nach 5 jahren hat der BMW i3 hier noch 86%. nach 10 jahren dann 72%? nachg 15 noch 58%?
das problem, im winter kommt man damit nicht mehr weit. als stadtauto aber ausreichend.
Das was der ADAC da getestet hat ist ein i3 60Ah mit Range-Extender. Die sind dafür bekannt schneller abzubauen als die gleiche Akku-Generation ohne Verbrenner im Heck. Warum? Weil der Akku im REX-Betrieb auf besonders niedrige SOCs gefahren wird und dann zusätzlich geladen und entladen wird.
Aber das ist nicht alles:
* Beim i3 lässt sich der Akku relativ einfach upgraden. Ich kenne mittlerweile einige Fälle, die sich für 2013er i3 die neuen 120Ah-Zellen besorgt haben, die 60er stehen als Solarspeicher im Keller. So günstig kommst du nicht an die Kapazität dafür.
* Akkus altern nicht linear. Am Anfang ihres Lebenszyklus bauen sie "stark" ab, danach ist das ein ziemliches Plateau. Wenn man die Dinger richtig behandelt sieht das ganz anders aus:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/opel/opel-ampera-dauertest/ nach 180.000km und 8 Jahren 97% Restkapazität. Durch ein "Update" Verlust von 9 Prozentpunkten. Unterm Strich sind das also 12% auf 200.000km. Wenn jeder Verbrenner so wenig verschleiß zeigen würde, dann könnte die Hälfte der Werkstätten dicht machen.
Ich richte mich immer nur nach der aktuellen Faktenlage, denn alles andere ist Glaskugel gucken. Und aktuell sind wir eben nicht in der Lage soviele Akkus für die Elektroautos zu produzieren.
Wir benötigen aber jetzt bereits Lösungen und haben keine Jahrzehnte Zeit um auf neue Technologien zu warten.
Das Gespenst geistert jetzt seit 10 Jahren durch die Gegend. Das was du meinst sind die Produktionskapazitäten, die erst aufgebaut werden müssen. Kein so tiefgreifender technologischer Wandel geht über Nacht.
Auch die Lösungen abseits des Autos:
Wir brauchen jetzt Lösungen, da wir uns keine Jahrzehnte mehr Zeit lassen können um die Mobilkität auf Null CO2 umzustellen. Und die Mobilität ist ja nur ein Teil des Problems.
Ich gebe dir hier recht. Das Thema ist aber, dass alles was irgendwie mit dem Thema "Klimaschutz" zu tun hat, gleichgesetzt wird mit einem Luxusgut, "muss man sich leisten können". Das wird dem Problem aber nicht gerecht. Hier auf dem Land leben in der Gemeinde 5000 Einwohner verteilt auf 40km² - verteilt auf eine schöne Anzahl von Ortsteilen. Eine Ortschaft weiter sind es 1300 auf 23km² - auch wieder aufgeteilt. Die Struktur dieses Landstrichs gibt keinen sinnvollen ÖPNV her. Auch wenn ich das mit autonomen Shuttles ohne festen Fahrplan abbilden will, generiere ich abseits des Pendelverkehrs jede Menge zusätzliche Leerfahrten mit einem Fahrzeug welches erheblich größer ist. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Dass man in Ballungsräumen keine Autos braucht, wenn man den Nahverkehr sinnvoll strukturiert, ist ein anderes Thema.
Aber auch da hast du Planungszeiten von jenseits von gut und böse. In Augsburg wird jetzt die Linie 3 nach Königsbrunn verlängert. Diese Planung hatte eine standardisierte Bewertung von 6 - ich glaube mittlerweile ist es sogar 9 - und bis zur Umsetzung vergingen jetzt nahezu 40 Jahre(!). Auf einem Korridor ohne Eingriffe in den Straßenverkehr, der für diese Zwecke freigehalten wurde.
Wie "clever" sich da die Bevölkerung anstellt merkt man nicht nur in Augsburg, wo nebenzu gegen die Linie 6 (mittlerweile gute 10 Jahre in Betrieb) und gegen die Linie 5 geschossen wird, sondern auch andernorts, siehe Wiesbaden. Da wird mit Bussen "angetrieben mit freier Energie" und ähnlich esoterischem Mist Stimmung gegen solche Projekte gemacht, Hauptsache Stillstand. Hauptsache Denkzettel an die Politik verteilen. Natürlich sind Projekte wie BER und Elbphilharmonie Dauerbrenner in der Berichterstattung, über geglückte Planungen lohnt es sich ja nicht zu reden.
Und dann sprechen wir hier von enormen Planungs- und Bauzeiten, und auch da musst du Unternehmen finden, die nicht auf absehbare Zeit ausgebucht sind.
Ich habe heute beschlossen, die Ölheizung doch zu aktivieren und einen Teil des übrigen Öls selbst zu verfeuern anstatt in der kalten Bude zu sitzen, weil unser Heizungsbauer schlicht die bestellte Heizung erst einen Monat später bekommt.
Auf der anderen Seite sehe ich, wie einige hundert km weiter meinen Schwieger-Großeltern eine neue Ölheizung angedreht wird, weil die ja während ihrer Lebenszeit billiger wäre als Pellets oder die vorhandene Wärmepumpe einfach mit einem moderneren Exemplar zu ersetzen. Und dann muss man sich auch vor Augen halten, dass wir immer noch neue Ölheizungen verbauen lassen - die in den nächsten Jahrzehnten in keine Austauschpflicht laufen und definitiv nicht mit Synfuel betrieben werden. Der einzige Grund: Sie sind spottbillig - und Heizöl wird zusätzlich steuerlich vergünstigt! Ein Ölkessel kostet 5-7k€, für die Pelletheizung bezahlen wir >30k€. Auf lange Sicht rentiert sich das immer noch, dazu kommt noch eine Förderung - trotz der bleibt auch die Geschichte gut drei- bis vierfach so teuer wie die Öl-Version.
Und DAS ist auch ein Teil des Problems.