Wo wir gerade einmal dabei sind vielleicht auch mal ein kurzes Fazit von mir, nach nunmehr 3 Wochen Nutzung eines M1 MBP (8GB/512GB).
Dass der M1 in Tests so gut wie alles outperformed haben wir schon zu Genüge gesehen, aber wen jucken die Zahlen im Alltag.
Kurz zum
Userprofil:
Komme von einem 2014er MBP (i7 1,5/16/512), also liegen solide 6 Jahre dazwischen, von daher vielleicht nicht ganz vergleichbar).
Ich sitze von 24 Stunden gut 12-16 am Rechner, die meisten davon am Mac. Genutzt werden die Standard MacOS Programme: Safari mit i.d.R. 20+ Tabs, Mail, Kalender...
Chrome (mit etwas weniger Tabs als in Safari
), Office (Excel meistens dauerhaft ≥3 Tabellen, Powerpoint mehrere Foliensätze, Word mehrere Dokumente), Adobe Suite (Photoshop und Lightroom (beides nur bei Bedarf offen), Acrobat Pro dauerhaft mit vielen PDFs) und seit kurzem von Premiere Pro auf Final Cut Pro (bei Bedarf offen) umgestiegen.
Dazu ist außerdem immer VS Code mit mal größeren, mal kleineren Files auf.
Ergo habe ich an einem ganz normalen Tag
immer ca. 12-14 Programme offen, was für viele Nutzer sicher auch Normalität ist.
Nachfolgend mal die drei für mich wichtigsten Aspekte:
Performance:
Ist, verglichen mit dem 14er MBP und der ThinkPad Möhre von der Arbeit, eine vollkommen neue Welt. Sämtliche Programme laufen trotz Vielfalt der Instanzen zu jeder Zeit mit absolut Null Verzögerung. Ungelogen, das Ding hat noch nie auch nur eine Sekunde zum Überlegen gebraucht, egal ob es schon ARM-portierte oder durch Rosetta 2 übersetzte Programme sind. Ich kann jederzeit von A nach F über Z und zurück switchen. Kannte ich so bisher nicht und ist ein völlig neues, angenehmeres und effektiveres Arbeiten. Übersetzte Programme wie bspw. Photoshop, Lightroom, VS Code und Acrobat laufen genauso wie die bereits angepassten Programme. Lediglich bei Acrobat habe ich das Problem, dass wenn ich in einem PDF bin und markiere/editiere, die obere und untere Leiste (also oben Einstellungen etc., unten die Programme) verschwinden. Kommen aber wieder sobald man auf den leeren Raum klickt. Ist allerdings auch bisher das einzige "Problem" das ich feststellen konnte und sicher in dem Moment, in dem Adobe seinen Arsch hoch bekommt und die ARM Versionen released (im Ernst, Adobe, langsam wirds peinlich...), behoben.
War erst stark am überlegen ob 8GB Arbeitsspeicher reichen oder man doch noch wartet bis die 16er Versionen wieder verfügbar sind. Absolutely no need. Habe noch nie mehr als 6,5GB belegt gesehen. Bei meinem Anwendungsprofil wäre es, nach jetzigem Stand, unnötig gewesen.
Lautstärke:
Nichts. Stille. Auch im Pro, welches einen Lüfter besitzt. Wüsst ich's nicht könnte man aber auch denken wäre lüfterlos wie das Air. Mein altes Pro meinte bei besagtem "workload", sprich viele offene und simultan verwendete Programme, auf 747 machen zu müssen. War angesichts der Temperatur, vor allem im oberen linken Drittel über der Tastatur, auch angemessen.
Kennt der M1 aber demnach nicht mehr. Doof nur, wenn man das Ding Abends im Bett auf dem Bauch liegen hat - früher war's schön warm, jetzt muss immer ne Decke dazwischen weils mir zu kalt ist.
Akkulaufzeit:
Selbst bei 12 Stunden heavy use (mein persönlicher
heavy use wie oben beschrieben, andere verstehen unter dem Begriff sicher etwas anderes
) komm ich noch gut über ca. 2/3 des nächsten Tages. Die Tests sind also nicht übertrieben. Gammel ich hingegen einfach nur rum, hier und da surfen,YouTube, Netflix etc. komme ich, Freitag Mittag/frühen Nachmittag vom Strom getrennt,
locker übers Wochenende. War für mich auch einer der Hauptgründe für den Wechsel auf M1 und alle Erwartungen wurden übertroffen.
Alles sehr pro-lastig, ich weiß. Aber mir fällt wirklich kaum bis nichts nachteiliges ein und wenn, dann war das vorher klar und wurde bewusst in Kauf genommen. Ich wusste beim Kauf, dass erst nach und nach alles auf die neue Architektur portiert werden muss. Ich wusste aber auch, dass die meisten meiner Programme schon laufen. Rosetta macht zudem einen sagenhaften Job. Einzig Docker will noch nicht so wirklich, ist allerdings auch nicht essentiell.
Ich wusste auch, dass der M1 out-of-the-box nur 2 Bildschirme unterstützt, wovon einer bei den Notebooks schon in Benutzung ist. DisplayLink soll zwar Abhilfe schaffen, funktioniert bei mir allerdings nicht wie es soll. Ärgerlich, liegt jedoch an der DisplayLink Software und nicht am Mac.
Touchbar muss jeder für sich wissen, die Debatte gab's aber auch schon vor den neuen Chips. Tastatur ist endlich wieder näher an der der alten Macs. Tastenhub ist zwar immer noch merklich geringer als bei meinem 14er (welches, hands down, die geilste Tastatur hatte), aber auch für mich als Vielschreiber endlich wieder, im Vergleich zum Scissor-Keyboard was mMn. mehr Krankheit als Tastatur war, angenehm zum Tippen.
Alles in allem würde ich sagen, hat Apples Architekturwechsel massiv positiv zum Preis-Leistungs-Verhältnis beigetragen, vor allem im Vergleich zu Vorgängergenerationen.
Ist jedoch alles meine subjektive Meinung. Ich bin seit Jahren Fan und eingefleischter Nutzer von MacOS, jedoch stieß auch mir Apples Preispolitik immer wieder sauer auf. Der M1 war jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Grüße in die Runde!
PS: Nutze Magnet auch schon seit 3 Ewigkeiten, mein persönlicher Favorit.