2. Ein Diesel bietet nie ein so großes nutzbares Drehzahlband wie ein Benziner.
Unter 1500u/min verharren die meisten Diesel im Drehmomentkeller, wo der Turbolader nicht genug Druck aufbauen kann, beim Saugbenziner gibt es das nicht. Ab 2000u/min geht es dann beim Diesel richtig los, ist aber in den meisten Fällen bei 4000u/min auch schon wieder vorbei, kaum ein Diesel dreht willig an den Begrenzer ran.
Das schaltfaule Fahren mit dem Diesel ist ein Irrglaube, beim Diesel rührt man viel mehr in der Schaltbox als bei einem Benziner. Da das Drehzahlband geringer ist muss man öfters einen passenden Gang wählen.
Ich bin den aktuellen 118i und 118d (beide 143PS) im direkten Vergleich gefahren. Der Diesel fühlt sich aufgrund des Turbos agiler an, mit dem 118i kann ich aber wunderbar ab 800u/min ohne Turboloch beschleunigen, wenn es sein muss, während sich der Diesel dort schüttelt und brummt, und nur gaaaanz langsam Drehmoment aufbaut.
Auch heute noch ist ein Dieselmotor eine ganze Ecke schwerer als ein Ottomotor, was sich fast immer nachteilig auf die Gewichtsverteilung auswirkt.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin absolut keine Gegner der Dieselmotoren und fahre auch gerne Dieselmotoren. Gerade in Fahrzeugen mit Reisequalitäten bevorzuge ich den Dieselmotor, auch aufgrund seiner besseren Ökonomie und damit deutlich höheren Reichweite.