Also der kleine ifi Zen Stack ist in etwa wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe Kritikpunkte, irgendwie auch ein paar mehr, aber am Ende darf man nicht vergessen, dass so ein Stack auch nicht all zu viel kostet. Was ich, irgendwie ifi Stack typisch nicht mag ist, wenn der DAC auch noch so viel KHV Zeug hat, was man dann ja eh nicht nutzt. Das fand ich beim Pro iDSD schon sinnfrei. Sie hätten einfach 3 Geräte bringen müssen je Serie, einen reinen KHV, einen reinen DAC und ein All-in-One. Mache ich mal mit Kritik weiter ... der "Truebass" wie er beim Zen DAC heißt gefällt mir gar nicht. Der hebt gefühlt alles etwas an, aber Bass und Höhen besonders, dadurch klingt das viel zu übertrieben und unstimmig. Ist für mich, mit den Hörern die ich hier habe, nicht zu gebrauchen. Klar, der Stack kostet "nur" 350 EUR, aber muss da jeder Druckknopf so wackeln und klappern? Als ich das Gerät das 1. Mal ausgepackt hatte, dachte ich, dass im Inneren lose Teile rumfliegen, aber das waren die Knöpfe, die total wackelig im Gerät verbaut sind. Da hätte man Kippschalter oder Knöpfe aus Hartgummi nehmen soll oder so. Der Volumenregler ist bei beiden Geräte aber gut, aber das Problem ist, dass er sich, wenn er als reiner DAC genutzt wird, den Strom via USB zieht und kein Netzteil nötig ist, aber die Beleuchtung permanent an bleibt, auch wenn der PC aus ist. Auch finde ich die Optik, wenn man gerne etwas abseits vom Einheitsbrei möchte, ganz cool. Aber es muss einem klar sein, dass man die Geräte, rein optisch, halt mit keinem anderen Gerät am Markt, außer der Zen Serie selbst, kombinieren kann. Erinnert mich etwas an SMSL, die haben auch immer so komische Designs (wobei ich die von SMSL viel hässlicher finde).
Soooo ... genug auf den armen ifi Stack rumgehackt ... Der der Zen DAC ist für seine > 200 EUR als All-In-One ziemlich cool. Bietet balanced und unbalanced KH Ausgang, man kann einen KHV balanced und unbalanced anschließen, er ist günstig, hat einen MQA Renderer (muss jeder selber entscheiden ob das ein Vor- oder Nachteil ist), Truebass-Option um den Klang mit einem Knopfdruck zu verändern, ist schön klein und der Klang passt auch. IEM sollte man aber nicht mit betreiben, da ich schon ein hörbares Grundrauschen mit meinen Valkyrie habe, die nicht einmal sonderlich effizient sind. Kann mir also vorstellen, dass das Rauschen noch schlimmer werden könnte. Der Can hat auch ein minimales Rauschen, aber das geht noch halbwegs. Ich weiß jetzt nicht was die 2 über den 4,4mm Ausgang für eine Ausgangsimpedanz haben, aber vermutlich über 2 Ohm. Und ja, der Zen DAC hat den doch eher klassischen Burr Brown Sound, also etwas smoother und wärmer, aber nur etwas. Aus der Erinnerung heraus war das bei dem micro und nano Black Label noch einen Ticken smoother. Der Can hat dann deutlich mehr Power, das doch eher bekannte, klassische XBass sowie 3D+, welches einzeln oder zusammen aktiviert werden kann, 4 unterschiedliche Gainregler (wobei der kleinste Gain schon recht laut ist bei Volumenstellung zwischen 8 und 9 Uhr mit den Valkyrie) und hat mehrere Inputs.
Fazit fällt mir etwa schwer ... beide zusammen sind schon nicht mehr ganz so günstig, leisten sich dann aber doch, meiner Meinung nach, zu viele Patzer. Wer einen günstigen und modernen DAC mit balanced Ausgängen sucht, den kann ich den Zen DAC definitiv empfehlen. Aber im Stack? Für ca. 350 EUR gibt es da den neuen Topping EX5, welcher sogar einen MQA Full Decoder hat und meiner Meinung nach auch schicker daher kommt. Ebenfalls aus dem Hause Topping wäre da ein Stack aus E30 und L30 zu nennen, welcher nochmal deutlich mehr Power hat. Weitere Konkurrenz wäre der M500 von SMSL und der Xduoo XA-10.
Den Use Case. dem ich mir vorstellen könnte wäre, wenn man ein schmales Startbudget hat und mit dem Zen DAC starten und dann bei Zeiten den Stack mit den Can aufwertet.
Aso, und man hat am Ende den gewohnt sehr guten Service von ifi, ist auch immer etwas wert