[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Als Jurist kann ich nur den Kopf schütteln. Wie ineffizient und weltfremd seid ihr IT-Leute eigentlich? Ist es nicht irgendwie naheliegend, dass man mit dem Fachbereich/Anwender/Kunden regelmäßig spricht? Ihr entwickelt also streng nach Vorgabe für einen Fachbereich mit dem ihr nie geredet habt und wundert euch dann, dass es vielleicht schief geht. Und um diesen schweren "Missstand" zu lösen, werden Projektleiter, Scrum Master eingestellt und 500 "neue" "Methoden" entwickelt.
Am geilsten ist auch die Folie oben. Ein Künstler malt halt sein Bild runter, aber ihr macht da eine Wissenschaft draus. Innovationen: Flexibilität, Kommunikation und Zielfokussierung. Nein echt? Die Erde ist rund?

Sowas kenn ich in der Juristerei gar nicht. Wenn hier etwas ansteht, dann spricht man sich kurz ab und zieht die Aufgaben durch. Wenn jeder motiviert und intelligent ist, dann braucht man keine seltsamen Methoden und Sprints.
 
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Ist es nicht irgendwie naheliegend, dass man mit dem Fachbereich/Anwender/Kunden regelmäßig spricht? ... Und um diesen schweren "Missstand" zu lösen, werden Projektleiter, Scrum Master eingestellt und 500 "neue" "Methoden" entwickelt.
Urm... Wenn wir die IT so gestalten würden, wie es der AW will und braucht, damit nicht wieder etwas kaputt gemacht wird, dann wären wir Arbeitslos!!!111!11!
 
Sowas kenn ich in der Juristerei gar nicht. Wenn hier etwas ansteht, dann spricht man sich kurz ab und zieht die Aufgaben durch. Wenn jeder motiviert und intelligent ist, dann braucht man keine seltsamen Methoden und Sprints.
Kein Wunder, dass du das nicht kennst... In der Juristerei musst du deine Arbeit mit maximal einer Hand voll Leuten abstimmen und nicht mit einer ~3-stelligen Anzahl an Kollegen.
 
@uincom
Bei euch aendern sich die Gegebenheiten sicherlich auch nicht alle Furz lang.
Wenn die IT so 'statisch' und komplett Planbar waere wie gewuenscht, dann waere Software in der Regel bereits kaputt bevor sie veroeffentlicht werden kann.
 
Sowas kenn ich in der Juristerei gar nicht. Wenn hier etwas ansteht, dann spricht man sich kurz ab und zieht die Aufgaben durch. Wenn jeder motiviert und intelligent ist, dann braucht man keine seltsamen Methoden und Sprints.
Ihr müsst ja nur auswendig lernen können und möglichst stumpf nach Schema F arbeiten :) ............ ;)
 
Verstehe nicht, was das damit zu tun hat?
Naja.. Ich finde halt schon das man Informationen kanalisieren muss. Besonders wenn man ein große Anzahl an Kollaborateuren hat.
Aber da kommt auch dieses Problem zum Tragen:

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.
Ich lass mich gern besser belehren, da ich bisher nur in KMUs gearbeitet habe..
 
Das ist zwei Seiten her, wer kann sich daran noch erinnern... /s

Aber ist es denn nicht immer notwendig, insbesondere bei großen Firmen ein Anforderungsmanagement einzusetzen?
 
Witzigerweise spricht sie genau unser Thema der letzten Seiten an:
Aber Agil und MVP Ansatz ist doch absoluter crap. Nubert hat das sehr genau auf der letzten Seite erklärt, nur Idioten die frisch von der Uni kommen nutzen das :rolleyes2:
 
Sowas kenn ich in der Juristerei gar nicht. Wenn hier etwas ansteht, dann spricht man sich kurz ab und zieht die Aufgaben durch. Wenn jeder motiviert und intelligent ist, dann braucht man keine seltsamen Methoden und Sprints.
Das liegt daran, dass in der Juristerei nicht 1000 Einflussvektoren existieren, sondern "nur" evtl. 100.
Je nach Größenordnung von so einigen IT-Projekten müsste man alle Juristen einer Stadt mit dem kompletten Fall beschäftigen. Das wäre dann einer, der alle Teilgebiete der Juristerei betrifft.
Bei riesigen Fällen spricht man sich auch nicht nur mal kurz ab und geht los. Da macht man auch Sprints, nur nennt man die nicht so.

IT ist mehr als ein paar Server, die irgendwie laufen, ein paar Switche, die irgendwie laufen, ein paar Windowse, die irgendwie laufen und ein paar Applikationen, die irgendwie laufen.
Das Problem bei IT-Projekten ist, dass idR. die gesamten Geschäftsprozesse daran hängen.
Während eine Anwaltskanzlei evtl. noch mit einem DokumenteServer, 20 PCs, einem Fax und eine VoIP-TK-Anlage auskommt, läuft in anderen Firmen jeder furz über IT-Systeme. Steht die IT, können die MAs am Ende noch Wasser für den Kaffee machen und das war es dann.
Um so wichtiger ist eine saubere IT und damit deren Systeme.

Das Problem bei IT-Projekten ist, dass das klassische Wasserfallmodell, V-Modell, what ever, schnell an seine Grenzen kommt, weil das Gesamtsystem so komplex ist, dass klassisches Requirementengineering an seine Grenze kommt oder man während dessen eigentlich schon das Projekt umsetzt, während man eigentlich noch die Vorarbeit machen sollte.
Und daher haben sich agilere Methoden angeboten. Ob das immer besser ist, steht auf einem anderen Blatt.
(Man muss die Entwicklung eines Excel-Formblattes nicht mit Scrum machen,.)
Es ist ja nicht so, dass das alles irgendwelche "Versuch macht Klug"-Strategien sind.
Das Ganze wird dadurch umso wichtiger, als dass IT-Projekte im Regelfall keine historische Komponente haben.
Sowas ist oftmals was neues, weil es eben irgendwie immer eine spezifische Lösung ist.

Und wer sagt denn, dass die IT nicht mit dem Kunden/Fachbereich/what ever spricht?
Versuchst du hier etwa, aufgrund eines geschilderten, also nicht selbst erlebten, Falls eine Verallgemeinerung?
Arbeitet man so als Jurist? Ist das die Interpretation von "so lange unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist"?

Gilt auch, dass wenn ein Golf-Fahrer, der bei Rot über die Ampel gefahren ist, dass alle Golf-Fahrer bei Rot über die Ampel fahren?
Lernt man das im Jura-Studium?
Darf ich daher annehmen, dass alle Juristen derart unreflektiert sind? Gut!
Scheinbar hat das Auswendiglernen so einige andere Synapsen verdrängt.
In der klassischen Wissenschaft verallgemeinert man nur dann, wenn die Statistik einen hinreichenden Anhaltspunkt liefert.
Scheinbar wird sowas im Jurastudium nicht vermittelt. Schade, das würde so einiges auf solidere Füße stellen.

Es gibt natürlich auch in der IT Projekte, die schief gehen.
Warum sollte "die IT" frei von Fehlern sein?
Und auch gibt es in der IT eben Persönlichkeiten, die "speziell" sind. Nur gibt es diese Persönlichkeiten auch überall. Es gibt auch Architekten, mit denen willst du nichts zu tun haben, oder Zahnärzte, oder Einzelhandelsfachangestellte, oder Fleischer, oder Schornsteinfeger oder oder oder.
Charaktere gibt es überall.

Oftmals beruhen Missverständnisse aber auf mangelndem Verständnis bezüglich der Komplexität von Sachverhalten.
Nur weil der Rohrleger Kalle schon 100 PCs für sich und sein Umfeld zusammengebaut hat, ist er noch lange nicht in der Lage ein Netzwerk (inkl. aller relevanten Sachen) eine Serverlandschaft oder eine neue Software aufzubauen.
Da gehört schon viel mehr dazu. Und das ist in der Regel so viel, dass selbst der krasseste Ober-ITler-Marc-The-Sacker-Sackerbörg das nicht alles in einer Person abhandeln kann. Und daher sind IT-Projekte manchmal so "aufgebläht".
Denn ein Fehler by Design kann enorme Auswirkungen haben. Genauso wie es beim Brückenbau ungünstig ist, wenn der Typ, der nur Stahlseile macht, plötzlich die Gründung des 200m hohen Brückenpfeiler machen soll.

@Ashampoo
Es gibt überall Anforderungsmanagement. Nur funktioniert das eine so und das andere anders und das eine ist da besser und das andere dort. Rest siehe oben.
Auch im Scrum gibt es RE, nur ist das eben agiler, wie eben auch die Entwicklung etwas agiler ist, ohne dabei ständig alles über den Haufen zu werfen, wobei letzteres in extremen Ausnahmefällen auch geht und gehen muss, auch wenn uncool.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur das, auch wird einfach komplett an den Bedürfnissen und Prozessen vorbei entwickelt dann. In meiner alten Firma war das Gang und Gäbe:

1.) IT soll etwas neues entwickeln und fängt an (meist auf Anordnung von ganz oben)
2.) Kurz vor Abschluss kriegt es die Fachabteilung (durch Zufall) auch mal mit, es fängt schon an zu brodeln
3.) Ergebnis wird der Fachabteilung vorgesetzt, Stimmung ist sowieso schon bei null
4.) Es fehlen wichtige Funktionen oder Schritte (konnte IT auch nicht wissen), typische Frage aus FA: "Wieso wurden wir nicht (von Anfang an) involviert?"
5.) IT und FA sitzen zusammen und schmeißen alles noch einmal über den Haufen um oder fangen von vorne an

Hat sich sicher ein dutzend Mal wiederholt bei uns. Frust auf beiden Seiten plus jede Menge verlorene Zeit. Und aus diesen Fehlern wurde nicht gelernt.

Joa, bei uns kam auch die Anforderung aus der GL, das wir, die IT sich um eine neue Software für ne Sparte kümmen sollen - ohne das wir überhaupt eine Ahnung haben, was die tun, machen oder brauchen, da Tochterunternehmen, das wieder von der IT zurückunterstützt werden soll.
Auf die Info, das wir davon keine Ahnung haben: "Ihr macht das schon, wir brauchen ja nur eine Software, die für die anderen auch skalliert..." - WTF?
Also mit den GFs/Leitern der später mal zu unterstützenden Sparten geredet, die haben natürlich eine sehr genaue Vorstellung von dem, was sie brauchen.
Wir haben dann 2 Angebote über die Sparten GFs bekommen, die Lösungen technisch mit unseren Anforderungen abgeglichen unseren Senf drunter geschrieben und die Entscheidung den Sparten GFs zugeschoben.
Damit konnte sogar der Auftraggebende GL leben - Die Software läuft und deckt zu 100% ab, was gefordert war - kann sogar noch ein paar Dinge mehr, die im Nachgang auch noch eingeführt werden.

Aufwand für uns: 2Tage - Zufriedenheit der Nutzer: unbezahlbar.

Trotzdem kenn ich das natürlich auch anders, aber wenn man sein dasein als ITler durchaus auch als Dienstleister versteht, klappt das oft besser, als wenn man meint, jedem seinen Schuh aufdrücken zu müssen.
 
Einfach mal mit einander reden kann so hilfreich sein und es ist auch nicht schwer. Ich denke wenn einige ihre kleinen "Fürstentümer" mal aufgeben würden, wäre vieles auch einfacher. Egal welche Abteilung oder Fachbereich. Nachfragen, respektvoller Umgang und regelmäßiger Austausch helfen meiner Meinung nach.
 
Wenn ich agile Management lese klingelt bei mir immer der Bullshit alarm 🙊🙉🙈
Das ist eine ganz andere Frage. Dass man heute auch die Entwicklung eines Löffels agil gestalten muss/will, ist manchmal schwer nachzuvollziehen.

Alles hat seine Vorteile. Klassisches PM ist ja dadurch nicht tot. Nur braucht halt jeder Topf seinen passenden Deckel.
 
  • Danke
Reaktionen: THK
Ah okay, danke für die Erklärungen. Wollte mit meinem provokativen Post nur Antworten herauskitzeln.
 
Der gute alte Cunningham
 
@meph!sto
Wie bereits geschrieben, war ein Kollege die Woche beim Anwalt, der wird nun seinerseits mit der Firma in Kontakt treten.
Weiterhin hat sich derselbe Kollege an den Vorgesetzten von unserem PL gewendet, der zumindest schon mal die erste Abmahnung als sehr fragwürdig beurteilt hat.
Eine Abmahnung bezog sich ja darauf, dass der Kollege angeblich einfach verschwunden war, ohne sich abzumelden - ist Blödsinn, wir haben das entsprechend schriftlich Formuliert, und die ganze Schicht hat unterschrieben.

Der PL selbst hat nun angefangen, Leute mit ins entlegenste Büro zu nehmen, und dort mit ihnen zu reden!
Was er vorgestern einem Kollegen an den Kopf geworfen hat, spottet jeder Beschreibung, aber eben alles ohne Zeugen.
Kurzform:
- Wenn Du unzufrieden in meiner Abteilung bist, dann geh eben woanders hin, noch besser: Bewirb dich gleich in einer anderen Firma.
- Du bist einer der langsamsten in den 3 Schichten überhaupt, alle anderen Produzieren 25 - 35% mehr als Du!

Kollege wollte das in Form von Auswertungen sehen, dass "darf" der PL ihm aber natürlich nicht zeigen...
Wir wissen untereinander natürlich genau wer was macht, das lässt sich garnicht verheimlichen!

- Niemand will in "Eurer" Schicht arbeiten, wollte die Schicht sowieso schon komplett trennen, aber so bin ich dann halt auch nicht.

Angeblich wollen selbst Azubis, die dann ausgelernt sind, überall hin, nur nicht zu uns...
Und jetzt kommt der Hammer schlechthin!

- In meinen Augen bist Du derjenige, der alle anderen negativ beeinflusst, und auch mit dazu beiträgst, dass sie weniger leisten, als sie könnten.

Ich könnte das wahrscheinlich noch eine halbe Stunde schriftlich ausführen!

Heute war es dann bei mir so weit, ich wurde mit einem dicken Ordner in der Hand gebeten, zum Gespräch zu erscheinen...
Habe abgelehnt, mit der Begründung, dass ich nicht bereit bin, mit ihm alleine ein Gespräch zu führen, jedoch gerne bereit bin, im Beisein seines Vorgesetzten das Gespräch mit ihm zu führen :)

Mal sehen, wie es denn jetzt so weitergeht.
Nächste Woche sehe ich ihn nicht, aufgrund meiner Arbeitszeiten, und danach hat er Urlaub.
 
Heftig. Klingt nach Mobbing par excellence. Da hat sich wohl bei jemanden sehr viel Frust und Wut aufgebaut, die er an anderen auslässt..
 
Absolut.
Der PL selbst hat sich schon auf divesre offene Stellen intern beworben, wurde jedeoch immer abgelehnt.
Blöd ist es für die Kollegen, die sich nicht so gut ausdrücken können, oder gar ängstlich sind.

In so einer Situation rächt es sich, das wir keinen BR haben.
 
Oft suchen sich solche toxischen Leute direkt immer das schwächste Glied aus - die Schwachen muss man dann schützen. Umso besser wenn man einen starken BR hat. Bei uns war der BR nur der verlängerte Arm der GL bzw. der Vasall.
 
Smartphone mit Diktierfunktion
Darüber haben wir nachgedacht, aber darauf muss er hingewiesen werden, und er hätte das in jedem Fall abgelehnt.
Aber ich bin zuversichtlich, er steht jetzt in jedem Fall von weiter oben unter Beobachtung.
Er bekommt auch diesmal auf die Finger geschaut, wie er das Geld bei der Lohnerhöhung verteilt.
Ein Mindestsatz bekommt jeder, und dann hat er noch was übrig, was er verteilen kann, sprich zu den zb. 3% bekommst Du noch mal 1,5% von ihm.
Wird bestimmt alles noch spnnend :)
 
Du kannst auch den ArbG abmahnen für Fehlverhalten. Hätte ich direkt gemacht wenn mir der PL blöd kommt.
 
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