Aha. Wenn also das Model Angelique, das im buergerlichen Leben Renate heisst und arbeitslose Baeckereifachverkaeuferin ist, sich knebeln, anspucken und stundenlang vor laufender Kamera rammeln laesst, ist das eigenverantwortliches Handeln, bereichert unsere Kultur und hat "den Staat" nicht zu interessieren. Das sie das moeglicherweise deshalb tut, weil sie die Kreditraten fuer das Auto nicht mehr bezahlen kann, dass sie vor ihrer Kuendigung gekauft hat, ist ihr Individualproblem und soll der Erektion des Betrachters nicht als Hemmniss in den Weg gelegt werden?
in deinem beispiel wird einer prekären tätigkeit nachgegangen, um den eigenen lebensstandard zu erhalten. das ist eigenverantwortliches handeln. wohlstand ist kein essenzieller wert, den es zu erreichen/halten gilt.
bevor der einwand kommt: das sichern der existenz/überleben durch das mitwirken an solchen sexualpraktiken unterliegt trotzdem der eigenen souveränität. ich geb zu: hier erfährt sie besondere dringlichkeit. so zynisch es auch klingen mag: die rechtliche barriere würde hier kontraproduktiv wirken, denn wie verdient man alternativ sonst das tägliche brot?
außerdem erfährt das opfer bzw der mitwirkende erniedrigung. beteiligt der mensch sich an der waffenproduktion, ist ein kolleteralschaden vorprogrammiert.
das ist ungeschönte wahrheit, so traurig ich sie auch finde.
Wenn die Deutsche Bank AG mit Herrn Ackermann einen Vertrag schliesst, der ihm ein Jahresgehalt in zweistelliger Millionenhoehe beschert, soll aber derselbe Staat die Vertragsfreiheit einschraenken, indem er dem Bauchgefuehl des Poebels Genuege tut und die Gehaelter nach oben begrenzt?
natürlich wird beim durchschnittlichen bildzeitungsleser neidvoll der pseudo -moralische zeigefinger erhoben und gefordert, die sau durchs dorf zu treiben. ich persönlich finde an den managergehälter wiederum verwerflich, dass sie durch das angelsächsische vorstandsmodell von der formel angebot in beziehung zu nachfrage = gehalt (ganz roh - lassen wir mal irgendwelche tarife und den kram außen vor) entkoppelt sind. das hat eher kartellartige züge und widerspricht dem prinzip von chancengleichheit und fairness bei der gehaltsbildung. aber wir schweifen ab :/
Eine Waffe muss nicht zwingend der Toetung dienen; primaer dient sie der Durchsetzung des eigenen Willens - so wie Pornographie allenfalls Stimulation fuer ein ueberwiegend bis ausschliesslich maennliches Publikum liefert. Beides sind Industrieprodukte. Zynisch formuliert: HUSTLER liefert das Hochglanzproblem, BERETTA die halbautomatische Loesung.
die beretta bläst dem opfer jedoch das hirn weg und hat einen touch von wild-west-mentalität. schadet somit der umwelt ->
Gestiegener Schadstoffausstoss ist fuer Dich gleichwertig zu einer antrainierten Abwertung von Frauen?
andere definition von umwelt war hier meine intention. ersetz es durch "menschen" , sollte passen.
Die es ja durchaus gibt - mit teils sehr widerspruechlichen Ergebnissen. Attestiert die Studie die Unbedenklichkeit von Toetungsspielen, wird sie akzeptiert; wenn nicht, wird der Autor als inkompetent und inobjektiv gegeisselt.
ich kenn diesen eklat in der gamerszene. bin jedoch zu wenig mit der problematik um die studien betraut, welche dem spieler nach dem konsum von gewaltverherrlichenden spielen tatsächlich ein erhöhtes agressionspotenzial nachweisen.
Ich hatte die Frage ein paar Seiten frueher schon gestellt - was ist das fuer eine "Lebens"qualitaet, wenn man "Toeten" spielt? Was sagt es ueber unsere Gesellschaft aus, wenn unsere Kinder den zweiten Weltkrieg am Computer spielen und als kunterbuntes Entertainment erleben? Wenn sich die Industrie darin ueberbietet, immer grausamere Arten von Toetung zu visualisieren?
Ich finde daran weder Kultur noch Qualitaet.
der zweite weltkrieg, vietnam, der bürgerkrieg afrikas - alles nur szenarios, welche den rahmen bilden. ob man beim töten von menschen freude findet, agression abbaut oder der wettbewerb (erfüllung von zielen, online das messen mit menschlichen gegnern) im vordergrund steht, ist mit sicherheit unterschiedlich.
ich persönlich bin für neue studien in dem bereich offen, so stark sie auch schmerzen sollten. die augen sollte man nicht verschließen, auch wenn lebensqualität verloren geht.
jedoch muss festgestellt werden, welches gewicht nun killerspiele spielen.
@toy: kann ich nicht nachvollziehen