Die Kurse werden durch exzessives Gelddrucken künstlich nach oben getrieben. Die Kurse sind mehr Schein als sein. Würde sämtliche Tech-Aktien konsolidieren und in Edelmetalle investieren. Mit der Inflation steigen die Edelmetallpreise, da die Leute versuchen ihre Werte zu retten. Der Silbermarkt ist schon jetzt stark unter Druck.
Ganz so einfach ist das alles nicht. Ich bin mir überhaupt nicht sicher, dass längerfristig echte Inflation kommt. Das was wir derzeit am Horizont sehen, ist wohl anteilig mehr Teuerung als Infla. Begründet durch Produktionsausfälle und gestiegene Transportkosten. Ich hatte vor paar Seiten einen guten Artikel verlinkt, in dem das ziemlich genau beschrieben wurde.
Gut wenn Biden so weiter macht, das neue 3B$ Paket auch noch durchbekommt, wird anhaltende Inflation schon wahrscheinlicher, vor allem wenn Geld in Infrastrukturprogramme fließt. Dann beginnt das nämlich in der Realwirtschaft zu zirkulieren, weil die Baufirma auch bei Caterpillar einkaufen muss, usw, usw...
Bisher ist wohl doch eher ein hoher Teil der Stimuluschecks in Form von irgendwelchen Assets auf die hohe Kante gelegt worden. Die Kehrseite dieses ganzen Government-Spendings ist allerdings, dass sie sich das Geld irgendwo ausleihen müssen. Und da ist die Frage, wieviel davon bezahlt die FED, wieviel davon stellt der Markt zur Verfügung. Der Markt muss aber etwas Anderes dafür verkaufen, wenn er diese zusätzlichen Staatsanleihen erwerben will. Das drückt die Kurse dieser anderen Assets. Im Zweifel steigen so lange die Zinsen der neu zu begebenden Bonds, bis der Markt das dann freiwillig tut. Gleichzeitig sinken dadurch die alten am Markt befindlichen Bonds im Kurs, denn deren Zins wird durch die neueren mit gestiegenem Zins unattraktiver, was wiederum bei Spekulanten die solche Assets mit Kredit hebeln bedeutet, dass sie einen Margincall bekommen und am Ende irgendetwas verkaufen müssen(!). Gut, man ließe durch zu stark steigende Zinsen alle möglichen Blasen platzen, insbesondere die der Immobilien. Denn jede Kreditfinanzierung wird dadurch teurer und die damit finanzierten Güter deutlich wenigher nachgefragt. Die FED wird also nicht umhin kommen, mehr Bonds zu kaufen. Die Frage ist nur auf welche Art sie es tut, in welchem Umfang und wann. Bzw welche Erwartungen darauf geschürt werden.
Dann ist die Frage ob es das mit Covid schon war und die ganzen Reopening-Werte tw auf Vorkrisenniveau gerechtfertigt sind. Nehmen wir mal an das wäre so, dann müsste man jetzt diejenigen Titel picken die vor allem eine geringe Verschuldung haben (die Kosten dafür steigen logischerweise auch mit den Marktzinsen) und deren Cashflows noch nicht so hoch bewertet sind. Von den 4 bekannten Edelmetallen würde ich vor allem das Silber als sicheren Profiteur sehen. Je nachdem in welche ökologische Richtung es geht auch das Platin und/oder das Palladium. Gold eher nur dann wenn die FED beim Gelddrucken richtig Gas gibt. Bzw dann, wenn es weltweit irgendwann so gut läuft, dass sich halb Indien & Co wieder mehr Schmuck gönnt. Bitcoin würde ich ähnlich dem Gold umso positiver sehen, je niedriger die Realzinsen sind. Wobei hier natürlich die Adoptionskurve langfristig positiv überlagert.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass wir uns auch in den USA mit Covid so lange herum schlagen müssen, bis Pass und digitales Zentralbankgeld etabliert sind. Das würde heißen, dass einige hoch bewertete Techs ein Comeback feiern, zumindest solange die FED ausreichend die entstehenden Lücken stopft. Gold und Bitcoin, bischen auch Silber würden logischerweise ebenfalls profitieren. Täte die FED das nicht, bleibt eh fast nur Ackerland als stabiles Investment.
Mein Verstand sagt mir das Bauchgefühl keinesfalls überzubewerten, denn es kann immer anders kommen als man vermutet.
Bei den Tech-Werten sehe ich ein beiden Fällen funktionierende und auch wachsende Geschäftsmodelle. Die Frage ist aber ob Unternehmen, die bisher wenig bis keinen Gewinn erwirtschaften noch ihre Bewertung rechtfertigen und ob möglicherweise steigende Kapitalkosten eingen davon das Genick brechen. Diejenigen die bereits eine stabile Gewinnbasis geschaffen haben, kommen rein vom Geschäftsmodell dank der meist nur wenig vorhandenen Schulden auch hervorragend in einem Marktumfeld mit hohen Zinsen zurecht. Jedenfalls besser als viele jetzt hochverschuldete Reopening-Werte. Und die Digitalisierung wird sowieso weiter voran schreiten. Picken sollte man diejenigen die eher nicht so hoch bewertet sind, was sich natürlich leicht dahin schreiben läßt. Ich für meinen Teil habe vor einem Monat bei einigen Techs wo mir das ein wenig zu luftig geworden ist, deutlich ausgedünnt. Andere Techs wenig bis gar nicht.
Und logischerweise gehören auch nicht zu knapp andere Werte ins Portfolio. Die sollten aber ebenfalls mit oder ohne Covid funktionieren und die Bewertung stimmen.