Wie zu erwarten war, hat sich GameStar dem Thema natürlich angenommen als "Magazin Number One" für Spieler, wenn man so will, obgleich CB Spiele ja mehr Abonennten haben dürfte. Aber egal:
Interview
Doch hier haben die sich ziemlich ins eigene Fleisch geschnitten, finde ich. Zunächst einmal ist es nicht förderlich, wenn man einen deutschen Bundeswehrsoldaten nach amerikanischen Systemen fragt, auch wenn da Parallelen natürlich bestehen und seine Frau US-Offizier ist. Das können die Amerikaner sicherlich besser beantworten.
Zudem sind Antworten wie:
"Es gibt wahrscheinlich durchaus Parallelen zwischen dem, was Soldaten trainieren, und dem, was erfahrene Shooter-Profis trainieren."
oder vor allem
"Um einen Spiele-Vergleich heranzuziehen: Bei Pro Evolution Soccer lernen Sie vielleicht die nötigen Taktiken, doch um ein guter Fußballer zu werden, müssen Sie trotzdem sehr, sehr lange gegen Bälle treten."
Das hieße indirekt, dass ich neben einem CS-Spiel (CS wird ja immer gerne als "Nummer 1" bei den Debatten herangezogen) auch nur lange genug Übung im Umgang mit der Waffe bräuchte, um die Simulation des Spiels in der Realität anzuwenden. Ich habe kaum erwartet, das da steht "Klar sind Spiele schuld", aber dennoch sind diese Einsichten in den kleinen Sätzen, die man schnell überliest, nicht zu übersehen.
Ich bin seit circa zehn Jahren Spieler (24 Jahre bin ich) und ich könnte glaube ich Menschen, die nie was mit Games am Hut hatten verstehen, wenn sie Bilder im Fernsehen sehen oder nen Rundgang durch Abteilungen machen und Spiele sehen wie FarCry, Crysis, Call of Duty, Half-Life, CS und Co. und stutzig werden. Denn was sehen sie?
Als Primärobjekt auf Screenshots NUR eine WAFFE! Keine Hand meistens, kein Gesicht, man sieht nur die Waffe und mit der läuft man durch die "Levels". Klar, wie da Gedankengänge sofort konstruiert werden.
Dabei zeigen Spiele wie Anno oder vor allem Sims, das vielen zum Halse raushängt ^^, aber dennoch mittlerweile das erfolgreichste Spiel der Welt ist kommerziell, wenn ich nicht irre: Die Spieler warten und lechzen geradezu danach, dass endlich mal was ohne das Rumballern kommt! Ein Alltagsspiel hat es geschafft sämtliche Shooter aus den Listen zu verdrängen. Hunde streicheln und Möbelkaufen waren plötzlich begehrter als Soldaten abknallen und Kriege erleben.
Wii mit Wii-Sports begeistert GENERATIONEN von Menschen bis zur Silver Generation! Mehr als es irgendein CS könnte oder Crysis jemals könnte. World of WarCraft (obgleich prinzipiell auch aufs "Plätten" ausgelegt, denn Erfahrung durch Kampf eben) ist nicht nur im Rollenspielbereich ein Begriff geworden, sondern gehört bereits in die Liga der "Evergreens".
Es wird von den Millionen Spielern die ein bis zwei geben, die am Ende ein Blutbad anrichten, wie in Finnland, USA und auch Deutschland nun wieder. Einige mehr, die mit dem Gedanken ernsthaft spielen, aber am Ende doch Nein sagen. Ich glaube nicht, dass EgoShooter und Co. Schuld sind, aber dennoch bekommt man ein "cooles" Gefühl eher vermittelt - das kann keiner Abstreiten, sonst würde man sich die Dinger nicht holen.
Und ich würde mich freuen, wenn ich in Zukunft weitere Innovationen erleben dürfte, denn Shooter sind (wenn man die Werbebegriffe wie Grafik und KI und den Kram mal ausnimmt) in der Geschichte und Handlung meist schwach bis sehr schwach und in der Handhabung absolut stumpf und altbacken, weil man letztendlich immer das gleiche tut. Also mehr von etwas wie Sims, WiiSports und Co. meinetwegen auch Mirrors Edge (Bewegung) oder BioShock (endlich mal eine echte GESCHICHTE).
Doch solange im Grunde genommen "stumpfe" Shooter bejubelt werden von den Fachzeitschriften, so lange wird es auch die Killerspieldebatten geben.