Bei Tagesgeldkonten, die man nur zum Geld parken nutzen kann, sind 100k meistens kein Problem.
Nur werden darauf auch schon Verwahrentgelder verlangt.
D'accord... um eine Zahl zu beurteilen, braucht man ja einen Maßstab. Und wie soll der im Fall eines Aktienkurses aussehen?
Jede Firma ist ein Unikat. Am ehesten kann man also eine Firma mit sich selbst vergleichen (z.B. aktuelles gegen historisches KGV).
Da sieht man wer neu an der Börse ist und wer schon länger dabei ist, ich bin nun seit 25 Jahren in Aktien investiert, denn es gibt sehr wohl Maßstäbe für die Bewertung von Unternehmen. Aber bei jeder Blase denken die Neuen diese wäre nun nicht mehr gültig, diesmal wäre es alles anderes und jetzt können es nur noch nach oben gehen.
Dann muss man auch das historische Umfeld der Assetklassen insgesamt betrachten. Früher waren Aktien insgesamt vielleicht günstiger bewertet. Warum? Weil Anleihen oder sogar Lebensversicherungen noch eine ernste Konkurrenz zu ihnen waren.
Dieses Umfeld kann aber wiederkommen, wenn die Zinsen wieder steigen und bei der derzeitigen Inflation ist dies nicht so utopisch wie manche glauben. Die Frischlinge haben ja nur dieses Marktumfeld mit Niedrig- bis Null- und Negativzinsen erlebt, aber es gab eben auch andere Zeiten und was die letzten Jahre passiert ist, ist historisch einmaliges Neuland gewesen, aber nicht der Normalzustand.
Voraussetzung für einen Crash ist, dass Anleger in Panik fliehen.
Oder fliehen müssen, weil sie das Geld brauchen, z.B. um andere Löcher zu stopfen.
Aber wo sollten sie denn hin mit ihrer Liquidität, wenn sie verkauft haben??? Das macht doch keinen Sinn.
Du gehst nur von dir und deiner Perspektive als kleiner, deutscher Privatanleger aus, der seine übriggebliebenen Groschen in Aktien steckt, aber dies Geld ist nur ein Bruchteil der Summe die in Aktien angelegt ist. Da sind die institutionellen Anleger, die müssen nicht überlegen was sie mit dem Cash anstellen, sondern wollen Rendite machen und werden auf dem Markt fliehen, wenn sie zu der Überzeugung gelangt sind, dass andere Alternativen mehr Rendite versprechen. Oder die Pensionsfonds (und auch Privatleute die in Aktien für die Rente anlegen), die müssen mit zunehmender Alterung der Gesellschaft auch mehr verkaufen als sie kaufen können, da irgendwann in Summe mehr Leistung aus- als eingezahlt wird. In Japan ist das genau zu dem Zeitpunkt passiert, als Abe den Wechsel der Finanzpolitik mit dem QE vollzogen hat, denn die Rentenversicherung ist der mit Abstand größte Halter der japanischen Staatsanleihen und war lange auch der wichtigste Käufer dafür, konnte aber unterm Strich nicht mehr kaufen, sondern musste mehr verkaufen weil die Ausgaben die Einnahmen überschritten haben und Abe hat nur die Zentralbank (BoJ) eingespannt um die Rolle des Käufers der Staatsanleihen zu übernehmen.
Dann ist da noch der normale Joe, der bei seinem Broker eben 100% Margen hat, also für jeden Dollar den er einzahlt noch einen als Kredit bekommt und, da weiß ich nicht genau wie das im einzelnen jeweils läuft, aber ich vermute bei entsprechenden Kursgewinnen noch mehr Kredit bekommt, so dass ihm am Ende nur die Hälfte des Depots gehört, während die andere auf Kredit läuft. Das ist ein schöner Hebel solange die Kurse steigen, aber brechen sie auf die Hälfte ein, ist er pleite, denn entweder schießt er rechtzeitig Geld nach (margin call) oder der Brocker liquidier sein Depot um den Kredit (eben die margin, was nichts anderes als ein Kredit ist) zu sichern und selbst kein Geld zu verlieren. In Deutschland ist das meines Wissens nach nicht üblich, aber genau deswegen bekommt Joe eben schneller kalte Füße als Otto.
Wenn ihr bedenkt, dass 8% Inflation und 20% entgangene Performance an eurem FIAT-Zaster nagen wie reudige Ratten mit gelben Zähnen, kommts auf die 0,5% Gebühren auch nicht mehr an.
Das stimmt zwar einerseits schon, aber jeder hat seine Strategie und ich will eben mein Pulver trockenhalten um beim nächsten Crash kräftig nachkaufen zu können, auch wenn mir alleine seit Jahresbeginn nicht nur 20%, sondern etwa doppelt so viel Rendite entgangen ist, hätte ich genau die Aktien nachgekauft die ich im Depot habe. Aber es bringt nichts sich jetzt darüber zu ärgern und es hat sich eben in den letzten 10 Jahren, seit ich 2011 zuletzt kräftiger nachgekauft habe (danach habe ich kaum was gekauft) einiges angesammelt. Ich verdiene nicht schlecht, dazu kommen die Dividenden und einige Aktien haben ich z.B. wegen (bevorstehenden) Übernahmen dann auch abgestoßen. Im März 2020 hatte eigentlich einen stärkeren Einbruch erwartet und war dann auch privat abgelenkt, so dass ich die Chance zum Einstieg verpasst habe. Wobei ich vermutlich auch ohne die Ablenkung dem Anstieg nicht getraut hätte.
Dass man mit einem einzelnen Titel mal in die Schei** greift, bleibt in einer Investorenlaufbahn nicht aus.
So ist es, deshalb muss man eben breit gestreut investieren, damit die Perlen die Verluste der Nieten ausgleichen können. Auch ich habe damals (also Ende 2008 bis Mitte 2009) in einige Aktien investiert die dann doch den Bach runtergegangen sind, da ich gerne auch mal ein paar gefallene Engel beigemischt habe. Aber alleine die besten von diesen Aktien hat dann die Verluste zigfach ausgeglichen, nur weiß man in dem Moment eben nicht, welche von denen die man kauft dann die Perle sein wird. Denn je weniger Positionen man hat, umso geringer ist die Chance das eine Perle darunter ist. Dann braucht man nur noch Geduld.
Die Existenz und Saldierung eines eigenen Kontos zu beweisen ist leicht, die nicht-Existenz oder nicht-Gedecktheit eines fremden Kontos hingegen… wie willst du die nachweisen? Mal im Ernst, WIE? Genauso die frisierten Zahlen. Wie willst du einer Firma von außen nachweisen, das bestimmte Umsätze NICHT wirklich erzielt wurden?
Das ist nun aber sehr naiv. Die Firma muss belegen, dass es die Konten gibt und am Ende hat ein Anruf bei der Bank gereicht um festzustellen, dass die Belegen Wirecard Fälschungen waren. Die Shortseller haben auch nicht einfach nur ins Blaue geschossen, sondern sehr wohl Recherche betrieben und sind dabei auf Adressen gestoßen die nicht so aussahen als würden sie zu den Unternehmen gehören die dort angeblich waren und auf Firmenübernahmen wo der Kaufpreis doch sehr überzogen aussah, was darauf deutet, dass Insider das Unternehmen bestehlen.
Genau dann sollte man selbst die Fakten prüfen oder im Zweifel die Finger davon lassen. Man sollte nicht vergessen, dass die Shortseller ein viel höheres Risiko eingehen als der Aktionär auf der Long Seite, denn der kann maximal seinen Einsatz verlieren, wenn die Aktie wertlos wird, aber theoretisch unendlich viel gewinnen, wenn sie ins unendliche steigt. Der Shortseller kann maximal den Preis gewinnen zu dem er die geliehenen Aktie verkauft hat, sollte er sie dann für lau zurückkaufen und -geben können, aber theoretisch unendlich viel verlieren, wenn sie in die Höhe geht und er sie trotzdem kaufen muss um sie zurückgeben zu können. Daher würde ich das zwar selbst nie machen, hab e aber eine Heidenrespekt vor denen die sich das trauen und die schauen deshalb auch genau hin um zu sehen wo was zu holen ist und dies ist eben meist dann der Fall, wenn irgendwas unstimmig ist. Als Privatanleger kann man sich eben nicht darauf verlassen, das die BaFin oder die Prüfer wie EV alles finden und man daher sicher ist, solange die keinen Alarm schlagen und bei ausländischen Aktien kann es noch viel schlimmer aussehen. Zur Erinnerung: Evergrande hat immer Gewinne ausgewiesen und Dividenden gezahlt, ist nun aber
mit seinen Anleihen im Default, womit die Gläubiger und bald auch die (ausländischen) Aktionäre wohl leer ausgehen werden.
Was die Chinesen sich da gegenseitig attestieren um die Langnasen abzuzocken, ist doch gar nicht nachprüfbar und die lachen sich über die Dummheit der Deppen die ihnen ihr Geld nachgeworfen haben, doch nur in Fäustchen. Das ist nicht viel anderes als der kleine Händler der über Alibaba, Amazon, eBay und Co den letzten Mist verkauft, nur in anderen Dimensionen, aber man muss eben wissen, dass es für die Chinesen gesellschaftlich nur akzeptablen ist mit Langnasen zu tun zu haben, wenn man sie zugleich auch über den Tisch zieht. Die Mentalität ist da eben eine andere und reich werden, egal wie und ohne jeglichen Skrupel, ist was zählt. Dabei sollten gerade die Deutschen die Lektion schon gelernt haben, denn hier wurden Ende der Nullerjahre zahlreichen Chinaaktien wie z.B. Asian Bamboo auf den Markt geworfen und alle waren Rohrkrepierer.
Bevor jetzt einer kommt, der hat ja nur schlechte Erfahrungen damit gemacht und ist verbittert, nein ich habe nie eine von denen gehalten, sondern nur Aktien von europäische Unternehmen und davon auch fest deutsche! Dem Braten habe ich nie getraut, auch weil die Bewertungen nach den historischen Maßstäben, die für die Frischlinge überkommen und für die alten Hasen altbewährt sind, eben total überbewertet waren. Wer nicht weiß wie er eine Aktien zu bewerten hat, der wird es eben irgendwann lernen und muss bereit sein dafür Lehrgeld zu zuzahlen, wie alle die länger an der Börse sind, schon ihr Lehrgeld gezahlt haben!