Robert Lewandowski reagiert, wie sonst vor dem gegnerischen Tor: Gefragt zu seinem bevorstehenden Wechsel zum FC Bayern München sagt er ohne einen Hauch von Aufregung: "Ich werde dazu nichts sagen. Ich bin nur Spieler und habe noch einen laufenden Vertrag." Während sich der Ausnahmestürmer bedeckt hält, sickern hinter den Kulissen immer mehr Details des vielleicht größten Transfers dieses Sommers durch.
"Wir sind uns mit dem Spieler so gut wie einig. Jetzt beginnen aber erst die Verhandlungen mit dem BVB", sagt einer, der beste Drähte in die Vorstandsetage des FC Bayern München besitzt. Demnach soll eine grundsätzliche Einigung zwischen dem Spieler, dessen Vertrag beim BVB im Sommer 2014 ausläuft, und dem Rekordmeister bereits im vergangenen Jahr stattgefunden haben.
Die Münchner Bemühungen um Robert Lewandowski begannen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE bereits vor knapp einem Jahr. Im Januar 2011 sagte Präsident Uli Hoeneß in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", sein Verein werde sich um eine "richtige Bombe" für den Sturm bemühen. Der damalige Sportchef Christian Nerlinger soll demnach den Auftrag erhalten haben, Lewandowski aus Dortmund wegzulocken. Der BVB soll damals allerdings mit einem unmissverständlichen Veto jegliche Form von Verhandlungen unterbunden haben, so dass Nerlinger erfolglos blieb.
Auch die Protagonisten der beiden Seiten sollen sich von vornherein bestens verstanden haben. Was nicht zuletzt daran gelegen haben soll, dass Lewandowski sowie dessen Berater Cesary Kucharski und Maik Barthel im Verhältnis zu den für Lewandowski eingegangenen Angeboten aus England und Italien auf sehr viel Gehalt verzichtet haben sollen, um den Wechsel nach München zu forcieren.
"Wir kommentieren keine Spekulationen. So haben wir es auch in den vergangenen Monaten gehandhabt. Zudem sind wir ja gar nicht berechtigt, irgendetwas zu entscheiden. Robert hat noch fast eineinhalb Jahre Vertrag in Dortmund", erklärt Eurosportsmanagement, Lewandowskis Berateragentur, auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE.