@YoJo
Erstmal tip top, dass du dich mit der Thematik befasst und etwas ausmisten/optimieren willst. Für mich hängen die Themen Rente/Geldanlage/Lebensplanung immer substanziell miteinander zusammen. Aus deiner Aufstellung ergeben sich quasi "handwerkliche" Fragen (Was kann wie optimiert werden?) und generelle Fragen (Warum sollte ich etwas optimieren? Wollen wir das so optimieren?). Ich würde dir folgendes raten:
- grobes gemeinsames finanzielles Ziel festlegen (nicht arm sterben im Alter vs. "when Lambo??!111elf")
- Bestandsaufnahme, wo seid ihr momentan auf dem Weg zu diesem Ziel
--> Je nach Besoldungsgruppe ist dir deine Frau als Beamtin gerade beim Thema Vorsorge mitunter allein durch ihren Berufsstatus und die später daraus resultierenden Pensionsansprüche vs. gesetzliche Rente des normalen Arbeitnehmers einige 10.000€ voraus, wenn man die Lücke zwischen beiden bspw. mit einem Entsparplan auf ein ETF-Depot schließen / angleichen möchte. Viele unterschätzen das, aber ein A13er Pensionär bekommt locker 1000€ mehr Altersbezüge als ein normaler Rentner, eher noch mehr. Diese 1000€+ / Monat muss er eben weniger an Depot-Substanz angespart haben oder der normale AN entsprechend mehr um auf die gleiche "Rente" zu kommen.
Gemäß dem Fall, die privaten Rentenversicherungen deiner Frau sind Holz (= ineffizient, zu teuer), wovon ich einfach mal ausgehe, würde ich :
- private RV 1 & 2 deiner Frau beitragsfrei stellen eventuell sogar verkaufen, auf keinen Fall Nr.3 abschließen; frei gewordenen Cashflow in euer Depot
--> zu erwartende Pensionsansprüche mal grob überschlagen (wahrscheinlicher Enddienstgrad, Erfahrungsstufe, Aufstieg in höhere Laufbahn geplant etc.)
--> Fragestellungen: wie viel Geld reicht im Alter aus, wie soll die Lücke geschlossen werden, muss sie überhaupt geschlossen werden? etc.
- wenn der Garantiezins der LV noch gut ist würde ich diese behalten und bei der Versicherung nachfragen ob ich den monatlichen Beitrag bei gleichbleibenden Konditionen erhöhen kann; wird zu 95% nicht klappen, aber fragen kostet nur 5min ; die Steuerfreiheit bei späterer Auszahlung ist hier ein großer Trumpf da vor 2005 abgeschlossen
- Riester eventuell behalten wegen anstehendem Kind, da habe ich aber nicht genug Ahnung von...weiß nur dass Kinder helfen, den eigentlichen Mist noch irgendwie profitabel zu machen
. Sonst Riester auch verkaufen und Erlös + freien Cashflow ins Depot
- Die Hauskauf/-bau Frage möglichst abschließend klären (siehe gemeinsame Ziele oben), denn ansonsten sind 5 Jahre zu kurzfristig für den Aktienmarkt
Bin selbst auch Beamter und habe nach meinem Studium, wo man wirklich jeden Müll abschließt damit einem keiner mehr auf den Sack geht, alles gekündigt was nicht irgendwie nötig war. So gesehen waren es nur 3 verlorene Jahre
Die Pflichtversicherungen und eine große Anwartschaft sind geblieben. Meine Frau und ich haben einen 500€ Sparplan auf einen Weltfond und was übers Jahr übrig bleibt geht als Einmalzahlung auch dort rein. Alleinige Altersvorsorge neben Renten-/Pensionsansprüchen. Denke wir kommen grob auf ~800-900€ / Monat.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass ihr euch beide auch mit den Geldanlagen wohlfühlen müsst - egal wie das theoretisch optimale Konstrukt wohl aussehen würde. Ihr müsst gut damit leben und schlafen können
Grüße
OT : Bei uns im Studium saßen ganze Klassen in irgendeinem Speisesaal und haben reihenweise die sinnlosesten Versicherungen abgeschlossen
Ich weiß bis heute nicht, wie die Versicherungsvertreter an diese Form der Kundenakquise gekommen sind, aber das ist wirklich wie Geld drucken. Jedes Jahr garantierter Nachschub und alle schließen alles ab, denn man weiß eh nicht wohin mit der plötzlichen vielen Kohle