Ausserdem betrachtest du jetzt wieder explizit den Winter. Warum? Na und, dann wird halt der Akku im Winter kaum überhaupt mal voll. Deswegen nen kleineren nehmen, der dann aber selbst im Sommer nichtmal eine Nacht durchhält? Macht doch auch keinen Sinn.
Ich betrachte ihn deswegen besonders, weil der Sinn eines Speichers gegen Sommer immer weiter schwindet. Wenn in den hellen Monaten die PV Anlage bereits um 6Uhr morgens bis weit über 20Uhr hinaus genug Schub vom Dach bringt, dann wird die Energie vom Dach ohne zwischenspeicherung einfach direkt verbraucht und kurzzeitige Peaks (Backen usw., das schafft auch ein kleiner Speicher). Und zudem sind die Nächte kurz. Wenn so das Grundrauschen im Haus 400Watt beträgt und die Anlage diese in den hellen Monaten z.B. bis 20Uhr liefern kann und diesen Wert auch schon um 6 Uhr morgens wieder voll vom Dach abgedeckt. Dann hast du eine wesentlich kürzerer Nacht als im Winter und damit sinkt auch die Notwendigkeit Energie im Akku vorzuhalten.
Es sind doch genau die dunklen Monate die dafür sorgen müssen dass man durch eine potentielle Pufferung der Energie auskommt. Und genau da hast du den umgekehrten Fall dass du zwar viel Akku-Kapazität bräuchtest, aber diese nicht gefüllt bekommst. (wenn man nicht grade 30kwpeak auf dem Dach hat)
Die PV-Dimensionierung ist nur die eine Seite die für die Akkukapazität eine Rolle spielt. Die andere ist eben der eigene Verbrauch.
Naja, die PV Dimensionierung ist die Generatorleistung. Es bringt dir überhaupt nichts eine 30kwh Batterie in den Keller zu stellen wenn du nur 5kwp PV Modulleistung hast. Denn von irgendwoher muss ja die Leistung bzw. besser gesagt die Energie kommen.
Wenn der Verbrauch natürlich im Verhältnis zur PV-kWp so hoch ist, das man dann den Akku selbst bei Sonn nichtmehr aufgeladen kriegt... dann ist der Akku zu groß
Dieser Fall wird wohl hoffentlich kaum Auftreten. Selbst bei einer 4kw-Peak Anlage wäre ja ein durchschnittlicher Speicher im Sommer nach 3 Stunden gefüllt wenn man nicht zufällig die ganze Zeit kocht oder wäscht.
Hab sogar im Bekanntenkreis genau diesen Fall: ~10kWp, 5kWh Akku. Akku ist im Sommer vormittags um 10 Uhr schon wieder voll und Nachts um 3, 4 Uhr schon wieder leer. Jeden Tag. Weil Wärmepumpe, Whirlpool und Aquarienheizungen halt auch Nachts laufen und den Akku leer saugen.
Ein Speicher der für mich jeden Tag komplett voll wird und komplett leer gefahren wird ist für mich eher ein Paradebeispiel dass der Bekannte ein super Verhältnis aus Generatorleistung und Akkugröße gewählt hat. Denn ich glaube kaum dass er mit einem anscheinend sehr hohen Grundverbrauch damit überhaupt genug Energie im Frühjahr, Herbst und Winter vom Dach einsammeln kann, dass all das versorgt wird UND ZUSÄTZLICH noch ein großer Speicher gefüllt würde. Würde er jetzt auf einen 10kwh Speicher wechseln wird er wohl recht schnell feststellen, dass er vielleicht 2-3 Monate im Sommer hätte bei denen der große Akku dann halt nicht um 4 Uhr leer ist sondern um 6Uhr, aber im Winter würde ihm das nichts bringen, weil die 10kwh gar nicht erst gefüllt würden.
10kWp ist halt auch schon eine ganze Menge. 10kW verbrauchen die wenigsten Menschen, auch wenn sie den ganzen Tag zuhause sind. Du hast nur 3 Phasen und jede Phase ist normalerweise so abgesichert, das du nur 3,5kW pro Phase nutzen kannst. Du kannst also sowieso maximal 10,5kW Verbrauch auf einmal haben und selbst das nur wenn du das optimal auf alle 3 Phasen verteilst. Ansonsten fliegt ne Sicherung. Und solche Verbräuche hat man idR nicht. Großverbraucher, wie ggf. ein Herd laufen ja auch nicht rund um die Uhr. Dann zieht der halt mal 3kW für 2 Stunden. In den 2 Stunden lädt der Akku dann halt nur noch mit 4kW.
Nein tut mir leid. Das stimmt so nicht. Wir haben ein wirklich altes Haus aus den 50er Jahren. Und jede Phase ist mit 35A abgesichert. Das bedeutet dass unserem Hausanschluss knapp 25kw bzw. knapp 8kw pro Phase zur Verfügung stehen. Das wäre auch sonst etwas eng.
Da heute das Wetter dunkel war habe ich das Auto mit voller Leistung (11KW) geladen, gleichzeitig lief die Waschmaschine (2,5kw) und auch die Spülmaschine (2,5kw beim Trocknen). Ich komme regelmäßig über 10kw Momentanverbrauch im Haus.
Ein E-Auto zu laden, saugt natürlich besonders viel Strom weg. Das sind dann halt die Spitzen wo der Tagesverbrauch die Tageserzeugung ggf. sogar übersteigt. Dann muss man sich halt entscheiden, ob man lieber den E-Auto-Akku geladen haben will, oder den Haus-Akku. Oder eben die Ladeleistung des Autos entsprechend drosseln. Wobei das natürlich auch ein Teil des eigenen Verbrauchs ist. Wenn man jeden Tag 30kWh ins Auto nachladen muss, dann wirds mit nur 10kWp sowieso schon eng.
Richtig erfasst, es ist eine Priorisierung, weil, wie du schon sagst, das Auto mitunter mehr Energie zieht als die PV am ganzen Tag erzeugt. Aber darauf will ich ja hinaus. Wir reden ja nur von EINEM E-Auto. In zukunft sind aber 2-E-Autos in einem Familien-Szenario nicht unwahrscheinlich. Und dann wie gesagt die Wärmepumpe die im Frühjahr/Herbst/Winter läuft. Diese Verbraucher ziehen so viel und mit höherer Prio, das ein Akku zukünftig einfach dann verhungert. Das ist einfach so. Es bliebe dann halt der Sommer, wo die WP aus ist, und das Dach selbst fürs E-Auto genug Schub liefert. Aber ist es dann noch wirtschaftlich einen GROSSEN Speicher zu haben der im Sommer ohnehin wenig zu tun hat?
Also laut meiner Stromabrechnung habe ich 2023 im Schnitt 5,5kWh/Tag verbraucht. Das man alleine über Nacht 4-5kWh nur durch Grundlast verbraucht ist also auch wieder nur eine Annahme von dir. Das kann bei jemandem so sein, muss aber nicht.
Richtig, kann, muss nicht, aber die Definition einer Nacht ist ja auch davon abhängig wie lange es dunkel ist. Aber immer dann wenn es lange dunkel ist, gibt es auch bei typischen PV Anlagen mit 5-10kwpeak zu wenig Dampf um damit einen Akku gut zu füllen.
Ich hänge gerne mal an, wie sich anhand realer Daten bei mir ein unterschiedlich großer Speicher verhalten hätte in meinem Fall. Diese 3 Monate kann man auch auf die letzten 3 Monate des letzten Jahres übertragen, die verhalten sich ähnlich.
man sieht da eigentlich sehr gut dran, dass eine kleine Batterie für meine Anlage eigentlich ideal wäre. Selbst eine Verdopplung auf 10kwh hätte mir nur 4% Netz-Einkauf-Ersparnis eingebracht. Und im Sommer sind die Nächte nur so kurz, da hatte ich über Nacht Verbräuche von 2-3kwh. Ich bleibe dabei. Meiner Meinung nach werden derzeit die meisten Akkuspeicher zu groß dimensioniert. Eine hohe Zyklenzahl deutet eigentlich darauf hin, dass der Speicher perfekt gesized ist.
Wer natürlich in Eigenregie AC Speicher aufbaut, der kann das ja ruhig üppig dimensinonieren. Diese Speicher sind verglichen mit damals unheimlich günstig geworden. Aber der typische Kunde, der sich vom Solateur ein HVS System einbauen lässt, der lässt bei 5kwh Speicherunterschied schon einige Euros liegen. Das muss so ein Speicher erstmal wieder einwirtschaften. Und da bin ich der Meinung lieber ein kleiner Speicher mit vielen Zyklen.