auf den Kopf gefallen. Der Durchschnittsbürger muss mit 2000-3000€ Brutto im Monat eine 3-4 köpfige Famlile ernähern, und schafft dies auch. Natürlich fährt man dann keinen dicken 7er BMW, Baujahr 2014, und macht kein Urlaub in Dubai.
Find die Einstellung "jetzt knechten und später haben" auch super. Davon hab ich viel, wenn ich im Alter aufgrund möglicher Krankheiten nicht mehr top fit bin und kaum etwas unternehmen kann, außer irgendwo rumzuliegen. Das kann ich auch ohne Geld.
/sign zum Gehalt. Was hier teilweise abgeht, ist schon krass.
Allerdings sollte man nicht unterschätzen, wie viel einfacher Geld das Leben macht, wenn man krank ist. Nicht unbedingt wegen nicht von der KK getragenen Behandlungen oder so, sondern auch einfach für Erleichterungen des Alltags. Die KK zahlt dir Beispielsweise 80€ für einen Rollator (zumindest in einem Fall, den ich kenne) - dafür gibts das Stahlrahmen Standard Modell, sperrig und schwer. Die schönen Dinger, leicht, gut zu Falten etc. kosten schnell mal 250€. Oder man will den Rollator nicht jeden Abend aus dem Auto wuchten weil man ihn im Haus braucht - da ist es schön, sich einfach einen zweiten ins Haus stellen zu können (falls man halt noch vom Auto zum Haus kommt ohne). Oder der Badezimmerumbau, für eine ebenerdige Dusche oder einen Lifter für die Badewanne. Oder ein Treppenlift. Oder oder oder. Es gibt extrem viele, tolle Pflegemittel, die einem trotz Krankheit sehr viel Lebensqualität erhalten können - aber leider muss man davon eine ganze Menge selbst zahlen, vom Sozialsystem kommt da nur die Grundsicherung.
Es ist doch normal, dass wenn man mehr verdient, seinen Lebensstandard entsprechend anpasst. Das hat doch nix mit Gier zu tun. Ich verdiene stand jetzt mehr als doppelt soviel im Vergleich zu vor 5 Jahren. Heute leiste ich mir ganz selbstverständlich Dinge (z.B. 2x Urlaub im Jahr), die ich mir damals eben nicht leisten konnte. Als mein Gehalt noch wesentlich geringer war, habe ich trotzdem glücklich und zufrieden gelebt, allerdings lebt man schon etwas beruhigter wenn man weiß, dass am Monatsende ein paar hunderter übrig sind.
Spricht ja auch gar nichts dagegen, wenn die Ansprüche steigen. Und natürlich kann man dann 2300€ für ne Wohnung raushauen, um nicht pendeln zu müssen. Aber man sollte dann nicht rumjammern nach dem Motto "Das ist nicht viel, ich muss sparen, ich bräucht eigentlich noch mehr". Das ist einfach nur ein Schlag ins Gesicht für jeden, der weniger (oder eben durchschnittlich) verdient.
Etwas anderer Kontext, aber übertragbar: Ich habe 2 Kommilitonen und Freunde, die zu den Top 3% der Uni gehören, eine 1,0 nach der anderen sammeln etc. Der Eine sagt nix dazu, erzählt seine Noten nur auf Nachfrage und macht eben einfach sein Ding. Der andere jammert vor jeder Klausur, was er alles nicht kann, zwischen Klausur und Notenbekanntgabe jammert er, dass er sicher durchgefallen ist etc. Das Umfeld hört sich das einfach mit an, aber wenn die Person nicht da ist, kommen gerne mal ein paar fieße Kommentare in die Richtung, und denken tut sich da sowieso jeder seinen Teil. Und was werden sich die Leute, die trotz deutlich mehr lernen durchgefallen sind, wohl denken?