[Sammelthread] Der große Mobilitätsthread

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Die DB ist unter Zugzwang, 18 Unternehmen haben komplett ohne Streik abgeschlossen, Transdev hat beim letzten Streik, Donnerstag abends ein Angebot vorgelegt und der Streik wurde umgehend beendet. Aktuell sind die in Abschlussgesprächen. National Express hat in der aktuellen Runde auch noch keinen Streik erlitten und befindet sich in Gesprächen. Nur die DB bzw Martin Seiler stellt sich quer. Es wird eher laufen wie 2014 war es glaube ich, das dann Druck vom Eigentümer auf den Konzern ausgeübt wird, ernsthafte Angebote zu machen.
 
Die anderen haben sich ja auch alle reinschreiben lassen, dass die Arbeitszeitverkürzung nachverhandelt wird, wenn die DB was anderes abschließt. Zumal mit den anderen EVU auch nicht über einen Vertrag für die Infrastruktur verhandelt wird.
 
Das steht immer in den Verträgen, das hat die GDL eingeführt, als sie für Flächebtarifverträge gekämpft hat. Dennoch wächst der Druck, nur weil man die Option zum Nachverhandeln hat, muss man sie nicht ziehen. Jedes Unternehmen, das die Option nicht zieht, wird sich dann vor Bewerbungen wechselwilliger DB Mitarbeitern nicht retten können. An den Arbeitsbedingungen im Bahnbereich muss sich halt grundlegend etwas ändern, damit die Berufe für junge Leute interessanter werden. Mal als Beispiel, die Bahn sagt z.B. sie hätten 2000 Leute eingestellt, erwähnt sie nicht, das im selben Zeitraum 4000 Leute ausgeschieden sind aufgrund von Alter, Krankheit oder einfach nur, weil sie die Schnauze voll haben. Letztes Jahr haben bei mir in der Dienststell, inklusive der Pensionäre 15 Leute aufgehört aber nur 6 sind nachgekommen. Und das zieht sich durch den ganzen Konzern. An wem bleibt wohl die Mehrarbeit hängen? Seit Monaten haben wir kaum noch Bereitschaften, so dass bei Personenunfällen, Personal von ihren Leistungen abgezogen werden muss, damit der Kollege, der den Unfall hatte, abgelöst wird. So fallen dann schon zwei Züge aus.
Zum Thema Infrastruktur, da verweigert Seiler die Verhandlungen zu obwohl die Gewerkschaft dazu ein Grundgesetzlich geregeltes Recht dazu hat. Artikel 9 Absatz 3 regelt die Koalitionsfreiheit😉
 
Was für ne Shitshow, zum Glück habe ich meinen Alltag inzwischen so organisiert, dass ich mir das nicht mehr geben muss. Hoffe der Streik führt jetzt wenigstens zu nem Ergebnis.
 
Einfach den Laden zusperren und gut ist.
Daraus ergeben sich keine Änderungen zum Normalzustand.
Insgesamt könnte sich aber ein positiver Effekt an der Keksfront ergeben
 
Letztes Jahr haben bei mir in der Dienststell, inklusive der Pensionäre 15 Leute aufgehört aber nur 6 sind nachgekommen.
Wie löst man eigentlich dieses Problem, indem man alle Verträge auf weniger Wochenstunden stuft? Ich verstehe da irgendwie die Logik nicht. Natürlich kann es nicht sein, dass bestehendes Personal jetzt 50h Wochenschichten schrubben muss, aber das Ziel müsste doch dann sein, mehr Gehalt zu zahlen um mehr Leute anzuziehen um dann die Personalsituation zu normalisieren. Du arbeitet doch jetzt auch schon mehr als deine vertraglichen Wochenstunden, letztendlich hättest du nachher den selben Stress aber halt mal einen Ausgleichstag mehr. Ob das wirklich erholsamer ist, keine Ahnung.
 
Zum Thema Infrastruktur, da verweigert Seiler die Verhandlungen zu obwohl die Gewerkschaft dazu ein Grundgesetzlich geregeltes Recht dazu hat. Artikel 9 Absatz 3 regelt die Koalitionsfreiheit😉
Das ist ja völliger Mumpitz. Die Koalitionsfreiheit gilt doch für beide Seiten, kein Arbeitgeber muss mit der GdL über irgendetwas verhandeln.
Wie löst man eigentlich dieses Problem, indem man alle Verträge auf weniger Wochenstunden stuft?
Das ist ja auch nicht die Aufgabe der Gewerkschaften. Und das die GdL nie irgendein Interesse an einer guten Lösung hatte, ist ja nichts neues. Da geht es eigentlich ausschließlich darum, die Machtposition im Unternehmen auszubauen. Deshalb will die GdL auch die DB zerschlagen - dann hätten sie im Betrieb die absolute gewerkschaftliche Hoheit.
 
Wie klappt das mit dem schlafen im Nightjet? Fahre im Februar mit meiner Tochter aus dem Skiurlaub damit zurück.
Sehr persönliche Sache würde ich sagen. Es ist im Wagen ruhiger als angenommen und auch von der Fahrt selber bekommt man wenig mit mMn wenn man nicht einen super leichten Schlaf hat. Die Betten sind halt so ne Sache weil Uralt. Habe gelernt die Doppelstockwagen sind die ältere Baureihe aus den 90ern, die hatten gefühlt weichere Betten mit hang zum durchgelegen sein. Der Wagen oben war die neuere Baureihe aus den 2000ern da war das Bett halt eher steinhart. Im Doppelstock hab ich besser gerschlafen, dafür war die Kabine dort kleiner. Hatte aber dieses Mal auch eine der Deluxe Kabinen mit eigenem Bad, das ist schon viel Wert.

In allem ist schon ein Erlebnis und hat einen gewissen Charm aber P/L ist eher miserabel wenn man ehrlich ist.
 
Das ist ja auch nicht die Aufgabe der Gewerkschaften. Und das die GdL nie irgendein Interesse an einer guten Lösung hatte, ist ja nichts neues. Da geht es eigentlich ausschließlich darum, die Machtposition im Unternehmen auszubauen. Deshalb will die GdL auch die DB zerschlagen - dann hätten sie im Betrieb die absolute gewerkschaftliche Hoheit.
Deswegen konnte die GDL auch Tarifverträge komplett ohne Streik mit bisher 18 Unternehmen abschließen, weil sie kein Interesse an guten Lösungen hat. Irgendwie widersprüchlich zu deiner Aussage. Und Gott bewahre, das die DB die GDL raus bekommt aus dem Konzern, dann wird es für die AN schlimmer. Im EVG TV sind 9 Stunden Übergänge zwischen den Schichten und Schichten mit über 12 Stunden Länge zulässig, wird in den EVG betrieben bisher nur nicht umgesetzt, weil die genau wissen, das die GDL Mitglieder das nicht mit machen.
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Das Beste ist ja die Forderung nach 12 Monaten Laufzeit... damit die Shitshow in 12 Monaten wieder von vorn losgeht. :fresse2:
Nun das ist verhandelbar, hat die GDL mit den anderen betrieben, die bereits unterschrieben haben ja auch geschafft. Die Bahn will natürlich 32 Monate womit wieder Nullrunden für das Personal anstehen.
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Wie löst man eigentlich dieses Problem, indem man alle Verträge auf weniger Wochenstunden stuft? Ich verstehe da irgendwie die Logik nicht. Natürlich kann es nicht sein, dass bestehendes Personal jetzt 50h Wochenschichten schrubben muss, aber das Ziel müsste doch dann sein, mehr Gehalt zu zahlen um mehr Leute anzuziehen um dann die Personalsituation zu normalisieren. Du arbeitet doch jetzt auch schon mehr als deine vertraglichen Wochenstunden, letztendlich hättest du nachher den selben Stress aber halt mal einen Ausgleichstag mehr. Ob das wirklich erholsamer ist, keine Ahnung.
Nun junge Leute achten neben dem Geld auch auf die Wochenarbeitszeit, mit der 35 Stundenwoche könnte man den Job interessanter machen. Dazu soll die Arbeitszeit in Stufen abgesenkt werden, was der Konzern auch nie so sagt, Seiler ist der festen Überzeugung, das die 35 Stunden ab Vertragsunterzeichnung gilt. Er erzählt ja auch öfter, das die GDL eine 4 Tage Woche fordern würde, was ja auch nicht stimmt. Der Vorteil für das bestehende Personal wäre, wenn die 35 Stunden erreicht sind, nach der Absenkung, dürften wir nicht mehr mit bis zu 60 Stunden disponiert werden.
Und mal was zum lesen, unrecht hat der Mann nicht.
 
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Es wäre aus meiner Sicht sinnvoller direkt unbefristete Streiks zu machen, oder nicht? Was soll der Blödsinn diese Streiks über Monate hinweg hinzukleckern, lieber 2 ätzende Wochen und dann steht ein Deal.
 
Es wäre aus meiner Sicht sinnvoller direkt unbefristete Streiks zu machen, oder nicht? Was soll der Blödsinn diese Streiks über Monate hinweg hinzukleckern, lieber 2 ätzende Wochen und dann steht ein Deal.
Wieso die GDL es so nicht macht, weiß ich nicht und ob es besser wäre, ist auch fraglich.
@BadSanta Da mach dir mal keine Gedanken drum, die Streikkasse ist gut gefüllt und der DBB als Dachorganisation, unterstützt da auch, genau wie es der DGB bei seinen Mitgliedsgewerkschaften tut.
 
Die 12 Monate kommen nicht, das ist auch jedem klar aber die 32 Monate, die die Bahn will, sind viel zu lang. Dazu die angebotene Erhöhung von 5% im August und 4,8% in 2025 sind auch ein Witz. Die 37h Woche soll in dem Bahn Angebot auch nur kommen, wenn bis dahin ausreichend Personal da ist und 2026 heißt es dann, Nö gibt es nicht, haben das Personal nicht und alles bleibt beim alten.
 
Die 12 Monate kommen nicht, das ist auch jedem klar aber die 32 Monate
Da Mitte bietet sich doch wunderbar an, warum schlägt die GDL da nichts vor?
Die 37h Woche soll in dem Bahn Angebot auch nur kommen, wenn bis dahin ausreichend Personal da ist und 2026 heißt es dann, Nö gibt es nicht, haben das Personal nicht und alles bleibt beim alten.
Wenn die Arbeitszeit reduziert wird hast du eh nur mehr Überstunden bis es mehr Personal gibt.
 
Scheinbar, dazu die Weigerung über Tarifverträge für die Mitglieder in der Instandhaltung und Fahrdienstleiter überhaupt zu sprechen, sind mir die Hauptgründe für den Streik.
@Daunti, kommt die 35 Stundenwoche, wird sie ja eh schrittweise eingeführt, damit neues Personal erstmal ausgebildet werden kann und wenn diese dann in Kraft tritt, darf das Personal nicht mehr mit bis zu 60 Stunden die Woche disponiert werden. Es geht ja auch darum, das wir 48 Stundenruhen bekommen nach 5 Schichten. Bisher sind es oft noch keine 30 Stunden, nach 6 Schichten. Sprich aktuell wird sogar die Sicherheit gefährdet, da das Personal sich nicht richtig ausruhen kann.
 
Im direkten Betrieb, sprich Fahrdienstleiter, Lokführer, Kundenbetreuer, Werkstattpersonal, also genau da, wo seit Jahren das Personal schwindet, während die Verwaltung immer weiter ausgebaut wurde.
 
Ja und woher sollen die Leute kommen? Wen du meinst war mir schon klar, aber vom Arbeitsmarkt hast du glaube ich keine Vorstellung.
 
Es gibt genügend Leute, die derzeit Arbeitsuchend sind und Interesse hätten. Dazu auch Schüler, die bald ihren Abschluss machen und grundsätzlich interessiert sind aber von den Bedingungen abgeschreckt werden.
 
OK, du hast absolut keine Ahnung vom Arbeitsmarkt.
Klar gibt es da hier und da ein paar. Aber ein paar retten nicht die Welt. Ich sehe an allen Ecken und Enden nur Personalbedarf mit Qualifizierung, aber keine (große Menge) Leute, weder qualifizierte, noch welche, die das könnten.
Auch wenn man für ne Bahn fahren keinen Doktortitel braucht, so ist doch etwas an Ausbildung nötig. Gleiches gilt für die Instandhaltung. Da will man auch keinen Affen haben, der die Schraube am Rad links rum festmacht.

Fakt ist und bleibt, der Markt ist leer, nicht nur bei der Bahn. Die Leute kommen und gehen, wie es ihnen passt, nicht wie "früher", wie es der Firma passt.
Die Idee, man könnte sich einfach ein paar Leute von der Straße wegschnappen, ist schon lange nicht mehr valide oder mit anderen Worten, das denken viele, nur stehen da keine Leute rum, die man wegschnappen könnte.
Das sieht man doch hier im Forum. Da werden die Firmen gewechselt wie die Schlüppi. Warum ist das wohl so? Genau, weil es geht. Wie sagt man heute so schön, ein Arbeitnehmermarkt.

Partnerfirmen von uns können ihre frischen Gesellen nicht halten, weil sie es nach der Ausbildung halt woanders hinzieht. Es ist ihr gutes Recht, keine Frage.
Aber auch hier, das geht nur, weil der Markt es halt erlaubt. Es kann also schon rein logisch keinen Überhang an Personal geben.

Und auch die Idee, dass man wegen einer 35h Woche nicht 60h arbeiten könnte, ist auch ganz dünnes Eis. Ich habe auch eine 35h Woche und was ist? Genau, ich mache auch 60h. Warum? Na weil es im Arbeitszeitgesetz genau so vorgesehen ist und mir kein Tarifvertrag bekannt ist, der sowas kategorisch ausschließt.
Auch wenn ich das Ziel gut verstehen kann, die Realität ist eine andere. Und das ist aktuell halt nur der Anfang. Es gibt ja schon Arbeitgeber, die wieder von der 40h Woche sprechen, weil sie einfach die Ressource "Mensch" brauchen. Und zum Glück gibt es auch die, die sagen, wie machen bei 35h lieber die 4 Tage Woche.

Jedes Verkehrsunternehmen sucht für alles Personal. In Berlin haben sie erst die Buslinien ausgedünnt, weil keine Leute da sind. Das, gepaart mit einem erweitertem ÖPNV-Angebot, sorgt nur dafür, dass der Busfahrer aus Berlin auch mal an die Alster umsiedelt, weil er eher auf Küstennebel als auf Berliner Luft steht.

Und auch die Personalgewinnung ist ja nicht so, dass man draußen einfach ein paar Essensmarken verteilt. Da werden, notwendiger Weise, riesige Budgets für aufgefahren, die am Ende vom Gesamtbudget und damit vom Angebot abgehen. Das sind ja keine Schulprojekte, das geht richtig ins Geld. Und dabei konkurrieren dann die Verkehrsanbieter auch miteinander. Kurz um, das mit dem ÖPNV (und auch Langstrecke) wird noch ne spaßige Sache.
 
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Meiner einer ist auch 2015 von dem Verein weg, weil schlechter Chef nachgerutscht, Arbeitsverdichtung und nur Moderat Geld für eine große Stadt im Süden.

Habe gerade Nachgeschaut gültig ab 2022, andere sind PW geschützt.
Lohngruppe 107 = 36.255,75 € und da hast du schon einen Lehrgang der das Rechtfertigt. Basis-Geselle ist 108 = 34.040,00 € und das ist jetzt ja schon gut mit Zusatzurlaub und so weiter, das gab es 2015 nicht.
Bei den Zulagen kannst dir nen Eis kaufen, Doppelte Stunden sind da mehr wert gewesen. Bei uns hieß es damals schon "der Markt ist Leergefegt" Da wurde die GF vom Personal ausgelacht dafür :d
 
Meiner einer ist auch 2015 von dem Verein weg, weil schlechter Chef nachgerutscht, Arbeitsverdichtung und nur Moderat Geld für eine große Stadt im Süden.
Hier sollten halt die Firmen auch mal ansetzen. Nicht jede "Führungskraft" ist auch ne Führungskraft. Da sollte man schauen, dass man an die Stelle die richtige Leute setzt. Aber auch das ist nicht so einfach. Diese Leute wachsen auch nicht am Baum, die muss man sich ranziehen und auf der anderen Seite geht das auch mit Verantwortung und Themen einher, die Leute, die es ggf. könnten, gar nicht wollen.

Wenn man das richtig anstellt hat man aber am Ende ein Arbeitsklima, wo man als AN nicht sofort panisch die Flucht ergreift, nur weil wo anders ein paar EUR mehr drin sind.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

In unserem Tarifvertrag ist die maximale Wochenarbeitszeit festgelegt.
48 Std.
Mehr ist nicht. (40 regulär)
Und da gibt es keinen Passus ala "Wenn die Hölle über uns hereinbricht, gehen wir an das (gesetzliche) Maximum"?
Die 48h haben wir auch drinstehen, weil das die gesetzlichen 6x 8h über 1/2y gemittelt sind.
Dementsprechend sind die 48h auch so formuliert, dass das im Normalfall nicht passieren darf. Das heißt aber auch, dass man eben, unter gewissen Gesichtspunkten, dann eben doch drüber gehen kann.
Kategorisch ausschließend wäre etwas wie "die 48h Wochenarbeitszeit darf unter keinen Umständen überschritten werden". Das heißt dann, dass du nach exakt 48h den Hammer fallen lassen musst, egal wie doll gerade die Hütte brennt. (in der Annahme, dass die 48h nicht "weil es geht" gemacht wurden)
 
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