Sanftleben
Semiprofi
Die Süddeutsche beweist derweil, dass selbst "gehobene" Blätter manchmal auch nur Amateure in den Schreibstuben haben...
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"Durchaus großer Mangel an Kompetenz"
Die Ermittlungen nach dem Amoklauf im deutschen Winnenden wachsen sich zu einem Debakel für das Innenressort des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg aus. Tag um Tag müssen die Behörden revidieren, was sie zuvor noch als Tatsache hingestellt hatten.
Das jüngste Beispiel der Pannenserie war die Behauptung, dass der 17-jährige Tim K. wegen Depressionen "stationär" in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden sei. Nach dem Widerspruch der Eltern von K. mussten die Behörden einräumen, dass das nicht stimmt.
Von Einsicht keine Spur
Weitere angebliche Ermittlungsergebnisse, die dem "Spiegel" zugespielt worden waren, wurden ebenfalls revidiert. Demnach ist keineswegs gesichert, dass K. am Abend vor der Tat ein "Killer-Computerspiel" spielte - geschweige denn, welches Spiel und von wann bis wann.
Noch schlimmer wird die Pannenserie dadurch, dass von Einsicht bei den Behörden keine Spur ist: Im Hinblick auf angebliche Depressionen des Täters pochte die Polizei darauf, dass K. mehrmals in einer psychiatrischen Klinik "vorstellig geworden" sei.
Eltern vor Gericht?
Laut dem Leiter der Klinik war K. fünfmal "dem Alter entsprechend in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und in der dortigen Ambulanz". Davon, dass bei K. tatsächlich ein psychisches Erkrankungsbild festgestellt wurde, sagte er nichts.
Es geht um mehr als einen Begriffsstreit: Sollte der spätere Täter, wie behauptet, tatsächlich eine Behandlung wegen Depressionen mit dem Wissen seiner Eltern abgebrochen haben, könnten diese nach den 15 Morden wegen Mitschuld strafrechtlich belangt werden.
Vielleicht zu viel "vielleicht"?
Ebenso uneinsichtig zeigen sich die Behörden bei der vermeintlichen Ankündigung der Bluttat im Internet. Alles spricht in diesem Fall für eine Fälschung. Die Betreiber des Chat-Forums betonten am Sonntag erneut, das sei schon längst erwiesen.
Die Ermittler insistieren hingegen, vielleicht habe der Täter einen Laptop gehabt, von dem niemand wusste und von dem aus er vielleicht eine solche Botschaft abgeschickt haben könnte - obwohl er an dem Abend vor seinem eigenen PC daheim gesessen sein soll.
Seitenbetreiber nicht kontaktiert
An direkter Kommunikation mit den Betreibern der Website ist die Exekutive obendrein nicht interessiert. Die boten den Ermittlern das Protokoll des Chatverlaufs an, die forderten jedoch lieber die Daten des Severs aus den USA an.
Laut den Verantwortlichen der Chat-Site ist die Polizei mit ihnen bis jetzt nicht direkt in Kontakt getreten. "Eine einfache Mail an uns hätte genügt", wunderte sich einer von ihnen gegenüber der dpa und ortete "durchaus einen sehr großen Mangel an Kompetenz".
"Wir sind nicht zuständig"
Nicht zuletzt seien so auch die Ermittlungen verzögert worden, betonen die Chat-Betreiber - und zwar von Anfang an: Denn man habe die Behörden, als deren Panne offensichtlich wurde, sofort auf ihren Fehler aufmerksam machen wollen. Das habe jedoch niemanden interessiert.
Anrufe bei der Polizei endeten demnach in drei von fünf Versuchen mit einem Auflegen. Versuch Nummer vier sei mit "Wir sind nicht zuständig" und Auflegen beendet worden. "Erst der fünfte Versuch war erfolgreich, die Nachricht wurde an den jeweiligen Mitarbeiter weitergeleitet."
Ermittler als politische Bauernopfer?
Die Polizei wollte sich zu den Angaben der Website-Verantwortlichen vorerst nicht äußern. Fraglich ist allerdings, ob die Ermittler in dem Fall nicht selbst Bauernopfer sind. Alle Aussagen, die nachher zurückgenommen werden mussten, stammten von Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU) selbst.
Überraschend schnell fand die CDU nach der Bluttat jedenfalls zu einer politischen Linie: Man müsse vor allem gegen "Gewalt-Videospiele" vorgehen, eine Verschärfung des Waffenrechts brauche es nicht. Der Kreis der Waffenbesitzer gilt als CDU-Stammwählerpotenzial.
Innenminister weist Kritik von sich
Rech wies noch am Freitag zurück, dass es Anlass zu Kritik an ihm gebe, weil er der Öffentlichkeit vorschnell Vermutungen der Ermittler als Tatsachen "verkauft" habe. Seither reagiert er auf wachsende Fragen nach seiner Kompetenz mit Schweigen.
Generationenproblem. (...) Wäre ja auch schlimm, wenn es keine Reibungsflächen gäbe...
Komisch übrigens, dass immer über "unsere Kinder" geredet wird. Soweit ich weiß, ist z.B. CoD erst ab 18 käuflich zu erwerben.
Warum ist das Phaenomen der Amoklaeufe dann ein so neues? Warum korreliert es zeitlich mit der massenhaften Verbreitung der "neuen Medien" (namentlich Internet und Videospiele)? Woher weisst Du, dass es zwischen diesen Dingen keinen Zusammenhang gibt?
Reibungsflaeche, aha. Genau das meinte ich nicht, als ich von einem Grundrauschen an Respekt und Ernsthaftigkeit den Opfern und ihren Angehoerigen gegenueber sprach.
Das ist die falsche Frage. Woher meinen einige Leute zu wissen, dass es einen Zusammenhang gibt? Und sollte es ihn geben, hat es mit Videospielen an sich zu tun, oder mit durch Suchtverhalten auftretenden Begleiterscheinungen?Warum ist das Phaenomen der Amoklaeufe dann ein so neues? Warum korreliert es zeitlich mit der massenhaften Verbreitung der "neuen Medien" (namentlich Internet und Videospiele)? Woher weisst Du, dass es zwischen diesen Dingen keinen Zusammenhang gibt?
Personen ab 18, für die die Vielzahl solcher Spiele freigegeben sind, sind schlichtweg keine Kinder mehr.Und das hierbei haeufig ueber Kinder geredet wird liegt schlicht daran, dass es eben die ganz besonders desensibilisierten Kinder sind, die sich hierbei hervortun.
Ja tue ich, und zwar nicht, weil ich denke, dass die Spiele dafür verantwortlich sind, sondern weil ich es beschämend finde, wie manche hier ihr Hobby über Menschenleben stellen.
Und das mit den Politikern: Ist mir zu einfach und ehrlich gesagt auch nicht meine Meinung.
Ich denke nicht, dass Politiker so sind, wie sie von den Medien und der breiten Öffentlichkeit dargestellt werden. Aber das soll nicht Inhalt dieses Threads werden.
Im Prinzip liegt es an den Medien. Die zeigen der Gesellschaft den komplett Falschen Weg...
Sie sagen du musst das das das und das können und du musst so aussehen um beliebt zu sein. Vor 100 Jahren war es nicht so, da war jeder Mensch in den Augen der anderen gleich viel wert. Die Medien sind die neue Kirche, die hat die leute auch zur Hexenverfolgung angeheizt. Nur heute jagt man keine Hexen sondern grenzt leute aus
Unsere Gesellschaft entwickelt sich in eine furchtbare richtung in der die Medien noch mehr macht bekommen als sie jetzt schon haben. Alleine der Spiegel und die Bild (ich glaub die waren es) gehört 2 Familien die Samstag nachmittag mit Angela Merkel Kaffee trinken und über das Schicksal von Deutschland entscheiden.
Der Komplette Politische Apparat ist doch Korrupt, jeder arbeitet im Aufsichtsrat irgendeiner fetten firma und wird geschmiert...
Dieser Bereich ist besonders interessant. Er argumentiert, dass gerade in dem Bereich Computerspiele kein Unterschied zwischen den Amokläufern und normalen Jugendlichen bestand, während viele andere Lebensbereiche (soziale Kontaktknüpfung, Sozialverhalten, ...) wahrscheinlich gravierende Unterschiede zwischen diesen Gruppen aufweisen würden.zeit.de schrieb:Denn nicht jeder Killerspieler ist ein Killer. Computerspiele, auch gewalthaltige, sind ein Massenphänomen. Vor allem Jungs spielen sie. Wenigstens in dieser Beziehung waren die Amokläufer von Erfurt, Emsdetten und Winnenden Jugendliche wie der Großteil ihrer Altersgenossen auch.
Die Zeit der Schnellschüsse ist wohl wieder vorbei, in der gestrigen Diskussion Amoklauf im Klassenzimmer - Was läuft falsch im Kinderzimmer? wurde Abstand genommen von schnellgreifenden Patentlösungen:
http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill814.html
ich hab ja nix gegen mein land aber etwas gegen diesen kackstaat, da versteht man doch die ganzen auswanderer
Das ist die falsche Frage. Woher meinen einige Leute zu wissen, dass es einen Zusammenhang gibt?
Zu Studien sag ich immer: Trau keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast.
Studie für sowas kannste vergessen. Das ist wie Medizinstudien. Je nachdem welche Fachrichtung die Studie macht, sind immer die selben 70% auf einmal mit einem anderen hauptgrund behaftet. Und Forscher die so etwas nachweisen wollen in Studien schaffen das auch, weil sie sich selber, ob nun bewusst oder unbewusst sei dahingestellt, Fehler in die Studie bringen um ihr Ergebniss zu erreichen... Auf sowas geb ich keinen Deut...
Es gibt keine falschen Fragen - nur dumme Antworten.
Woher "einige Leute" es zu wissen glauben? Weil sie mehrjaehrige Studien durchgefuehrt haben? Alle Gaga?
Und unbeachtlich solcher Forschungen stellt sich immer noch die Frage, ob das die Art von Kultur ist, die wir wollen.