Ja, und dann 20- 30 Jahre (bis Renteneintritt) 1% Rendite und hohe laufende Verwaltungs-Kosten ... klingt sehr verlockend als Geldanlage /s
Eine RV (Rentenversicherung) ist eine Versicherung und keine Geldanlage.
Die versichert dich gegen die (finanziellen) Folgen des Renteneintritts.
Entsprechend ist das eine Mischkalkulation, je länger du ein "Versicherungfall" bist, desto mehr zahlen die (sofern du nicht am Anfang auszahlen lässt).
Wenn du mit 67 Jahren und 1 Monat abkratzt, zahlen die fast nichts.
Wie kommst du eigentlich auf die 1%? Ist das die Rendite wenn man heute neu abschließt?
Wenn ja scheinen die alten Verträge deutlich besser zu sein:
"Dabei zeigt sich, dass die Rendite in Bezug auf die eingezahlten Beiträge durchschnittlich 3,3 Prozent beträgt"
Viele Menschen werden mit ihrer gesetzlichen Rente im Alter nicht glücklich sein. Denn diese fällt oft zu gering aus, um den Lebensstandard ohne größere Einbußen zu halten. Damit dies gelingt, ist private Vorsorge wichtig, beispielsweise mit einer Riester-Rente. Doch die staatlich geförderte...
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Ich dachte wir reden von einem Anlagehorizont von >30 Jahren? Da ist mir egal was morgen ist.
Trotzdem garantiert dir keiner irgendwas.
Du vergleichst halt ne Geldananlage mit Risiko und ne Rentenversicherung mit garantierter Mindestauszahlung.
Nach der Logik müsstet du aber auch alle Versicherungen (BU, Rechtschutz, Privathaftpflicht, Kasko, Hausrat, Wohngebäude) kündigen. Auf dein ganzes Leben betrachtet rentiert sich im Normalfall nämlich keine davon, das ist das Grundprinzip einer Versicherung.
Rhetorische Frage - hoffe ich zumindest? Da werden Gewinne versteuert ... bei Riester alle Entnahmen. Für mich ein sehr relevanter Unterschied.
Ich denke da hast du einen Denkfehler in der Betrachtung des Gesammtkonstrukts weil du die Versteuerung deines Einkommens heute nicht betrachtest.
Du hast heute sagen wir mal ein Steuereinkommen >55k Euro und hast entsprechend einen Grenzsteuersatz von 42% (+ ggf Soli und Kirchensteuer).
Von den letzten 100 Euro Einkommen gehen also 42 Euro an Steuern weg wenn du die in ne Kapitalanlage packst.
Dazu zahlst du auf alle Zinserträge nochmal die Kapitalertragssteuer (25% + ggf Soli und Kirchensteuer) drauf (zumindest solange die niedriger als dein Grenzsteuersatz ist).
Von den letzten 100 Euro gehen bei ner RV 0 Euro an Steuern weg (bzw. die bekommst du über die Steuererklärung zurück weil sich dein Steuer-Brutto um den RV-Beitrag reduziert).
Dafür zahlst du nachher beim Bezug der Rente Steuern, allerdings dann zu deinem Rentner-Grenzsteuersatz, der deutlich niedriger liegen dürfte als die 42%.
Genaus dieses Konstrukt ist ja der Anreiz, den der Staat konstruiert hat um Leute dazu zu bewegen private RZ abzuschließen.
Keine Ahnung, werde mich in das Riester-Thema auch nicht weiter einlesen, da für mich als kinderlosem Haushalt komplett sinnfrei.
Das ist korrekt, als Anlage wird das in dem Falle keine gute Wahl sein.
Darum gings initial ja auch nicht, es wurde bestritten, dass sich Riester lohnen kann.
Ich habe vorgerechnet, dass es Fälle (Mütter in Teilzeit mit mehr als einen Kinden sind imho jetzt kein Phantasieszenario) gibt in denen die sich rentiert.
Realistisch betrachtet muss man auch davon ausgehen, dass Riester für ziemlich genau solche Fälle gemacht wurde und nicht für den "unter 100k netto ist man Geringverdiener" Luxxer mit eigener Yacht.
Solltest Du als offensichtlicher Riester-Befürworter doch sowieso wissen? Ich hatte das Zitat zu dem Thema der Vererbbarkeit vorhin aus einem Finanzblog, wo Riester Nachteile aufgezählt wurden ...
Ich vermute die meinen was anderes.
Wenn du vor Renteneintritt abkratzt bekommt jemand die Rente ausgezahlt.
Wenn du aber kurz nach Renteneintritt über den Jordan gehst und die Auszahlung als Rente genommen hast, ist die Kohle weg.
Und vor den Renteneintritt kannst du natürlich auch nichts da draus vererben.