Mir fällt auf ich war hier noch gar nicht aktiv? Könnte daran liegen das ich mit meiner in der Zwischenzeit angehäuften Uhrensammlung, welche primär aus »liebgewonnenen aber wertlosen« Zeitanzeigern besteht nicht großartig punkten kann?
Dann einfach mal was zu später Stunde zur Unterhaltung oder zum Kopfschütteln. Oder für beides.
Ohne Bild: meine erste selbst gekaufte »teure« Uhr, 65 DM Einheitspreis.
1987 Swatch FOLLOW ME GJ101
Da habe ich lange für sparen müssen, Flaschenpfand war noch nicht erfunden. Also konnte ich mir mit dem knapp erreichten Teenageralter nicht einfach was auf der Straße dazuverdienen. Sie müsste noch immer irgendwo in einer Schachtel oder einem Pappkarton liegen. Das schwarze, gelochte Armband war irgendwann kaputt, es folgten Ersatzarmbänder.
Anschließend wurde richtig investiert. Ich quatschte einem Klassenkameraden seine Swatch ab.
1986 Swatch OSIRIS GM102
Jeder aknegeplagte Teenager wusste damals dank total seriöser Berichterstattung (Straßenaufklärung über gute Investitionen in Uhren), dass eine Swatch immer an Wert zulegen wird weil sie ja limitiert ist.
Die Osiris liegt vermutlich gleich neben der Follow Me im gleichen Karton.
Resin und Edelstahl statt zu resignieren
Irgendwie blieb der erhoffte Geldsegen mit der Osiris aus. Um sie zu schonen kaufte ich ein paar Casio Digitaluhren. Mal Resin, mal Edelstahl. Lebensdauer aufgrund des ruppigen Umgangs teilweise unter zwei Schuljahren. 8)
Die späten 1980er bis in die frühen 1990er überspringe ich dann mal. Es kamen und gingen einige Swatch, manche blieben (und sind irgendwo in dem besagten Pappkarton).
1994 Swatch Automatik EISMEER
Die erste Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, der Dienst am Vaterland stand bevor. Dazwischen habe ich mir die Eismeer gekauft. Meine erste Automatikuhr. Ich habe sie noch immer, inzwischen ist die Eismeer eher eine Pissgelbmeer, denn der Kunststoff ist in der Sonne völlig vergilbt. Aber: sie existiert noch immer und ich hatte sie vor etwa 8 Jahren das letzte Mal in der Hand. Sie liegt in einem anderen Pappkarton. Denn ich weiß genau wo sie liegt.
Ende 1990er/Anfang 2000er: Citizen Eco Drive (genaues Modell unbekannt)
Ich muss sie irgendwann zwischen 1997 und 2002 gekauft haben. Leider weiß ich nicht mehr genau wann in den 5 Jahren. Wahnsinnige 38 mm Durchmesser, von den Swatch her kommend war für mich die Größe aber »normal« und zweckmäßig. Egal ob beim Radfahren, bei der Arbeit oder zu sonstigen Anlässen. Das flache, kleine Ding flutschte gerne unter das Hemd (oder das Bündchen vom Kaputzenpullover). Ein treuer Begleiter von der Größe einer Rolex Submariner für James Bond in den 1960ern.
Ich glaube ich muss sie mal wieder in die Sonne legen, sie läuft noch immer an - aber sie springt natürlich weil sie es in den letzten Jahren viel zu dunkel hatte. 8)
1995 Swatch IRONY Chrono VERNISSAGE (YCS101)
Gebrauchtkauf in den späten 2000er Jahren. Das originale schwarze Lederarmband war nicht mehr zu gebrauchen, der gekaufte Ersatz ist in den vergangenen über 15 Jahren irgendwann auch mal vom Zahn der Zeit dahingerafft worden. Es folgten ein paar Armbänder anderer Swatch Irony, welche ich für kleines Geld (da defekt) online wegen der Armbänder gekauft hatte. 8)
Festina Ref. F16488/2
Der »dicke Brummer für knapp 100 Euro«. Ich wollte einfach mal eine deutlich größere Uhr ausprobieren und bin ans Limit (vom Armumfang) gegangen. Von 40 mm der Swatch auf 46 mm der Festina war schon ein großer Sprung. Die Festina lag aber angenehm am Arm an, das deutlich größere Gewicht war für mich fast schon als angenehm zu bezeichnen.
Aber: sie war unpraktisch. Die Batterie spätestens nach zwei Jahren leer, Von 2015 bis 2021 habe ich sie gelegentlich getragen, 2021 war dann schon wieder die (dann dritte) Batterie leer. Die Chrono-Funktion ist irgendwann auf der Strecke geblieben. Sei 2021 blieb die Batterie leer. Mit dem Siegeszug des Schmarrnfon in der Hosentasche war die Uhr am Handgelenk irgendwann obsolet geworden - außerdem kam 2019 Konkurrenz ins Haus.
2019: zurück zur Automatik. Wenn die Uhr stehenbleibt soll wenigstens nicht die Batterie schuld daran sein!
Gigandet Sea Ground - G2-002
Mit 43 mm nicht ganz so »fett«, dafür mit dem originalen Edelstahlarmband deutlich schwerer als die Festina. Zumindest subjektiv. Sie rutschte mir zu sehr. Also habe ich ein schwarzes Lederarmband gekauft und montiert - und hatte dann etwa 2 Monate lang einen schwarzen Arm. 8)
Gegen den schwarzen Arm half Seife und ein Zulu Superseal 5 Ring »Real Bond Olive« für rund 20 Euro. Das durfte dann auch zur nächsten Uhr wandern. Die Gigandet war ein Gebrauchtkauf (wie die meisten meiner Uhren) um auszuprobieren ob mir eine Hommage an die Submariner gefällt. Die Antwort war »Ja«, also habe ich ein wenig tiefer in den Geldbeutel gekauft und den Gigandet-Nachfolger bezahlt:
Steinhart Ocean One BLACK Ceramic (42 mm)
Deutlich angenehmer zu tragen als die Gigandet, die Verarbeitung natürlich auch auf einem anderen Niveau. Mit dem Zulu Superseal 5 Ring »Real Bond Olive« habe ich sie in den vergangenen 2,5 Jahren regelmäßig getragen, nur im Sommer war sie mir bei Hemden mit kurzem Ärmel zu wuchtig am Handgelenk.
Und jetzt?
Aktuell suche ich nach einer gebrauchten Citizen Eco Drive. Keine Diver, Chrono wäre schön aber kein muss. Was aber ein muss ist: Titan will ich haben.
Optisch spricht mich an: beispielsweise die CA0810-88L oder die CA0700-86L.
Eilt aber nicht. Die Suche nach einer gebrauchten Uhr macht mir irgendwie mehr Spaß als eine »die sofort verfügbar ist« zu kaufen.
Ich hoffe es war einigermaßen unterhaltsam?
Grüße, Martin