Moinsen !
Ich bin schon ewig stiller Mitleser im Gehaltsthread und schaue mir an, was die Leute so mit ihren lieben Einnahmen treiben. Parallel werfe ich ab und an einen Blick in diesen Thread hier.
Frankenheimer hat für die ETF-Investments (=Börsen-Investments allgemein, denn nichts anderes stellt der ETF dar) schon einige wichtige Grundsätze erläutert.
Allen voran muss eine sehr ausführliche Selbstreflexion betreiben, bevor man sich überhaupt mit irgendeinem Gedanken zur Geldanlage beschäftigt. Die 1-2 Jahre, die so etwas ohne professionelle Unterstützung von außen durchaus schonmal in Anspruch nehmen kann, die holt man anschließend locker wieder raus. Wichtig ist nur, überhaupt irgendwann einmal anzufangen - so früh wie irgendmöglich. Wenn euch der Arbeitgeber nicht reich macht, dann der Zinseszins.
In diesem Zusammenhang sei hier nochmal unterstrichen was Franke angesprochen hat : an der Börse gibt es keinen richtigen o. falschen Zeitpunkt für
Investments. Für
Spekulationen sehr wohl. Der Fehler im Gedankenprozess vieler Menschen lautet : Börse = Spekulation hoch 18. Das ist völliger Mumpitz. Wer sein Geld für sich arbeiten lassen will kommt an der Börse nicht vorbei.
Punkt. Man sollte sich haargenau mit einigen wichtigen Begriffserklärungen beschäftigen, die unverständlicher Weise nicht an einer einzigen mir bekannten Schule als Lebensgrundlagen im Rahmen irgendeines Faches gelehrt werden :
- Investition
- Verbindlichkeit
- Spekulation
Das sind die absolut notwendigen Verständnisbegriffe, die man verinnerlichen muss und die auch eine kritische Rolle in der angesprochenen Selbstreflexion bilden. Siehe Verhältnis von Investionen : Verbindlichkeiten ; Investition =/ Spekulation etc.
Das eigentlich fatale Element einer fehlenden Ausbildung in diesen Fragen ist die Zeit : Es ist ungleich viiiiiiiiel einfacher ein Vermögen vom 16. Lebensjahr an anzuhäufen, im Vergleich zum Start mit 40. Je länger der Anlagezeitraum, desto egaler ist der Einstiegszeitpunkt. (= desto mehr Investitionscharakter) Je kürzer das Geld investiert bleiben soll, desto wichtiger wird der Einstiegszeitpunkt (= desto mehr Spekulationscharakter).
16 J = ~50 Jahre "Arbeitszeit" für das Geld
40 J = ~ 15 Jahre "Arbeitszeit" für das Geld
Warum das alles so ist kann man in der ersten Selbstudienquelle nachlesen.
Bezüglich der Idee des Dividenden-Abgreifens : Das funktioniert nicht, da der Aktienkurs nach Auszahlung der Dividende um deren relativen Anteil sinkt. Das heißt man hat danach insgesamt genau so viel wie vorher, nur verteilt auf Aktienwert + Dividendenwert. Man muss mindestens warten, bis der Aktienkurs den Abschlag durch die Dividende wieder reingeholt hat.
Ich fahre eine fast lupenreine Dividenden-Strategie mit dem Ziel in 25 Jahren nicht mehr arbeiten zu müssen, weil die Jahresdividende dann hoffentlich meinem Jahresnettogehalt entspricht. Zumindest hat man dann die Freiheit erlangt, entscheiden zu können, ob man für das doppelte Gehalt arbeiten geht oder mit einfachem Gehalt (= Dividende) im Bett liegen bleibt.
Broker = onVista (FreeBuy-Depot)
Fonds :
1.) DekaDax Plus Maximum Dividend (Fokus Deutschland)
2.) iShares STOXX Global Select Dividend 100 ( Fokus Welt, Schwerpunkt USA)
3.) iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 (Fokus Asiatisch-Pazifischer-Raum)
4.) Amundi ETF MSCI Emerging Markets
Mit den ersten 3 wird man nicht reich, aber sie sorgen für stetes passives Einkommen durch die Dividendenzahlungen. Durch verschiedene Termine auch schön übers Jahr verteilt. Warum 3 verschiedene ? Klumpenrisikio vermeiden ; wenn Deutschland abkackt, dann gehts den Amis vllt gut etc... Der 4. dient der Risikobeimischung nach oben, um auch mal mehr als die nur 7-10% der Dividendenfonds an Performance pro Jahr mitzunehmen.
Ganz wichtig : Nie zu einer Bank gehen und "beraten" lassen, auch wenn man einigen zu Gute halten muss, dass sie zumindest ETFs anbieten und nicht nur überteuerte Haus-Fonds.
Da werdet ihr trotzdem saftige Ausgabeaufschläge zahlen müssen, die die Rendite mitunter schon vom Zeitpunkt 0 an ersticken.
Wer nicht verarscht werden will, der muss sich mal 1-2, vielleicht auch 3 Jahre mit sich und seiner Situation auseinandersetzen und die persönliche Geldanlage tatsächlich "studieren" (passt vom Zeitraum in etwa
) . Dafür werdet ihr ein Leben lang davon zehren.
Selbstudium :
Finanztip – Das gemeinnützige Verbraucherportal
ETF portfolios made simple | justETF
Bodo Schäfer - Der Weg zur finanziellen Freiheit (Grundlagenwissen empfehlenswert ! ; nicht nur lesen ! Stichpunkte, Zeichnungen, Kapitelzusammenfassungen...alles an Mitschriften anfertigen was das Verständnis fördert, sonst wird es viel zu viel für den Kopf)
Grüße