Du kannst VWs Absichten nicht von einem eventuellen Formel 1 Programm ableiten.
Warum nicht? Der einzige Grund warum ein Autohersteller in die F1 einsteigt, ob komplett oder nur als Motorenlieferant, ist doch die Werbung die damit verbunden ist und Honda, der größte Motorenhersteller der Welt (deren Motoren sind ja von Motorrädern über Rasenmähre bis Notstromgenerationen etc. überall verbaut) hat sich sicher nicht aus dem angegebenen Grund zurückgezogen, sondern eben weil der Erfolg und damit die Werbewirksamkeit ausgeblieben ist und damit lässt sich das Budget dann nicht mehr rechtfertigen. Das ist eben das Problem mit großen Autoherstellern, gegenüber unabhängigen Motorenherstellern, letztere können damit leben wenn ihre Motoren länger nicht gewinnen, solange sie noch Kunden dafür haben, aber Autohersteller streichen das Programm bei erstbester Gelegenheit, wenn der Erfolg zu lange ausbleibt.
Welches Interesse sollte also VW daran haben in der F1 ab 2025 oder 2026 zu versuchen zu beweisen, dass sie den besten Motor bauen könne, was bestimmt nicht auf Anhieb gelingen wird, wenn sie wirklich 5 bis 10 Jahre später ihren letzten Verbrennungsmotor herstellen wollen? Dies macht keinerlei Sinn, nicht den geringsten! Zwar soll künftig die Hälfte der Leistung aus dem E-Motor kommen, aber ohne MGu-H ist das nur ein großes KERS, bestenfalls ein Plug-In-Hybrid und die Batterie wird nicht so groß sein, die Autos sind ja jetzt schon so schwer das sie fast der Formel Truck Konkurrenz machen. Man wird also vor allem Motor die Energie bekommen müssen um sie wieder aufzuladen, denn zum einen sind die Bremsen so stark, dass nur recht kurze Zeit gebremst wird und zum anderen bedeutet die dynamische Radlastverteilung, dass man von den Hinterrädern nur wenig Energie gewinnen kann, es wird ja weiterhin nur Hinterradantrieb geben.
Dies bedeutet auch, dass es auf das Energiemanagement ankommen wird also ab wann man auf der Gerade oder in Kurven wie viel Energie an die Räder und in die Batterie schickt und die Relevanz für den Alltag gering sein wird, Im Alltag bringt ein Hybrid bei konstanter Geschwindigkeit über längere Zeit nichts, außer dem Gewichtsnachteil und ansonsten, auf der Landstraße und vor allem in der Stadt, zumindest bei vorausschauender Fahrweise, hat man dann genügend lange Verzögerungsphasen, meist reicht das Bremsen durch die Rekuperation ja sogar aus, um die Batterien zu laden. Da muss man also nicht auf einer Geraden entscheiden wann man von maximaler Beschleunigung möglichst ohne Verlangsamung des Fahrzeugs zum Laden der Batterie umschaltet, dies macht der Fahrer da indem er den Fuß vom Gas nimmt, weil er in Schild mit einer geringeren Geschwindigkeitsbegrenzung sieht, ein langsameres Fahrzeug vor sich hat aber nicht Überholen kann oder darf oder eben die Ampel da vorne noch rot ist. Ok, es gibt auch Idioten die unbedingt noch vorbei müssen, wenn man rechtzeitig vor einer roten Ampel vom Gas geht um dann noch länger vor das Ampel warten zu müssen und sich hinterher über den hohen Verbrauch ihres Autos zu beschweren, aber manchen ist eben nicht zu helfen.
Da müsstest du schon gucken, wo VW zweistellige Milliardenbeträge (nicht mehr) investiert
Wieso "nicht mehr"? 2019, also im letzten Jahr vor der Pandemie, war der Gewinn auch nur ein zweistelliger Milliardenbetrag:
Investitionen sind Aufwendung von denen man künftige Gewinne erwartet und können nur entweder durch (Risiko-)Kapitalgeber oder eigene Gewinne finanziert werden und dazu kommt, dann viel nicht immer viel hilft, man braucht auch die Leute und Projekte um dieses Geld sinnvoll auszugeben. Man könnte eigene Batteriefabriken bauen, aber wenn man nicht die Technologie oder auch nur nicht den Standort und die Genehmigungen für den Bau hat, wie soll dann investiert werden?
Wenn man Erfolg nur daran messen möchte, wie viel Geld sinnlos verpulvert wird, dann sollte man in die Entwicklungshilfe gehen, da schaut keiner nach den Ergebnissen, sondern alle prahlen nur damit wie viel Kohle rausgehauen wurde, oder hast du mal eine Regierungserklärung gesehen, in der mehr als die Milliarden genannt wurden, die man dafür aufgebacht hat? Und ich weiß wovon ich rede und nein, ich behaupte nicht das da nichts bei rauskommt (für die schwarz weiß Maler hier), aber keiner fragt wie effizient die Mittel eingesetzt werden, im Gegenteil, wenn das Budget noch nicht ausgeschöpft wurde, dann muss noch was passieren. Und wenn man einen Brunnen gebohrt, eine Pumpe installiert und einen Wasserhahn dran gemacht hat, was 100.000 gekostet hat, aber es nochmal 100.000 übrig aber keine Zeit/Gelegenheit sie sinnvoll auszugeben/einzusetzen, dann wird eben dafür noch ein zweiter Wasserhahn an die gleiche Leistung gemacht um auch ja genug ausgegeben, also genug Hilfe geleistet zu haben.
Man kann eben nicht jedes Problem mit genug Geld erschlagen, aber wenn man es muss, dann wird man immer Wege finden dieses Geld auch auszugeben, schau dir Ferrari an, die hatten bisher ein gewaltiges Budget, der Erfolg blieb aber trotzdem aus.
was man den Investoren erzählt, die man nicht einfach anschwindeln darf.
Klar, darf man nicht, aber Porsche hatte damals auch keine Absicht VW zu übernehmen, obwohl sie sich genug Aktien und Optionen dafür gesichert hatten und heute der Hauptaktionär der Stammaktien sind. Es gilt das 11. Gebot: Man darf sich nur nicht rechtskräftig erwischen lassen. Nur VW musste im Dieselskandal richtig bluten, obwohl alle andere nicht besser waren, aber ein Vollidiot hat gestanden, statt alles zu leugnen bzw. sich auf die Sicherheitsklausel zu beziehen, wie alle andere es gemacht haben. Danach darf die Abgasreinigung nämlich abgeschaltet werden, wenn sonst Schäden drohen und man hätte einfach argumentieren können, dass dies im Straßenbetrieb der Fall gewesen wäre, beweise erst mal das Gegenteil! Zumal damals die Abgasreinigungsanlagen bei allen Herstellern unterdimensioniert waren um Platz, Kosten und Gewicht zu sparen und daher im Straßenbetrieb wirklich nicht so lange halten. Nochmal zu Erinnerung, bei Fiat erfolgte die Abschaltung nach 22min, der Prüfstandslauf dauerte damals 20min und nachdem dies rauskam, hat man die Zeit bis zur Abschaltung auf 60min angehoben und fertig war die Laube, die italienische Regierung hat sich hinter den Konzern gestellt und keiner hat sich mehr beschwert. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute glücklich und zufrieden mit dieser Lösung.
Im Zweifelsfall ergibt das Formel 1 Programm dann einfach keinen Sinn.
Das sage ich ja, aber sie saßen eben mit am Tische, aber wieso?
Und grundsätzlich gibt es ziwschen dem, was man für die Formel 1 baut, und dem, was man für den Endkunden herstellt, auch keinen direkten Zusammenhang.
Ja, aber so ganz kann man das auch nicht sagen, denn eTurbos gibt es schon, vor allem um das Ansprechverhalten zu verbessern und es ist nicht so ganz unsinnig, überschüssige Energie die der Turbolader erzeugt in Strom zu verwandeln um den Antrieb zu unterstützen, statt sie über das Wastgate abzublasen. Nur bringt das im Alltag wenig, dafür ist der Vollgasanteil zu gering, Kosten und Mehrgewicht aber zu hoch.
Red Bull baut einen Rennwagen, um Getränkedosen zu bewerben.
Red Bull will ihrer gesundheitsschädliche Brause eben einen sportliche Anstrich verpassen und ist eher ungewollt nun auch zum Motorenhersteller geworden. Aber die sponsern ja auch vieles anderes was mit Sport und Abenteuer zu tun hat.
Dass sie aus dem Verbrenner aussteigen, ist da auch nur ein Teil des Puzzles. Das andere ist, dass die Rolle als Motorenliferant für die anderen Hersteller anscheinend nur begrenzt attraktiv war und es nach dem Honda-Ausstieg auch keinen Motorenhersteller ohne eigenes Team mehr gibt.
Nur ist VW anderes als etwa Cosworth eben auch kein unabhängiger Entwicklungsdienstleister oder großer Motorenlieferant/-tuner für andere Hersteller, dafür wären sie schon in ihrer Rolle als einer der größten Autohersteller der Welt kaum geeignet, wer möchte schon gerne so einen übermächtigen Konkurrenten an Bord haben. Aber VW wird kaum in die F1 einsteigen um die Lücke des Motorenlieferanten ohne Werksteam zu schließen, warum sollten sie?