[Sammelthread] Der große Mobilitätsthread

Wobei das sicherlich auch unterschiedlich sein kann. Beim großen ICE Unglück damals sagte man ja, das eine Notbremsung das locker hätte verhindern können und irgendwer wurde vom abgerollten Rad doch fast gepflöckt, der (oder jemand in der Nähe) den Nothalt hätte nutzen können. Das große Problem bei "nur Anzeige beim Lokführer" ist halt, das sehr viel Zeit verloren geht bis wirklich was passiert, insbesondere wenn erstmal Rücksprache gehalten wird.

Die Leute sollten nicht so viel Angst haben, das auch mal zu nutzen, wenn wirklich eine Gefahr vorliegt. Wenn ein Rad durch den Boden schlägt, ist das - auch ohne den heutigen Kenntnissen - auf jeden Fall ein Nothalt Wert. Damals hat sich aber niemand getraut genau das zu machen, was dann über 100 Menschenleben gekostet hat.
 
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Ob eine Notbremsung das Unglück in Enschede verhindert hätte, wage ich zu bezweifeln. Der fehlerhafte Radreifen ist ja gebrochen und hat sich ja sowohl in den Fahrgastraum gebohrt, als auch unter dem Fahrzeug verkeilt und den Radsatz, vermutlich aus dem Gleis gedrückt.
 
Ich hatte mal in einer meiner Nächte in denen ich nicht schlafen konnte den ganzen Wiki Artikel zu diesem Unglück durchgelesen. Übel.
Das war schon krass was da passiert ist.
 
Laut Doku hätte Not Halt locker verhindert, da zwischen Raddurchschlag und dem eigentlichen Unfall einige Zeit verging. Der Unfall selbst kam doch erst bei der nächsten Weiche, wo das gebrochene Rad die Weiche zwischenzeitlich verstellt und die hinteren Wagons auf ein anderes Gleis gerieten. Wer vorne sahs, hat nicht mal was mitbekommen. Wie lang diese Zeit dazwischen war weiß ich nicht mehr. Eben mal gegoogelt. 6km lag zwischen Schaden und Unfallstelle. bei 200km sind das rund 50m die Sekunde, also ziemlich genau 2min. Auch wenn eine Schnellbremsung bei 200kmh seine Zeit braucht, hätte man auch mit einigen Sekunden Gedenkzeit das Unglück schon verhindern, mindestens aber massiv reduzieren können. Bei 50kmh wären die Wagons nicht so zusammengefaltet worden wie mit 200...

Es gab auch keinen Vorwurf an die Menschen am Rad, sondern einfach nüchtern betrachtet. Es geht darum, das Menschen zu stark zögern, den Notfall zu erkennen und auch zu handeln. Der Mensch rechnet die Wahrscheinlichkeit des Nutzens dieses Nothalts als so gering ein, das sein Risiko auf die Kosten höher betrachtet werden. So sind auch schon Menschen auf Schiffen gestorben, weil der Kapitän kein "Alle Mann auf die Rettungsbote" ausgegeben hat, selbst als völlig offensichtlich war, das die Fähre untergeht (asiatischer Raum vor rund 10 Jahren). Da wurde die Ladeluke nicht geschlossen oder sowas war das...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Konsequenz aus dem Unglück war, das die Reisezüge keine Radreifen mehr verwenden und alle ICE der ersten Generation auf Vollräder umgerüstet wurden. Klar Radreifen sind zwar billiger aber halt nicht so sicher wie Vollräder
 
Ich hatte mal in einer meiner Nächte in denen ich nicht schlafen konnte den ganzen Wiki Artikel zu diesem Unglück durchgelesen. Übel.
Das war schon krass was da passiert ist.

Was richtig übel war, dass der Zugchef meinte, dass er sich selber einen Überblick über die Situation machen müsste.

Das wäre mir in dem fall egal gewesen, ich hätte die Notbremse gezogen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Bei web.de steht unterm Artikel (dpa/cgo)

Einmal ein Link zu einem Eisenbahnforum.

 
Richard Lutz:“die Fahrgäste müssen während der EM zufrieden sein“
DB InfraGo:“lasst uns zur EM mal die S-Bahn Strecke wegen Bauarbeiten sperren“
Was eine geile Planung :fresse:
 
Verstehe echt nicht wieso die ICE TF es oft einfach nicht schaffen an der richtigen Stelle zum halten zu kommen und 1 bis 2 Wagenlängen abweichen. Das ist absolut nervig.
 
Die Fahrkarte gilt am ganzen Bahnsteig. Wenn der Tf frisch ist oder die Baureihe eher selten fährt, ist es normal etwas weiter zu fahren, damit auch alle Türen am Bahnsteig sind.
 
They don't have the technology!

Da musst du schon nach Japan ;-)
 
Dafür braucht es keine Technologie, Erfahrung reicht da aus. Ich fahre auch öfter mal weiter als nötig, besonders, wenn ich außerplanmäßig einen Kurzzug fahre. Normal fahre ich ja immer Doppeltraktion mit 140m, wenn dann mal 70m fehlen, kommt das vor, dass man weiter fährt.
 
Bei dir haben die Fahrgäste aber auch keinen Sitzplatz reserviert zu dem sie hin müssen.

Aber das Personal in diesem Zug ist auch wieder ein absoluter Totalausfall, die halten es mal wieder nicht für nötig mit den Fahrgästen zu kommunizieren.

Die Verkehrsleitung aber auch.
Vor dem ICE den ich nehmen musste war irgendwie der RE1, fuhr wohl eine Umleitung.
In Solingen HBF waren Gleis 3 und 8 frei. Was macht man also?
Lässt man den RE1 einfahren und den ICE am anderen Bahnsteig halten?
Nein, man lässt den RE1 komplett vor dem Bahnhof am Signal halten und drückt damit dem ICE absolut unnötigerweise nochmal Verspätung rein.
 
Nun verbremsen darf sich auch ein FV Tf, sind auch nur Menschen. Dann muss man halt mal ein paar Meter weiter gehen, da bricht man sich auch keinen Zacken aus der Krone. Solingen ist durch die Umleitung derzeit überlastet, da der ganze FV und die RE zwischen Düsseldorf und Köln darüber umgeleitet werden. Dafür ist die Strecke zwischen Hilden und Solingen nicht ausgelegt. Ich bin auch mal gespannt, wie das gleich läuft, ich muss zweimal nach Solingen.
 
Aber Gleis 3 und 8 waren in Solingen komplett frei, seit über 10 Minuten, trotzdem lässt man RE1 und ICE hintereinander vor dem Bahnhof stehen.

Verstehe ich nicht.

Aber was mich grad freut ist, dass die Verspätungsvorhersage seit Beginn der Reise um 10 Minuten auf 5 runter gegangen ist.
 
Da hat die Leitstelle aber nichts zu tun, das ist das Netz, bzw. der Fahrdienstleiter der entscheidet, wer, wann, wo am Bahnsteig kommt. Und da sind wir bei dem Problem der ESTW, der Fahrdienstleiter von Solingen, sitzt in Duisburg.
 
ESTW sind derzeit der heiße Scheiß. Ursprünglich war geplant, den gesamten Zugverkehr in Deutschland von 3 oder 4 zentralen Stellwerken aus zu steuern. Das wurde zum Glück verworfen. Seit das ESTW Duisburg bis Essen West zuständig ist, macht man da mehr Verspätung als vorher, wo das Stellwerk am Essener Hbf dafür zuständig war.
 
Aber Gleis 3 und 8 waren in Solingen komplett frei, seit über 10 Minuten, trotzdem lässt man RE1 und ICE hintereinander vor dem Bahnhof stehen.

Verstehe ich nicht.

Aber was mich grad freut ist, dass die Verspätungsvorhersage seit Beginn der Reise um 10 Minuten auf 5 runter gegangen ist.
BTW. Wenn du mit dem ICE bzw RE von Düsseldorf kommst oder nach Düsseldorf musst, kann er dich nur auf Gleis 8 nehmen. Gleis 3 würde sehr holprig werden, da keine weiche dahin führt.
 
ESTW sind derzeit der heiße Scheiß. Ursprünglich war geplant, den gesamten Zugverkehr in Deutschland von 3 oder 4 zentralen Stellwerken aus zu steuern. Das wurde zum Glück verworfen. Seit das ESTW Duisburg bis Essen West zuständig ist, macht man da mehr Verspätung als vorher, wo das Stellwerk am Essener Hbf dafür zuständig war.

8 Betriebszentralen gibt es. Um daraus alles zu steuern hätte man erstmal überall ESTW bauen müssen, utopisch. Mittlerweile ist man von dem Plan aber auch wieder weg und baut eher regionale Steuerzentralen, das muss aber auch nicht heißen das ein Fdl nicht 200 Streckenkilometer zu bedienen hat.

So ein neues ESTW hat in der Anfangszeit schon hin und wieder noch ein paar Kleinigkeiten, die sind halt immer Einzelstücke. Wird sich aber irgendwann geben. Sagt ja auch niemand das die alte Relaistechnik schlecht ist, braucht halt mehr Personal und ist auch recht aufwändig in der Instandhaltung, vor allem wenn die Wissensträger alle irgendwann weg sind. Diagnose ist beim ESTW schon einfacher.
 
Sag das nicht mir, die regionalen Stellwerke haben auch den Vorteil, das bei einem Verbindungsproblem, relativ schnell einer das ferngesteuerte Stellwerk besetzen kann.
 
BTW. Wenn du mit dem ICE bzw RE von Düsseldorf kommst oder nach Düsseldorf musst, kann er dich nur auf Gleis 8 nehmen. Gleis 3 würde sehr holprig werden, da keine weiche dahin führt.
Wäre ja nicht das Problem gewesen, der RE musste über Düsseldorf und ist dann über Gleis 8 und der ICE war auf Gleis 3.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

braucht halt mehr Personal und ist auch recht aufwändig in der Instandhaltung
Wem sagst du das, ich hatte die Schaltpläne dazu in der Hand👍
 
ESTW sind derzeit der heiße Scheiß. [...]
bei der DB vielleicht
wikipedia schrieb:
Das erste ESTW wurde 1978 auf dem Bahnhof Göteborg Central in Schweden in Betrieb genommen. Es stammt von der Firma Ericsson Signal.
Im Sommer 1983 ging bei der Arthur-Taylor-Colliery in Südafrika das erste Voll-ESTW der Firma Siemens in Betrieb.
Als erste Staatsbahn bestellte um 1983 die Nederlandse Spoorwegen ein elektronisches Stellwerk, das (Stand: 1983) im Mai 1984 im Bahnhof Hilversum in Betrieb gehen sollte.
vor mehr als 40 JAHREN! hat ein deutscher konzern sowas in afrika in betrieb genommen. nur bei der DB, da ist das immer noch der 'heisse' scheiss. 😭


aber es wird noch schlimmer: gebremst wird anscheinend nicht automatisch?
das ist dermassen einfach, jedem 1. semester kannst du das als projekt geben. dazu reicht abiturswissen:
- ich fahre x m/s
- ich moechte in y m stehen
- ich kann/moechte mit maximal z m/s^2 beschleunigen
- packe irgendeine logistische funktion drum rum, damit der bremsvorgang sehr sanft beginnt und endet.
die DB setzt derweil lieber auf die erfahrung der mitarbeiter, damit der zug zumindest meistens dort haelt wo er soll. die kunden sind ja froh wenn er ueberhaupt kommt.


spoiler moderne technik:
eigentlich hatte ich daran gedacht, dass man die planung automatisch optimiert.
- dazu nimmt man sich ein paar informatiker (richtige, von der uni, keine webdevs etc.) und laesst die den krempel als optimierungsproblem definieren.
- dann optimiert man das mit seit jahrzehnten vorhandenen algorithmen und fertig ist der lack.
- mir ist bewusst, dass die ideale loesung damit nicht gefunden wird, aber ein ausreichend gutes lokales optimum wird sich in aktzeptabler zeit finden lassen.

Seit das ESTW Duisburg bis Essen West zuständig ist, macht man da mehr Verspätung als vorher, wo das Stellwerk am Essener Hbf dafür zuständig war.
stattdessen klingt es hier so, als waere die zuverlaessigkeit der bahn davon abhaengig wie betrunken oder ausgeschlafen das personal ist, was die planung von hand macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deinem Spoiler, der überwiegende Teil der Planung wird von Computern gemacht ohne manuell überprüft zu werden. Unter anderem auch unsere Schichten, wo du zum Dienstbeginn, z.B. von Essen nach Düsseldorf musst und in Düsseldorf exakt 4 Minuten Übergang hast, um deinen Zug zu übernehmen. Da wird ausschließlich vom opimalen Fall ausgegangen aber hat dein Zug, mit dem du die Gastfahrt hast Verspätung, geht das natürlich in die Hose. Der Dienstbeginn ist dann auch 3 Minuten, bevor deine Gastfahrt beginnt. Ich bin zwar grundsätzlich früher an der Dienststelle aber nehme immer, genau die Gastfahrt, die vorgegeben ist. Anders begreifen die es nicht und wenn ich einen anderen Zug nehmen würde und der würde liegen bleiben, heißt es „wieso hast du den genommen, du solltest Zug xxx nehmen“.
 
ESTW in Deutschland gibt es seit 1985 (Betriebserprobung Murnau) und seitdem wurde das Zeug auch stetig weiterentwickelt. Da braucht man nicht denken das wir aktuell immernoch den Krempel verbauen wie damals.

DSTW sind auch schon seit Jahren in Entwicklung und werden demnächst großflächig ausgerollt.

Automatisch fahren und Bremsen geht auch einwandfrei, es hapert halt an der Umsetzung in der Fläche.
 
Ich frage mich echt was die ganzen Verkehrsplaner eigentlich gelernt haben, man versucht bequem durch die Stadt zu radeln und muss ständig überlegen was man macht weil die Verkehrsplaner einfach
widersprüchliche Beschilderung/Infrastruktur bauen.

Da führt ein eingefärbter Radfahrstreifen in die Einbahnstraße hinein, aber das Schild das die Einfahrt erlaubt fehlt.

Kommt man von der Nebenstraße auf die Hauptstraße sieht man ein Schild das Radverkehr in beide Richtungen anzeigt, aber die Fahrradwegschilder an der Kreuzung zeigen nur einen Fahrradweg in eine Richtung.

etc
 
Vielleicht brauchte das noch jemand für seine Sammlung? 😁
 
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