Was den Vertretern des Oko-Landbaus hoch angerechnet werden muB, ist ihre
Beispielfunktion fur die gesamte Landwirtschaft. Wenn heute im konventionellen
Landbau die Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes genutzt werden, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren und wenn durch systematische
Bodenuntersuchungen dafiir gesorgt wird, daB die Stickstoffdungung den Bedarf
nicht ubersteigt, ist dies auch auf die AnstoBe zuruckzufuhren, die der Oko-Land-
bau geliefert hat.
Im Novemberheft 1999 von DGE-info hat die Deutsche Gesellschaft fur Ernah-
rung eine Stellungnahme zum Thema ,,Einflulß der Intensivnutzung von Boden
auf den Nahrstoffgehalt von Lebensmitteln" veroffentlicht. Darin heißt es:
,,Eine von den Medien haufig zitierte Hypothese besagt, daR die Boden durch die intensive land-
wirtschaftliche Nutzung sowie durch den sauren Regen an Nahrstoffen verarmt seien, so daR dies
inzwischen zu einer Abnahme des Nahrstoffgehaltes in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs
gefiihrt habe. Eine weitere Hypothese unterstellt, daß Treibhausgemüse aufgrund der besonde-
ren Anbaubedingungen im Vergleich zu Freilandgemiise ebenfalls arm an essentiellen Nahrstof-
fen sei. Diese Hypothesen werden u. a. sehr offensiv von im Direktmarketing tatigen Anbietern
von Nahrungserganzungsmitteln sowie Vertretern der orthomolekularen Medizin zu Werbezwek-
ken verwendet".
In der Stellungnahme wird belegt, daß diese Unterstellungen einer genaueren wis-
senschaftlichen Analyse nicht standhalten, daß eher im Gegenteil die bisher vor-
liegenden Untersuchungsergebnisse fur eine Ablehnung dieser Hypothesen spre-
chen. Das ganzjahrige Angebot von qualitativ hochwertigem Frischobst und
Frischgemuse trage heute wesentlich zum guten Nahrstoffversorgungszustand der
Bevolkerung bei.