Festplatten-Kaufberatung - Übersicht
Wichtig: Die Kaufberatung für Solid State Drives findet ihr hier.
1. High-End (Systemlaufwerke)
2. Mainstream (System und/oder Daten)
3. Stromsparend (Daten, intern oder für externe Gehäuse)
4. RAID-Festplatten
5. Welche Festplatte für 24/7-Betrieb?
6. Warnung vor Festplatten ohne Herstellergarantie
highend1. High-End (10.000 U/min)
Sehr schnelle Laufwerke, aufgrund des hohen Preis/GB-Verhältnis meistens nur als Systemlaufwerk zu empfehlen (in Verbindung mit einer größeren, günstigeren Festplatte für alle anderen Daten).
mainstream2. Mainstream (7.200 U/min)
Vergleichsweise günstige, aber trotzdem sehr schnelle und für das Betriebssystem empfohlene Laufwerke. Aufgrund des guten Preis/GB-Verhältnis auch als Datenlaufwerk einsetzbar, sofern hohe Transfergeschwindigkeiten notwendig sind.
Wer schnell eine Empfehlung möchte, greift einfach zu einem mit einem Sternchen (*) markierten Laufwerk. Diese sind z.Z. besonders empfehlenswert.
green3. Stromsparend (5.400 U/min)
Diese Festplatten sollen primär Strom sparen und laufen deshalb nur mit geringer Drehzahl. Dies bringt automatisch eine geringere Geräusch- und Wärmeentwicklung, aber auch verminderte Leistung mit sich. Als Datenlaufwerk so gut wie immer ausreichend, als Systemlaufwerk nicht unbedingt zu empfehlen (außer für Spezialanwendungen wie HTPC o.ä.).
Aufgrund der geringen Wärmeentwicklung ebenfalls sehr gut für nicht aktiv gekühlte externe Festplattengehäuse geeignet.
raid4. RAID-Festplatten
Einige Hersteller bieten sog. RAID-Editionen ihrer Festplatten an. Diese Unterscheiden sich von den normalen Versionen im wesentlichen durch eine längere Garantie und einen höheren Preis. Um von RAID-Controllern nicht aus einem redundanten Volume geworfen zu werden, brechen sie die Fehlerkorrektur nach wenigen Sekunden ab und lassen den Controller die Korrektur übernehmen (bei Western Digital heißt dieses Feature TLER). Normale Desktoplaufwerke lassen sich wesentlich mehr Zeit, da es sonst keine andere Möglichkeit gibt, einen Datenfehler zu korrigieren. Abgesehen davon laufen die Festplatten auch als Einzellaufwerke einwandfrei. Da sie im Vergleich zu den Desktoplaufwerken allerdings keine höhere Performance aufweisen, gibt es eigentlich keinen Grund diese Laufwerke zu kaufen, solange man kein RAID Level 1 (und aufwärts) aufbauen will.
Wichtig: Wie schon geschrieben sind diese RAID-Festplatten nur für redundante Volumes gedacht, das heißt sie sind nicht für ein RAID0 geeignet. Da es im RAID0 technikbedingt keine weitere Fehlerkorrekturmöglichkeit gibt, wäre der Einsatz dieser Laufwerke im RAID0 kontraproduktiv.
2475. Welche Festplatte für 24/7-Betrieb?
Zuerst ist zwischen Dauerlast und Dauerbetrieb zu unterscheiden. Dauerbetrieb, also lediglich hauptsächlich Betrieb im Leerlauf, macht jede Festplatte ohne Probleme mit. Dauerlast, also ständige lesende und/oder schreibende Zugriffe, verlangt einer Festplatte wesentlich mehr ab.
Die meisten SATA-Festplatten mit dem Zusatz "24/7-geeignet" sind aber genau nicht für Dauerlast zugelassen. Dafür muss man mehrere Preisstufen nach oben und z.B. zu entsprechenden SAS-Laufwerken greifen.
Da diese Laufwerke (und der dazu benötigte Controller!) jedoch außerordentlich teuer sind, würde ich immer auf normale Desktop-Platten setzen, solange es die Umstände zulassen. Natürlich würde niemand in einen Server, der hochverfügbar sein muss, Desktop-Laufwerke einbauen.
Für den Heimbetrieb ist das jedoch vollkommend ausreichend. Auch hier lässt sich die Verfügbarkeit natürlich z.B. durch ein RAID1 erhöhen. Backups sind allerdings nach wie vor Pflicht, ein RAID ersetzt kein Backup.
Auch wenn man damit rechnet, dass eine Festplatte durch den Dauerbetrieb/-last eventuell früher ausfällt und man diese ersetzen muss, kommt man dabei immernoch günstiger als mit einer professionellen Lösung.
oem6. Warnung vor Festplatten ohne Herstellergarantie
Leider kommt es immer wieder vor, dass Händler von ihren Distributoren Festplatten geliefert bekommen, die eigentlich nicht für den Verkauf im Einzelhandel bestimmt waren und somit keinerlei Garantie durch den Hersteller besitzen.
Um das zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich vorher mit dem Händler in Verbindung zu setzen und diese Frage zu klären oder, sollte das nicht möglich sein, den Garantiestatus anhand der Seriennummer direkt nach Erhalt der Festplatten zu überprüfen und die Laufwerke ggf. zurückzuschicken.
Zu dieser Thematik existiert außerdem ein Sammelthread.
Changelog
10.09.09 +Barracuda LP, +WD2001FASS
30.07.09 +Samsung F3
13.06.09 +WD10EADS-00M2B0, +WD5001AALS-00L3B2
10.05.09 *Platterangaben 7K1000B
05.05.09 +(E)7K1000B, div. Änderungen
10.04.09 +Punkt 5+6, +WD20EADS, +WD15EADS
07.03.09 Veröffentlichung
Wichtig: Die Kaufberatung für Solid State Drives findet ihr hier.
1. High-End (Systemlaufwerke)
2. Mainstream (System und/oder Daten)
3. Stromsparend (Daten, intern oder für externe Gehäuse)
4. RAID-Festplatten
5. Welche Festplatte für 24/7-Betrieb?
6. Warnung vor Festplatten ohne Herstellergarantie
highend1. High-End (10.000 U/min)
Sehr schnelle Laufwerke, aufgrund des hohen Preis/GB-Verhältnis meistens nur als Systemlaufwerk zu empfehlen (in Verbindung mit einer größeren, günstigeren Festplatte für alle anderen Daten).
- Western Digital VelociRaptor (74 - 300 GB) [Preisvergleich]
Die VelociRaptor ist die zur Zeit schnellste SATA-Festplatte, besonders die kurzen Zugriffszeiten machen sie als Systemplatte geeignet, was man selbstverständlich entsprechend bezahlen muss. Ungedämmt und nicht entkoppelt sind die Zugriffsgeräusche sehr laut. Gedämmt und entkoppelt wird sie von vielen Leuten allerdings als silent eingestuft.
Die VR gibt es in verschiedenen Versionen:
GLFS = Standardversion mit Ice-Pack (Kühlkörper)
HLFS = Mit Ice-Pack, für Wechselrahmen geeignet
BLFS = Ohne Ice-Pack, passt in 2.5" Dämmgehäuse
GLFS und HLFS passen (auch) in normale 3.5" Schächte, die BLFS benötigt aufgrund des fehlenden Ice-Packs einen 2.5"->3.5" Adapter oder eine passende Dämmbox.
mainstream2. Mainstream (7.200 U/min)
Vergleichsweise günstige, aber trotzdem sehr schnelle und für das Betriebssystem empfohlene Laufwerke. Aufgrund des guten Preis/GB-Verhältnis auch als Datenlaufwerk einsetzbar, sofern hohe Transfergeschwindigkeiten notwendig sind.
Wer schnell eine Empfehlung möchte, greift einfach zu einem mit einem Sternchen (*) markierten Laufwerk. Diese sind z.Z. besonders empfehlenswert.
- * Western Digital Black (500 - 2000 GB) [Preisvergleich]
Mit dem Zusatz Black bezeichnet Western Digital ihre Performance-Serie. Es werden überall 333GB-Platter verwendet. Im Gegensatz zur Blue-/Green-Serie gibt WD auf diese Modelle fünf Jahre Garantie. Die WD Black kann durch eine niedrige Zugriffszeit und hohe I/O-Performance überzeugen und macht sie damit besonders geeignet für Multi-User/Server-Anwendungen oder als Systemlaufwerk und positioniert sich in fast allen Benchmarks auf dem ersten Platz.
Die WD2001FASS (2TB) besitzt als erste Black 500GB-Platter.
- Western Digital Blue (40 - 750 GB) [Preisvergleich]
Blue steht bei Western Digital für die Mainstream-Serie. Manche Modelle aus AAKS-Serie (320 GB, 640 GB) verwenden ebenfalls 333GB-Platter, werden allerdings nur mit 3 Jahren Herstellergarantie geliefert und besitzen weniger Cache, wobei das auf die reale Leistung kaum einen Einfluss hat. Die Gesamtleistung liegt zwar leicht hinter den Black, aber immer noch auf einem hohen Niveau.
Die AAJS-Serie ist gegenüber der AAKS veraltet und sollte nicht mehr gekauft werden.
- Samsung SpinPoint F1 (250 - 1000 GB) [Preisvergleich]
Samsung verbaut bei den F1-Festplatten ebenfalls 333GB-Platter und gewährt eine dreijährige Garantie. Die sequenzielle Transferrate ist gut bis sehr gut, in Anwendungsbenchmarks und bei der Zugriffszeit fällt sie leider immer hinter die WD Blue/Black. Dafür hat sie eine geringfügig niedrigere Leistungsaufnahme (0,6-0,7 Watt).
- * Samsung SpinPoint F3 (500 - 1000 GB) [Preisvergleich]
Das neue F3-Modell von Samsung arbeitet jetzt auch mit 500GB Plattern. Sehr hohe Leistung, auf einem Niveau mit der WD Black.
- Seagate Barracuda 7200.11 (160 - 1500 GB) [Preisvergleich]
Diese Serie hat aufgrund fehlerhafter Firmware negative Schlagzeilen gemacht, diese Probleme wurden inzwischen jedoch vollständig behoben. Seagate hat die Garantiebestimmungen geändert und gewährt seitdem wie die meisten Hersteller 3 Jahre Garantie. Bei der sequenzielle Transferrate kann sie sich vor die anderen Modelle platzieren, landet dafür bei der Zugriffszeit und den Anwendungsbenchmarks teilweise deutlich hinter der Konkurrenz.
- Seagate Barracuda 7200.12 (250 - 1000 GB) [Preisvergleich]
Bei der 7200.12 verbaut Seagate 500GB Platter, dadurch erreichen sie eine etwas höhere Transferrate. Die Zugriffszeit hat sich im Gegensatz zur 7200.11 kaum verändert. Seagate scheint hier nicht das volle Potential der höheren Datendichte auszunutzen.
- Hitachi Deskstar 7K1000.B (160 - 1000 GB) [Preisvergleich]
Hitachi verbaut beim Nachfolger der 7K1000 bei der 320/640/1000GB Version 333GB-Platter und bei der 500 und 750GB Version nur 250GB große Platter. Die Leistung ist insgesamt sehr ordentlich, meistens vor der Samsung F1 und Seagate 7200.11, jedoch hinter der WD Black/Blue. Hitachi gewährt 3 Jahre Garantie auf die 7K1000.B-Serie.
Bei der E7K1000 [Preisvergleich] handelt es sich um die Enterprise-Version der 7K1000.B mit 32 statt 8/16 MB Cache und zusätzlichem Schutz gegen negative Einflüsse von Vibrationen.
green3. Stromsparend (5.400 U/min)
Diese Festplatten sollen primär Strom sparen und laufen deshalb nur mit geringer Drehzahl. Dies bringt automatisch eine geringere Geräusch- und Wärmeentwicklung, aber auch verminderte Leistung mit sich. Als Datenlaufwerk so gut wie immer ausreichend, als Systemlaufwerk nicht unbedingt zu empfehlen (außer für Spezialanwendungen wie HTPC o.ä.).
Aufgrund der geringen Wärmeentwicklung ebenfalls sehr gut für nicht aktiv gekühlte externe Festplattengehäuse geeignet.
- Western Digital Green (500 - 2000 GB) [Preisvergleich]
In der aktuellsten Version der WD10EACS, mit der ergänzenden Produktbezeichnung 00D6B0, werden wie beim Nachfolger WD10EADS drei 333GB-Platter verbaut. Sehr kühl und leise, dank der hoher Datendichte aber trotzdem in den meisten Fällen noch mehr als ausreichend Transferrate. Die Zugriffszeit leidet unter der langsamen Drehzahl allerdings, was sie nicht als Systemplatte prädestiniert.
Als reines Datenlaufwerk oder für externe Gehäuse, in denen die Kühlung häufig schlecht ist, ist sie allerdings die erste Wahl.
Abgelöst wurde die 10EACS durch die WD10EADS, die nun 32 statt 16 MB Cache besitzt und von Anfang an mit nur drei Plattern hergestellt wurde. Inzwischen gibt es auch hier eine neue Version mit der erweiterten Produktbezeichnung 00M2B0, welche auf 500 GB große Platter hindeutet, sodass derer nurnoch zwei benötigt werden.
Die WD20EADS (2TB) besitzt vier 500GB Platter.
Die WD15EADS (1,5TB) besitzt ebenfalls vier 500GB Platter, wobei ein Teil nicht genutzt wird (sog. "Short Stroking"), um auf 1,5TB zu kommen.
Es gibt inzwischen eine neue Version der WD15EADS mit dem Suffix 00P8B0. Dort werden nurnoch drei statt vier Magnetscheiben eingesetzt (weiterhin je 500 GB). Die Transferrate fällt dadurch etwas niedriger aus als bei der alten Version, hier findet ihr einen kleinen Vergleich.
Wichtiger Hinweis: Obwohl mit 5.400-7.200/min beworben, dreht der Motor jeder WD Green konstant mit 5.400/min. Dies wurde mehrfach durch Benchmarks und Frequenzanalyse nachgewiesen.
- Samsung EcoGreen F2 (500 - 1500GB) [Preisvergleich]
Für die Samsung EcoGreen treffen die Aussagen über die WD Green ebenfalls zu. Innerhalb der normalen Serienstreuung gibt es bei Lautstärke, Vibration und Wärmeentwicklung keine großen Unterschiede zur WD Green.
- Seagate Barracuda LP 5900.12 (1000 - 2000GB) [Preisvergleich]
Die Barracuda LP (LowPower) drehen 500/min schneller als die Konkurrenz von WD und Samsung und ist ebenfalls mit 500 GB großen Magnetscheiben bestückt. Die höhere Drehzahl beschert ihr eine etwas höhere Transferrate.
raid4. RAID-Festplatten
Einige Hersteller bieten sog. RAID-Editionen ihrer Festplatten an. Diese Unterscheiden sich von den normalen Versionen im wesentlichen durch eine längere Garantie und einen höheren Preis. Um von RAID-Controllern nicht aus einem redundanten Volume geworfen zu werden, brechen sie die Fehlerkorrektur nach wenigen Sekunden ab und lassen den Controller die Korrektur übernehmen (bei Western Digital heißt dieses Feature TLER). Normale Desktoplaufwerke lassen sich wesentlich mehr Zeit, da es sonst keine andere Möglichkeit gibt, einen Datenfehler zu korrigieren. Abgesehen davon laufen die Festplatten auch als Einzellaufwerke einwandfrei. Da sie im Vergleich zu den Desktoplaufwerken allerdings keine höhere Performance aufweisen, gibt es eigentlich keinen Grund diese Laufwerke zu kaufen, solange man kein RAID Level 1 (und aufwärts) aufbauen will.
Wichtig: Wie schon geschrieben sind diese RAID-Festplatten nur für redundante Volumes gedacht, das heißt sie sind nicht für ein RAID0 geeignet. Da es im RAID0 technikbedingt keine weitere Fehlerkorrekturmöglichkeit gibt, wäre der Einsatz dieser Laufwerke im RAID0 kontraproduktiv.
2475. Welche Festplatte für 24/7-Betrieb?
Zuerst ist zwischen Dauerlast und Dauerbetrieb zu unterscheiden. Dauerbetrieb, also lediglich hauptsächlich Betrieb im Leerlauf, macht jede Festplatte ohne Probleme mit. Dauerlast, also ständige lesende und/oder schreibende Zugriffe, verlangt einer Festplatte wesentlich mehr ab.
Die meisten SATA-Festplatten mit dem Zusatz "24/7-geeignet" sind aber genau nicht für Dauerlast zugelassen. Dafür muss man mehrere Preisstufen nach oben und z.B. zu entsprechenden SAS-Laufwerken greifen.
Da diese Laufwerke (und der dazu benötigte Controller!) jedoch außerordentlich teuer sind, würde ich immer auf normale Desktop-Platten setzen, solange es die Umstände zulassen. Natürlich würde niemand in einen Server, der hochverfügbar sein muss, Desktop-Laufwerke einbauen.
Für den Heimbetrieb ist das jedoch vollkommend ausreichend. Auch hier lässt sich die Verfügbarkeit natürlich z.B. durch ein RAID1 erhöhen. Backups sind allerdings nach wie vor Pflicht, ein RAID ersetzt kein Backup.
Auch wenn man damit rechnet, dass eine Festplatte durch den Dauerbetrieb/-last eventuell früher ausfällt und man diese ersetzen muss, kommt man dabei immernoch günstiger als mit einer professionellen Lösung.
oem6. Warnung vor Festplatten ohne Herstellergarantie
Leider kommt es immer wieder vor, dass Händler von ihren Distributoren Festplatten geliefert bekommen, die eigentlich nicht für den Verkauf im Einzelhandel bestimmt waren und somit keinerlei Garantie durch den Hersteller besitzen.
Um das zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich vorher mit dem Händler in Verbindung zu setzen und diese Frage zu klären oder, sollte das nicht möglich sein, den Garantiestatus anhand der Seriennummer direkt nach Erhalt der Festplatten zu überprüfen und die Laufwerke ggf. zurückzuschicken.
Zu dieser Thematik existiert außerdem ein Sammelthread.
Changelog
10.09.09 +Barracuda LP, +WD2001FASS
30.07.09 +Samsung F3
13.06.09 +WD10EADS-00M2B0, +WD5001AALS-00L3B2
10.05.09 *Platterangaben 7K1000B
05.05.09 +(E)7K1000B, div. Änderungen
10.04.09 +Punkt 5+6, +WD20EADS, +WD15EADS
07.03.09 Veröffentlichung
Zuletzt bearbeitet: