Was ist der Unterschied noch zu einer BU und/oder Unfallversicherung?
wie das wort unfallversicherung schon sagt, sichert sie unfälle mit bleibenden schäden ab. je nach extras in der versicherung sichert sie noch einiges andere mit ab oder halt gar nichts weiter.
eine unfallversicherung zahlt im prinzip ganz platt nach den "behindertenprozenten". beim unfall 1 finger verloren = 5% (wenn nicht daumen oder zeigefinger) oder 55% für verlorene hand.
können sie den arm wieder annähen und er funktioniert wieder, gibt es auch nichts. hat er beeinträchtigungen, legt nen amtsarzt oder ähnliches fest, wieviele prozente es dafür gibt. bei einer unfallversicherung versichert man quasi eine feste summe ab und dann gibts prozentual auf diese summe ausgezahlt im falle des falls. zusätzlich gibts noch einen "multiplikator", der je nachdem bei höheren prozenten deutlich mehr auszahlt. auch monateliche beiträge sind möglich, allerdings ist so eine versicherung dann auch recht teuer.
im prinzip gilt eine unfallversicherung als ziemlich nutzlos, da kaum jemand durch einen unfall bleibende schäden bekommt. wie bei jeder versicherung sind natürlich die gefährdeten jobs wie dachdecker natürlich extrem teuer oder gleich gar nicht möglich. nützlich ist so eine versicherung hauptsächlich, wenn man ein eher gefährliches hobby nachgeht, was bei der versicherung aber nicht explizit nachgefragt wird (wie zb klettern). ich bastel gerne mit holz und habe einige sägen. ruck zuck haste dir da mal nen finger abgesägt und mit glück natürlich gleich alle 4 außer daumen. normal geht das wieder ran und man wirds auch irgendwann wieder nutzen können, aber naja. mich kostet die unfall nichts.
eine BU sichert deine arbeitsleistung ab und zahlt in den fall, wo du nicht mehr arbeiten kannst. das ist allerdings noch 100x schwammiger als zb diese krebsversicherung, weshalb jeder 2 fall erstmal vor gericht geht. eine Bu ist auch nicht günstig, wie @meister hier auch gerade schrieb.
Meine BU liegt aktuell bei ~85€ im Monat bei ca. 2300€ monatlich.
er zahlt also 85€ im monat, um im falle des falls dann 2300€ ausgezahlt zu bekommen. je nach versicherung bekommt er aber nicht 2300€ von der versicherung, sondern 2300€ - den staatlichen/krankenkasse leistungen. so zahlt zb die krankenkasse bei einer sehr langen krankheit 72 wochen (+6 wochen der AG) 70% des letzten bruttos, was dank der kalten progression bei einen typischen 3000-4000€ brutto monat verdiener dann grob übern daumen 75% vom netto entspricht. dafür hat er keine fahrtkosten zur arbeit, was auf dem land locker 200-400€ ausmachen können.
eine bu ist im prinzip erst wirklich nützlich nach 1,5jahren dauerhaften kranksein. nen jahr burnout frei ist also durch den staat ganz ordentlich abgedeckt und auch ne krebsrunde mit reha könnte man in der zeit schaffen. wie bei jeder versicherung ist eine versicherung immer dann besonders nützlich, wenn man sie sich im prinzip nicht leisten kann. der single mit hohen fixkosten, der mit 75% nicht klarkommt oder leuten, wo 75% von wenig dann nix ist. wer 4000 netto verdient, braucht keine BU für 1-2-3 jahre kranksein. der kann und sollte eh 10-20.000 reserve haben und kann im falle des falls trotzdem gut über die runden kommen.
nur die allerwenigsten bekommen über die Bu ein leben lang eine rente.